Weißes Haus nennt erstmals Zahlen Viele Unbeteiligte sterben durch Drohnenangriffe

Die USA haben seit dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama vor sieben Jahren bei Drohnen- und anderen Luftangriffen zwischen 64 und 116 Zivilisten getötet. Das teilte die US-Regierung am Freitag in einer Einschätzung mit.
Washington Die USA haben seit dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama vor sieben Jahren bei Drohnen- und anderen Luftangriffen zwischen 64 und 116 Zivilisten getötet. Das teilte die US-Regierung am Freitag in einer Einschätzung mit. Die Angriffe ereigneten sich demnach in Pakistan, Jemen und Afrika. Die Angaben liegen deutlich unter Schätzungen von Menschenrechtsgruppen - sie waren von bis zu 1100 zivilen Opfern ausgegangen.
Die von der Regierung angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Zeit zwischen Januar 2009 und Dezember 2015. Laut Weißem Haus wurden bei den insgesamt 473 Angriffen auch zwischen 2372 und 2581 Kämpfer getötet. Wo sich die zivilen Todesopfer ereignet hätten, wurde nicht mitgeteilt. Die Zahlen würden aber Gegenden „aktiver Feindseligkeiten“ wie Afghanistan, Irak und Syrien ausschließen, hieß es.
Obama unterzeichnete eine Regierungsanordnung, mit der zivile Opfer eingeschränkt werden sollen und der Schutz von Zivilisten zu einem zentralen Element bei der Planung von US-Militäroperationen gemacht wird. Die Anordnung sieht eine jährliche Veröffentlichung von Schätzungen zu Opferzahlen vor. Die Regierung sollte eine „glaubwürdige Berichterstattung“ von Nichtregierungsgruppen mit einschließen, wenn sie Angriffe prüfe, um festzustellen, ob Zivilisten dabei ums Leben kamen, hieß es.