Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Wegen US-Schuldenstreit China schürt die Angst vorm Absturz

China schaltet sich in das Gezerre um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze ein: Das Land verurteilt das politische Hickhack und warnt vor Horrorfolgen für die Weltwirtschaft. Auch Experten sind beunruhigt.
29.07.2011 - 11:52 Uhr 19 Kommentare
Flaggen der USA und Chinas. Quelle: Reuters

Flaggen der USA und Chinas.

(Foto: Reuters)

Peking China sieht in dem Schuldendrama in den USA eine „waghalsige Politik“, die den Rest der Welt mit in den Abgrund ziehen könnte. Das Kräftemessen zwischen Kongress und Weißem Haus könnte leicht außer Kontrolle geraten, fand ein Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. „Ein solches politisches Spiel mit dem Feuer in Washington ist gefährlich unverantwortlich.“ Es gehe das Risiko ein, dass die noch schwache wirtschaftliche Erholung nicht nur in den USA, sondern in der ganzen Welt wieder stranguliert werde. Kommentator Deng Yushan warnte vor einer zweiten Rezession - „nur könnte es diesmal eine viel größere Sauerei werden“. Es drohe eine Rezession wie die von 2008, die auch in den USA ausgelöst worden sei. Damals, im September 2008, gingen, ausgelöst durch den Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers, schwere Schockwellen durch die internationalen Finanzmärkte. Washington müsse daher endlich „ein bisschen globales Verantwortungsgefühl“ zeigen.

Besonders die potenziell gefährlichen Auswirkungen der Krise auf die Weltwirtschaft beunruhigen den Exportweltmeister. Der größte ausländische Kreditgeber der USA muss sich allerdings keine Sorgen machen, wenn die US-Regierung nächste Woche nicht mehr zahlungsfähig wäre. „Es wäre nur ein technischer Verzug - nicht einer, der durch Insolvenz verursacht ist“, erläuterte der US-Finanzprofessor Michael Pettis von der Guanghua-Managementschule der Peking Universität. „Im schlimmsten Fall bekommen sie ihr Geld später - aber mit vollen Zinsen“, sagte Pettis der Nachrichtenagentur dpa. Selbst am US-Anleihenmarkt gebe es keine Sorge über etwaige Ausfälle.

China hat gigantische 1,152 Billionen US-Dollar in amerikanische Schatzanleihen investiert. Der Grund sind die mit Abstand weltgrößten Devisenreserven, die China durch seine Handelsüberschüsse ansammelt: 3,2 Billionen US-Dollar (2,3 Billionen Euro). China verkauft seine Waren in den USA, investiert die eingenommenen US-Dollar wieder in US-Anleihen und und schafft damit neue Liquidität in den USA.

Der Kreislauf ist notwendiger Bestandteil des chinesischen Handels- und Wachstumsmodells. Überhaupt ist nur der amerikanische Anleihenmarkt auch groß genug, um solche Mengen an US-Dollars aufzunehmen.

Sowohl das Exportland China als auch das Schuldenland USA stützen ihr Wirtschaftsmodell schon lange auf diesen Mechanismus. Doch die gewaltigen Ausfuhrüberschüsse in China sind ebenso ungesund wie die hohen Schulden in den USA, was seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 augenfällig wurde. China hält zudem noch den Wert seiner Währung gegenüber dem US-Dollar niedrig, was seine Waren auf ausländischen Märkten verbilligt. Es fürchtet, dass die geforderte Aufwertung des Yuan viele Arbeitsplätze in seiner Exportindustrie kosten würde.

Chinesische Medien sehen US-"Schuldensucht"
Seite 123Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Wegen US-Schuldenstreit - China schürt die Angst vorm Absturz
19 Kommentare zu "Wegen US-Schuldenstreit: China schürt die Angst vorm Absturz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Ihren Beitrag kann ich überwiegend zustimmen, bis auf einen Satz: "Unseren Freunden"......

  • Natürlich werden die USA eine Lösung in letzter Sekunde auf den Tisch legen. Was anderes bleibt ihnen ja gar nicht mehr übrig. Es sei denn sie wollen das die Welt sie als Verlierer sieht. Und das wäre der größte Schmerz für die US-Amerikanische Seele.

    Die USA haben ein Dilemma.
    In die Krise hinein Sparen verschärft die Krise.
    Sie brauchen wie in GRL auch eine Art Aufbauplan.
    Gleichzeitig muss die Regierung unsinnige Kosten wie Kriege, ständige Aufrüstung etc. abbauen.

    Schaffen die USA das nicht, wird in ihrem Land Armut in der Bevölkerung zur Tagesordnung werden. Die Wirtschaft wird nicht wieder auf die Beine kommen, wovon auch? Die Leute haben keine Jobs und Leben von Lebensmittelmarken.

    An grundlegenden Reformen in den USA, aber auch in der EU-Zone führt kein Weg mehr vorbei. Die Systeme sind nicht auf den Turobokapitalismus ausgelegt, sie schaffen es nicht diesen auf ein vernünftiges Maß zurück zu Schneiden. Die Folgen sind Schulden die unübersehbar viel werden.

    Es ist mehr als nur an der Zeit die Märkte vernünftig zu Regulieren, neu zu justieren. Weltweit. Sonst droht eine richtige Weltwirtschaftskrise, die alles mit sich reißt.

    Ich vermute mal das Merkel auf dem nächsten G20 Gipfel einen neuen Versuch startet allen Ländern klar zu machen was passiert wenn wir uns den Märkten weiterhin hingeben.

    Mit Verwunderung stelle ich fest das die Reps. in den USA den Armen das Geld weg nehmen wollen. Sie wollen offensichtlich die Krise noch mehr verschärfen, das Land ausbluten lassen.

    Komisch ist auch für die USA- man denkt in Problemen- und nicht in Lösungen.
    Das ist gänzlich unamerikanisch, und sehr ungewohnt.

    Ich hoffe das in der US Regierung Vernunft einkehrt.
    Das sie auf die hervorragenden Ökonomen, die sie in ihrem Land haben, die mehrfach den Nobelpreis erhalten haben hören werden.

    Zu Wünschen wäre es unseren Freunden in Übersee.

  • die kann man ja als marionetten des US-Kapitalismus bezeichnen. Die raffen überhaupt nichts. stattdessen bilden sie sich ein, wie bernanke, den wohlstand erzwingen zu können. Die müssen ganz einfach ökonomisch draufkriegen, anders geht das nicht. Und das werden sie auch, die Probleme rollen schon an. Dann werden wir ja sehen ob das wachstums-Wunderkind nicht plötzlich Nrgativwachstum erleiden wird. der ganze "Aufschwung" der letzten Jahre ist doch ein reiner betrug unter Gaunern.

  • Sie sagen es ja am Schluß selber: Die "Vorteile", die sie nennen, sind entweder vorgetäuscht bzw. auf kosten der zukunft aus dem Land und den Leuten herausgeschunden. Und dies werden wir in ein paar jahren bezahlen. Von guter Ausbildung kann insbesondere in USA, nicht die rede sein, allenfalls von Fähigkeiten bei den dümmsten Propagandasprüchen. Das ist doch alles auf Sand gebaut, sehen sie das nicht ? Der westen ist völlig verkommen, und daß wird durch feine schwarze kittelchen nicht übertüncht.5Mamh

  • Die Chinesen verstehen tatsächlich nichts, sie müssen abstürzen.

  • es gab und gibt keine realen Werte als Gegenleistung aus den USA, das ist richtig.

    ... aber, die Infrastruktur, die Produktionsanlagen und das KnowHow, das technische wie das human kapital sind durch die "Schuldzettel-Wirtschaft" doch prima gewachsen und gediehen.

    In Deutschland wie in China:
    Forschung und Entwicklung im eigenen Land,
    und die Arbeitskräfte "auf Zack".

    Die Defizitländer werden fetter und träger;
    die wettbewerbsfähigen Exportnationen durch die erbrachte Leistung fitter und leistungsfähiger.

    ... nur wurde der Bogen in vielen Bereichen mittlerweile überspannt;
    burn-out und mangels Verteilungsgerechtigkeit Resignation bzw. Wut und Zorn machen sich breit.

  • DIe USA ist gar nicht am 2.8. pleite !
    bitte genauer recherchieren !

    Präsident Barack Obama und seine Finanzexperten in der Regierung haben sich verrechnet, die Staatskasse hat mehr Reserven als erwartet. Der Stichtag zum Erreichen der Schuldenobergrenze ist am 10. August, danach droht Chaos.

    Auch auf Seiten der Republikaner unter John Boehner wurde der Termin der Verschuldungs-Obergrenze falsch errechnet. Jetzt wird in beiden Lagern über eine Verschiebung des Abstimmungstermin diskutiert und die Republikaner werfen Obama vor, den 2. August nur aus Urlaubsgründen gewählt zu haben.

    Auf jeden Fall muss am 10. August eine Entscheidung über die Schuldenkrise gefallen sein, sonst können viele Gehälter von Staatsangestellten und Renten nicht mehr bezahlt werden.

  • Falsch! Denen gehört nicht ein Drittel der USA sondern nur ein Drittel der Schuldscheine (Anleihen) der USA! Kleiner aber feiner Unterschied... ;)

  • Da geht "Team Rot" ja ganz schön die Klammer und man muss sagen: Vollkommen zu recht. Denn nicht nur die gesamten Devisenreserven basieren (direkt oder indirekt) auf der Werthaltigkeit des US Dollar sondern auch sämtliche Vermögen der Chinesen, die in Yuan gehalten werden. Denn der wurde und wird in ungeheuren Mengen gedruckt und ausgegeben, um dessen Aufwertung rel. zu Dollar, Euro und Yen zu verhindern.
    Wird die US Regierung illiquide, brechen dort die gewaltigen Transferzahlungen an die eigene Bevölkerung zusammen. Damit bricht auch deren Konsum zusammen und der wiederum wird zum Großteil durch chin. Exportwaren bestritten.
    Folge: Zusammenbruch der chin. Exportindustrie, nachfolgend Zusammenbruch der chin. Inlandsökonomie, nachfolgend Zusammenbruch des Yuan, nachfolgend Massenverkauf der Devisenreserven mit, nachfolgend, Zusammenbruch der Preise dafür (Renditeexplosion).
    Nachfolgend: Kompletter Kollaps und Stillstand der US Ökonomie, nachfolgend: Globale und extreme Illiquiditätskrise, Bank Runs, Stillstand des gesamten Weltfinanzsystems.
    Dann die Notlösung: Hyperinflationierung rund um den Globus bis zur totalen Vernichtung aller Vermögen (aber eben auch aller Schulden).
    Usw., usw.

    Die Leute der Tea Party sind damit die mächtigsten Menschen diese Planeten...mit Abstand !
    Und selbst Kommunisten sollte lieber anfangen zu beten, dass diese Leute weder total bekloppt noch total schlau sind sind denn entweder sind sie so vernagelt, dass sie dass alles nicht erkennen oder aber sie sind so schlau, das sogar ganz genau zu erkennen und es als riesige Chance begreifen, China(Asien, BRIC, Europa(!)) per Default der USA in die Steinzeit zurück zu deflationieren und anschließend zu hyperinflationieren.

  • Nach dem Insolvenzrecht geht der Geschäftsführer nicht alleine in den Knast, das trifft den ganzen Vorstand und den Aufsichtsrat (hier Senat & Kongress). Ein Insolvenzverwalter kann auch die frühere Geschäftsführung belangen, wenn sie massgeblich für Pleite verantwortlich ist.

    Also nicht so einfach...

Alle Kommentare lesen
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%