Wahlnacht im Netz Die Weinkarte der AfD und Marine Le Voldemort

Ständig attackiert von allen Seiten: AfD-Chef Bernd Lucke.
Düsseldorf Eines muss man den neuen EU-kritischen, EU-skeptischen und anti-EU-Parteien lassen: Sie polarisieren und sorgen für Gesprächsstoff. In den sozialen Netzwerken konnte man das in der Europa-Wahlnacht ganz genau nachvollziehen. Die Seite electionsnight2014.eu/twitterdashboard liefert durchgängig Infos, worüber die Nutzer mit dem Europawahl-Hashtag #EP2014 so plaudern. Als die Wahlprognosen für Deutschland erschienen, ging es vor allem um die #AfD - die meisten Äußerungen waren nicht unbedingt positiv, wie auch @Mario_WL feststellte.
Wie ich an den RTs und Favs merke: wenn es um stinkenden #AfD-Durchfall geht, ist man sich einig. Schön! :) #EP2014
— Mario-WL (@Mario_WL) May 25, 2014
AfD, Armutszeugnis für Deutschland. #afd #EP2014
— Max Power (@paschitor) May 25, 2014
Häme erntete AfD-Parteichef Lucke vor allem für seine Äußerung, seine Partei sei als neue Volkspartei aufgetreten.
Bernd Lucke, #AfD findet den Begriff einer neuen, kleinen Volkspartei für die #AfD sehr angemessen #Wahl2014 #EP2014 pic.twitter.com/PlJFnCzEr7
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) May 25, 2014
#Lucke verwechselt #Volkspartei mit völkische Partei. #afd #ep2014
— Alexander Nabert (@Nabertronic) May 25, 2014
Auch die Getränkekarte auf der Wahlparty der AfD fand besondere Beachtung:
Partei des kleinen Mannes! #EP2014 RT @jalenz: Glas 0,1 Champagner: 10 Euro. Wahlparty #AfD-Style pic.twitter.com/rfY8Kam637
— Jenni Thier (@stehsatz) May 25, 2014
Einige Unterstützer der Partei meldeten sich jedoch ebenfalls zu Wort:
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Glückwunsch #AfD+ an alle wahren Liberalen in der #FDP mein Aufruf kommt zur uns. Marktwirtschaft muss vor Sozialismus gelten.
#EP2014
— Walter Fight (@WalterFight) May 25, 2014
Trotz des #AfD Erfolges, die Deutschen bleiben denen treu, die sie am Meisten verarschen. #EP2014
— Uwe.Ostertag (@gauni2002) May 25, 2014
#AfD bei 7%, d. h. 93% haben immer noch nicht geschnallt, dass die #EU nur zur Vergemeinschaftung von #Kapital und #Schulden dient.
#EP2014
— Tommy Xyard (@tommyxyard) May 25, 2014
Größeren Aufruhr als die AfD verursachte dann jedoch der Wahlsieg des rechtsextremen Front National in Frankreich - das EU-Land, in dem auch am meisten über die Wahl getwittert wurde. Der Hashtag #FN drängte alles andere in den Hintergrund, als bekannt wurde, dass Marine Le Pens Partei die Wahl in Frankreich gewonnen hat. Einer der am meisten verbreiteten Tweets zeigt eine Photoshop-Montage, bei der der Künstler Le Pen mit Harry-Potter-Bösewicht Voldemort verschmolzen hat.
Voilà voilà...
#CroisonsLes #EP2014 pic.twitter.com/vvCeBBo62H
— GuillaumeTC (@GuillaumeTC) May 25, 2014
Der Twitter-Nutzer @chdelporte fühlte sich an 1984 erinnert, als Le Pens Vater Jean-Marie mit seiner Partei 10 Prozent bei den Europawahlen holte.
La une de #Libération au lendemain des européennes de 1984. Va falloir trouver autre chose. #EP2014 #LePen pic.twitter.com/MhfpytJCt0
— Christian Delporte (@chdelporte) May 25, 2014
Auch die linksradikale Syriza, die klarer Sieger bei den Wahlen in Griechenland wurde, sorgte für Aufregung. Im Gegensatz zu den anderen Parteien überwogen bei den Twitter-Nutzern eher positive Äußerungen.
#SYRIZA #Griechenland nach ersten Trend mit 28% stärkste Kraft. Deutliches Zeichen gegen Troika & Austeritätspolitik #EP2014 @tsipras_eu
— Christian Schaft (@ChristianSchaft) May 25, 2014
Die ARD bekam dafür umso mehr auf die Finger, als sie über die Partei berichtete.
Ein Gespenst geht um in #Griechenland #Syriza zieht um DumDumdidum #ARD hat ja richtig Angst #Wahl14 #linke+
— Andreas Marktzyniker (@Marktzyniker) May 25, 2014
Das große Interesse der Twitter-Nutzer galt im Großen und Ganzen jedoch den rechten Parteien wie zum Beispiel die FPÖ aus Österreich und die Wahren Finnen in Finnland. Am einfachsten lässt sich das an der Anzahl der Retweets dieses Beitrags erkennen:
Fascists and ultra-rights @ #EP2014:
25% France
23% Denmark
22% UK
20% Austria
15% Hungary
13% Finland
12% Greece
8% Germany
— Wolfgang Lünenbürger (@luebue) May 25, 2014
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