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Das Drama der Arbeitslosigkeit in Spanien wird immer schlimmer. Nach der Bekanntgabe der neuesten Zahlen gab es am Donnerstag viel Kritik – vor allem an der Regierung Rajoy. Auch in Brüssel läuteten die Alarmglocken.
Madrid Ein deutlicher Anstieg der spanischen Arbeitslosenquote auf den neuen Rekordwert von 27,2 Prozent hat im Eurokrisenland und auch in Brüssel Entsetzen und Kritik ausgelöst. Im ersten Quartal 2013 kletterte die Zahl der Erwerbslosen erstmals in der Geschichte des Landes auf über sechs Millionen. Wie die Statistik-Behörde INE am Donnerstag mitteilte, betrug der Anstieg im Vergleich zum Vorquartal 1,1 Punkte. Mit 6,2 Millionen lag die Zahl der Arbeitslosen demnach um knapp 240.000 höher als im Schlussquartal 2012.
Nicht nur die Gewerkschaften und die linksgerichtete Opposition prangerten daraufhin die Wirtschafts- und Arbeitspolitik der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy an. Auch bürgerlich-liberale Regionalparteien wie die katalanische CiU und die baskische PNV sprachen von „unmoralischen Zahlen“ und einer „dramatischen Situation“. Sie forderten eine dringende Umorientierung.
So viele Schulden kann sich ein Staat leisten
Im Oktober 1990 hat Olivier Blanchard, Professor der Volkswirtschaftslehre am Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine alte Frage beantwortet. Wie viele Schulden kann sich ein Staat leisten? Grob unterscheidet er drei Szenarien.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst in einem Jahr um zwei Prozent, ein Land muss auf alle Staatspapiere durchschnittlich zwei Prozent Zinsen zahlen. Das Staatsdefizit ist tragfähig, wenn das Land einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen kann, also Staatsausgaben gleich Steuereinnahmen sind.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst um zwei Prozent, der Staat kann sich günstig refinanzieren und zahlt auf Staatsanleihen weniger als zwei Prozent Zinsen. Das Staatsdefizit ist sogar dann tragfähig, wenn dem Staat weniger Steuern zufließen als er Geld ausgibt.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst wieder um zwei Prozent, allerdings wollen Investoren mehr als zwei Prozent Zinsen pro Jahr, um ihr Geld dem Staat zu leihen. Das Staatsdefizit ist nur dann tragfähig, wenn die höheren Zinszahlungen über erhöhte Steuereinnahmen in gleichem Umfang gedeckt sind.
EU-Währungskommissar Olli Rehn bezeichnete die Zahlen als inakzeptabel. Man erwarte, dass Rajoy schon am Freitag der Öffentlichkeit neue Programme zur Ankurbelung der Wirtschaft vorstelle, sagte Rehn am Donnerstag im Europaparlament in Brüssel.
Nach den Zahlen der INE gibt es inzwischen in Spanien fast 3,5 Millionen Menschen (mehr als die Hälfte der Erwerbslosen also), die seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche sind. Mit 16,6 Millionen lag die Zahl der Beschäftigten unterdessen um 4,58 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Das ist das geringste Beschäftigungsniveau seit über zehn Jahren (2002).
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Die Zahl der Haushalte, in denen alle Mitglieder arbeitslos sind, erhöhte sich um gut 72.000 auf 1,9 Millionen. Besonders schlimm ist die Situation für die jüngeren Generationen. Die Jugendarbeitslosenquote stieg laut INE um mehr als zwei Punkte auf 57,2 Prozent. In Spanien gebe es eine „Sozialkatastrophe“, klagte der Führer der Vereinigten Linken (IU), Cayo Lara.
Die größten Schuldenmacher in der Euro-Zone
Das höchste Defizit in der Euro-Zone hat Irland. Es beträgt 8,3 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Rund 7,3 Prozent beträgt das Haushaltsdefizit Griechenlands für 2012.
Der Krisenstaat auf der Iberischen Halbinsel kommt auf ein Haushaltsdefizit von 6,9 Prozent.
Platz vier unter den größten Schuldensündern belegt mit einem Defizit von 4,8 Prozent die Slowakei.
Knapp hinter der Slowakei reiht sich Portugal ein: Hier schlägt 2012 ein Defizit von 4,7 Prozent des Bruttosozialprodukts zu Buche.
Mit Hilfe von Steuererhöhungen und Einsparungen will Frankreich sein Haushaltsdefizit im nächsten Jahr eindämmen. Dieses Jahr beträgt es noch 4,5 Prozent.
Rund 20 Milliarden Euro müssten die Niederlande sparen, um ihr Defizit unter drei Prozent zu drücken. Derzeit liegt es bei 4,4 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Auch Slowenien ringt mit steigender Verschuldung und schrumpfendem Wirtschaftswachstum. Das Haushaltsdefizit liegt 2012 bei 4,3 Prozent.
„Sparen, kürzen, streichen“: So lautet auch das Motto in Zypern. Das Haushaltsdefizit liegt 2012 bei 3,4 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Die Regierung bemühte sich derweil in einer ersten Stellungnahme, die positiven Entwicklungen hervorzuheben. Der Rhythmus der Job-Zerstörung habe sich im ersten Quartal mit 237 400 Erwerbslosen mehr im Vergleich zur Zunahme im selben Zeitraum des Vorjahres (365.900) abgeschwächt, sagte der Staatssekretär für Wirtschaft Fernando Jiménez Latorre. Das deute auf eine Umkehrung des Trends hin. Wegen der winterlichen Flaute in der Tourismusbranche erhöhten sich die Arbeitslosenzahlen zudem traditionell zum Jahresbeginn.
10 Kommentare zu "27,2 Prozent: Rekord-Arbeitslosigkeit schockiert Spanien"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Wolf
@Vicario " erklären Sie uns doch mal, warum Fr. Merkel Deutsche Steuergelder für die Kredittierung dieser Länder verwendet ?" 1. Es ist nicht ihr Geld 2. Ob Gr das Geld in zwei bis drei Legislaturperioden zurückzahlt ist nicht so wichtig wie eine unmittelbare Blamage zu vermeiden 3. Sie hat keine Ahnung von VWL genau wie die allermeisten Politiker, die entweder Jura oder Erziehungswissenschaft studiert haben-oder Steine schmeißen im Falle von Joschka bzw. kopieren wie Guttenberg
locked...
An das Handelsblatt ergeht die Bitte, die "Dinge" beim Namen zu nennen: Für mich ist alles von langer und hinterhältiger Hand vorsätzlich, willentlich, wissentlich und bewusst beabsichtigt und geplant..! Es sind und waren die Polit- und Finanz-Verbrecher-Syndikate, die alle bekannt sind und jeden Tag ihr schreckliches EU-Zerstörungs-Werk weiter praktizieren und viele der Milliarden “Rettungs-Gelder” in dunklen Kanälen oder ins Übersee-Ausland verschwinden lassen..! Bezahlen müssen den Ruin (wahrscheinlich schon bald) alle EU- und vor allem die deutschen Bürgerinnen und Bürger..! Wer zweifelt denn daran überhaupt noch..!?
locked...
Brasil das frage ich mich auch Abr man hält an diesem unseligen Euro fest, bis alles zusammenbricht So ist das, wenn ideologesche fanatische Politiker ohne Fachverstand an der Macht sind bzw. im Bundestag sitzen, denn die anderen Politiker sind ja nicht anders
locked...
Augias
..meinen sie wirklich die Spanier lagen kollektiv champagnersaufend in der Sonne?
Die Staatsschulden haben im wesentlichen andere Gründe.
Brasil
Hattet ihr schon vor der Euro Einfuehrung und hiess ECU. Hat damals doch geklappt, wieso nicht auch zukuenftig?
Vicario
@ Augias
Zitat : Frau Merkel trifft doch nicht die Schuld derer, die jahrelang auf Kredit in Saus und Braus gelebt haben
- wenn das so sein sollte, dann erklären Sie uns doch mal, warum Fr. Merkel Deutsche Steuergelder für die Kredittierung dieser Länder verwendet ? Und Schirme spannt ? Und über die EU Ausgleichszahlungen ( Nettozahlungen ) vornimmt ?
locked...
Das eigentliche Problem, wie schon tausendfach erkannt, liegt in der Gemeinschaftswährung. Der Euro und der Rettungsschirm ESM müssen weg!
Eine Lösung wäre die Parallelwährung. Wie könnte eine Parallelwährung aussehen?
Der jetzige Euro wird als Valuta-Euro gewandelt. Mit dem Valuta-Euro, den es überall in den Euro-Ländern geben wird, wird der internationale Zahlungsverkehr als Verrechnungseinheit festgelegt. Über den Valuta-Euro laufen auch sämtliche Bankgeschäfte. Der US Dollar richtet sich nach dem Valuta-Euro.
Zu dem Valuta-Euro wird eine Parallelwährung die D-Mark für Deutschland eingeführt. Die D-Mark gilt als Zahlungsmittel innerhalb Deutschland.
Griechenland würde die Drachme als Zahlungsmittel für den Binnenmarkt als Parallelwährung ebenfalls zusätzlich einführen.
Mit diesem Beispiel möchte ich die Wirkungsweise des Wechselkurses zum Valuta-Euro zeigen. Der D-Mark Wechselkurs zum Valuta-Euro beträgt 1:1 mit variabeler Auf- und Abwertungen. Der Drachme Wechselkurs zum Valuta-Euro beträgt 4:1 mit variabeler Auf- und Abwertungen.
Das Prinzip lässt sich auf alle Euro-Staaten umsetzen. Was mit dem Valuta-Euro und den unterschiedlichen Wechselkursen geschieht, ist die Widerherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Länder untereinander.
Augias
Frau Merkel trifft doch nicht die Schuld derer, die jahrelang auf Kredit in Saus und Braus gelebt haben, und jetzt erfahren müssen, dass ihre Schuldenexzesse, die einseitig auf eine Immobilienblase gigantischen Ausmaßes gründet, vorüber ist - aber endgültig vorüber ist. Und es kann nicht die Sache der Deutschen sein, solche aberwitzigen Exzesse auch noch weiterhin mit unseren ehrlich versteuerten Euros zu unterstützen. Es ist ein schwerer Weg, den die Südländer jetzt beschreiten müssen. Aber sie müssen lernen, dass jede Party einmal vorbei ist, zumal dann, wenn man sie sich nicht mehr leisten kann. Das ist wie im richtigen Leben: Ohne Moos nix los!
locked...
Sagenhafte Erfolge der Merkelschen "Rettungs"- und Europolitik.
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@Vicario
" erklären Sie uns doch mal, warum Fr. Merkel Deutsche Steuergelder für die Kredittierung dieser Länder verwendet ?"
1. Es ist nicht ihr Geld
2. Ob Gr das Geld in zwei bis drei Legislaturperioden zurückzahlt ist nicht so wichtig wie eine unmittelbare Blamage zu vermeiden
3. Sie hat keine Ahnung von VWL genau wie die allermeisten Politiker, die entweder Jura oder Erziehungswissenschaft studiert haben-oder Steine schmeißen im Falle von Joschka bzw. kopieren wie Guttenberg
An das Handelsblatt ergeht die Bitte, die "Dinge" beim Namen zu nennen:
Für mich ist alles von langer und hinterhältiger Hand vorsätzlich, willentlich, wissentlich und bewusst beabsichtigt und geplant..!
Es sind und waren die Polit- und Finanz-Verbrecher-Syndikate, die alle bekannt sind und jeden Tag ihr schreckliches EU-Zerstörungs-Werk weiter praktizieren und viele der Milliarden “Rettungs-Gelder” in dunklen Kanälen oder ins Übersee-Ausland verschwinden lassen..!
Bezahlen müssen den Ruin (wahrscheinlich schon bald) alle EU- und vor allem die deutschen Bürgerinnen und Bürger..!
Wer zweifelt denn daran überhaupt noch..!?
Brasil
das frage ich mich auch
Abr man hält an diesem unseligen Euro fest, bis alles zusammenbricht So ist das, wenn ideologesche fanatische Politiker ohne Fachverstand an der Macht sind bzw. im Bundestag sitzen, denn die anderen Politiker sind ja nicht anders
Augias
..meinen sie wirklich die Spanier lagen kollektiv champagnersaufend in der Sonne?
Die Staatsschulden haben im wesentlichen andere Gründe.
Hattet ihr schon vor der Euro Einfuehrung und hiess ECU. Hat damals doch geklappt, wieso nicht auch zukuenftig?
@ Augias
Zitat : Frau Merkel trifft doch nicht die Schuld derer, die jahrelang auf Kredit in Saus und Braus gelebt haben
- wenn das so sein sollte, dann erklären Sie uns doch mal, warum Fr. Merkel Deutsche Steuergelder für die Kredittierung dieser Länder verwendet ?
Und Schirme spannt ? Und über die EU Ausgleichszahlungen ( Nettozahlungen ) vornimmt ?
Das eigentliche Problem, wie schon tausendfach erkannt, liegt in der Gemeinschaftswährung. Der Euro und der Rettungsschirm ESM müssen weg!
Eine Lösung wäre die Parallelwährung. Wie könnte eine Parallelwährung aussehen?
Der jetzige Euro wird als Valuta-Euro gewandelt. Mit dem Valuta-Euro, den es überall in den Euro-Ländern geben wird, wird der internationale Zahlungsverkehr als Verrechnungseinheit festgelegt. Über den Valuta-Euro laufen auch sämtliche Bankgeschäfte. Der US Dollar richtet sich nach dem Valuta-Euro.
Zu dem Valuta-Euro wird eine Parallelwährung die D-Mark für Deutschland eingeführt. Die D-Mark gilt als Zahlungsmittel innerhalb Deutschland.
Griechenland würde die Drachme als Zahlungsmittel für den Binnenmarkt als Parallelwährung ebenfalls zusätzlich einführen.
Mit diesem Beispiel möchte ich die Wirkungsweise des Wechselkurses zum Valuta-Euro zeigen. Der D-Mark Wechselkurs zum Valuta-Euro beträgt 1:1 mit variabeler Auf- und Abwertungen. Der Drachme Wechselkurs zum Valuta-Euro beträgt 4:1 mit variabeler Auf- und Abwertungen.
Das Prinzip lässt sich auf alle Euro-Staaten umsetzen. Was mit dem Valuta-Euro und den unterschiedlichen Wechselkursen geschieht, ist die Widerherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Länder untereinander.
Frau Merkel trifft doch nicht die Schuld derer, die jahrelang auf Kredit in Saus und Braus gelebt haben, und jetzt erfahren müssen, dass ihre Schuldenexzesse, die einseitig auf eine Immobilienblase gigantischen Ausmaßes gründet, vorüber ist - aber endgültig vorüber ist. Und es kann nicht die Sache der Deutschen sein, solche aberwitzigen Exzesse auch noch weiterhin mit unseren ehrlich versteuerten Euros zu unterstützen. Es ist ein schwerer Weg, den die Südländer jetzt beschreiten müssen. Aber sie müssen lernen, dass jede Party einmal vorbei ist, zumal dann, wenn man sie sich nicht mehr leisten kann. Das ist wie im richtigen Leben: Ohne Moos nix los!
Sagenhafte Erfolge der Merkelschen "Rettungs"- und Europolitik.
Der schwarze Engel des Untergangs Europas.
Was geht nur einem CDU-Wähler durch den Kopf?
Die aber auf dem Guten Weg..........!