Weißrussland Präsident Lukaschenko besetzt Führungsposten neu

Präsident Alexander Lukaschenko: Weißrussland ist die letzte Diktatur Europas.
Minsk Unter dem Eindruck der schweren Wirtschaftskrise in Russland hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko zahlreiche Führungsämter der Ex-Sowjetrepublik neu besetzt. Zum Regierungschef ernannte er den bisherigen Chef des Präsidialamts, Andrej Kobjakow, wie die Staatsagentur Belta am Samstag meldete. Auf Kobjakows alten Posten rückt der frühere Gouverneur Alexander Kosniz. Die Zentralbank leitet künftig Pawl Kallaur. Zudem tauschte Lukaschenko mehrere Minister und Gouverneure aus.
Es handelt es sich um die tiefgreifendste Kabinettsumbildung seit dem Jahr 2010. Gründe für die Entlassungen wurden zunächst nicht genannt. Der Nachrichtenagentur Belta zufolge hatte Lukaschenko aber in diesem Jahr gewarnt, dass er die Regierung auswechseln könnte, wenn wichtige Wirtschaftsziele nicht erreicht werden.
Weißrussland unterhält enge Beziehungen zu Russland, das wegen des Verfalls von Rubel und Ölpreis sowie durch westliche Sanktionen wirtschaftlich unter Druck steht. Die Hälfte der weißrussischen Exporte gehen in das größere Nachbarland. Die frühere Sowjetrepublik ist zudem auf russische Subventionen angewiesen. Lukaschenko hatte in diesem Monat gefordert, Handelsgeschäfte mit Russland künftig in Dollar oder Euro statt in der russischen Währung abzurechnen.
Für November 2015 ist in Weißrussland eine Präsidentenwahl geplant. Staatschef Lukaschenko, der seit 1994 im Amt ist und als letzter Diktator Europas gilt, schließt eine erneute Kandidatur nicht aus.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.