Weltklimakonferenz Auftritte mit Joe Biden und Bill Gates: Diese vier Initiativen will Ursula von der Leyen voranbringen

Die EU sieht sich als Vorreiter und Ideengeber in Sachen Klimaschutz.
Brüssel Am Montag beginnt in Glasgow die Weltklimakonferenz mit einem Treffen auf höchster Ebene. Neben den großen Verhandlungen rund um das Einhalten des Klimaziels werden auch eine Reihe neuer Initiativen verkündet. Bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einige davon schon vorweggenommen.
Gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden will sie eine Zusage geben, den Methanausstoß um 30 Prozent zu senken. Das Ziel soll bis 2030 erreicht sein und sich am Ausstoß von 2020 orientieren. Die von der EU und den USA angeführte Initiative habe schon 60 Mitglieder. Bis zur COP könnten weitere hinzukommen.
- Die Methan-Emissionen zu reduzieren sei die „am niedrigsten hängende Frucht“ im Klimaschutz, so von der Leyen. Eine Tonne Methan trage 80-mal so viel zum Klimawandel bei wie eine Tonne CO2. Methan fällt beim Verbrennen von Kohle und Öl an, aber auch beim Verrotten von Müll und in der Viehzucht. Es soll zur Klimaerwärmung bisher etwa die Hälfte beigetragen haben.
- 100 Milliarden Euro versprach von der Leyen für eine Initiative zum Schutz von Wäldern, insbesondere in Zentralafrika. Wälder seien die besten Verbündeten für den Kampf gegen den Klimawandel.
- Gemeinsam mit Microsoft-Gründer Bill Gates will von der Leyen eine Initiative vorstellen, die Innovationen fördert, die gegen den Klimawandel helfen können. Als Beispiele nannte sie sauberen Wasserstoff, nachhaltiges Flugbenzin, CO2-Abscheidung, CO2-Speicherung und Energiespeicherlösungen. Für all das gibt es schon Verfahren. Das Geld aus dem EU-Haushalt und von der Gates-Stiftung soll dabei helfen, diese Technologien günstiger und reif für den Massenmarkt zu machen. Gates warb im Handelsblatt auch für Investitionen in Kernkraft. Das soll aber offensichtlich nicht Teil der Kooperation mit der EU sein.
- In einem Bündnis mit den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich will die EU den Kohleausstieg in Südafrika voranbringen. Das Land soll mit der Hilfe auf erneuerbare Energien umgestellt werden, wobei besonderes Augenmerk darauf liegt, den Umbau der Versorgung sozial gerecht zu gestalten. Im Blick ist dabei nicht nur Südafrika selbst, sondern auch andere Schwellenländer. Das Projekt soll anderen Ländern als Blaupause für eigene Klimaschutzbemühungen dienen können.
Die Klimakonferenz der Uno ist für zwei Wochen angesetzt. Im Fokus stehen dabei neue Festlegungen der Staaten auf Klimaschutzmaßnahmen, die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen und Klimaanpassungsmaßnahmen in ärmeren Ländern sowie die Umsetzung von Regeln für den internationalen Klimaschutz, die bislang nicht angewendet werden können.
Montag und Dienstag werden Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt in Glasgow zusammenkommen. Einige von ihnen sehen sich schon zuvor beim Treffen der G20 in Rom. Am Mittwoch wird die Konferenz auf Expertenebene weitergeführt. Allein die EU plant mehr als 150 Side-Events am Rande der COP.
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