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Wolodimir Selenski Der neue Präsident der Ukraine wird es als Korruptionsbekämpfer schwer haben

Wolodimir Selenski regiert jetzt die Ukraine. Der Schauspieler und TV-Produzent muss beweisen, dass er in der Politik so gut ist, wie im Fernsehen.
18.04.2019 - 15:59 Uhr Kommentieren
Vor allem bei der Korruptionsbekämpfung trauen Kritiker dem neuen Präsidenten nicht allzu viel zu. Quelle: action press
Wolodimir Selenski

Vor allem bei der Korruptionsbekämpfung trauen Kritiker dem neuen Präsidenten nicht allzu viel zu.

(Foto: action press)

Angela Merkel hatte im ukrainischen Wahlkampf noch Amtsinhaber Petro Poroschenko in Berlin empfangen, jetzt ließ sie sich Zeit: Erst am Montag gegen 10.30 Uhr gab die Bundeskanzlerin eine Erklärung zum Erfolg Wolodimir Selenskis ab. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und US-Präsident Donald Trump gratulierten dem prowestlichen Wahlsieger bereits persönlich in der Nacht des Triumphs.

Der 41 Jahre alte TV-Produzent, Schauspieler und Komiker hatte am Sonntag mit 73,2 Prozent der Stimmen in der Stichwahl ein Ergebnis geholt wie noch kein Präsident seit der Unabhängigkeit 1991. Dabei hatte der aus einer jüdischen Familie in der südostukrainischen Stahl- und Chemiestadt Kriwy Risch stammende Jurist weder ein ausgeklügeltes Programm vorgelegt noch traditionellen Wahlkampf gemacht.

Statt gedruckter Flyer gab es Videos im Internet – verbreitet auf seiner Homepage „Se!“, auf Facebook und Instagram, wo ihm 3,8 Millionen Menschen folgen. Offenbar hat aber auch die populäre Serie „Diener des Volks“ seinen Wahlerfolg beflügelt. Darin spielt Selenski den Geschichtslehrer Wasyl Holoborodko, der zufällig Präsident der Ukraine wird. Ein ehrlicher, fleißiger und offener Mann. Am Ende eint dieser Held seine zerrissene Heimat.

Ob Selenski dieses fiktive Happy End herüberretten kann in die komplexe Wirklichkeit seines Landes, ist allerdings noch lange nicht ausgemacht. Vor allem bei der Korruptionsbekämpfung trauen ihm Kritiker nicht allzu viel zu. So verfügt er über beste Beziehungen zum Oligarchen Ihor Kolomojski, auf dessen TV-Sender 1+1 seine Sendungen laufen.

Die Privat Bank des Oligarchen wurde 2016 verstaatlicht, was ein Gericht nun für ungültig erklärte. Die EU warnt davor, dass Kolomojski nun das größte Finanzinstitut des Landes zurückerhalten könnte und damit auch seine fragwürdige Machtfülle. Selenski muss nun mit dieser und anderen heiklen Personalien beweisen, dass er es tatsächlich ernst meint mit der Korruptionsbekämpfung.

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