Wichtigste Quelle sind die Kapitalanteile (Quoten) der 188 IWF-Staaten. Die machen etwa 366 Milliarden Dollar aus. Schon vor drei Jahren - auf dem Höhepunkt der Finanzkrise - beschlossen die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20), den IWF aufzuwerten und seine Mittel anzuheben. Die Kasse für Notkredite, also frei verfügbare Finanzmittel, sollte mittelfristig auf 750 Milliarden Dollar verdreifacht werden. Zudem wurde beschlossen, „Sonderziehungsrechte“ - eine Art Kunst-Reservewährung des IWF - um 250 Milliarden Dollar aufzustocken, um Liquiditätsengpässen von Ländern entgegenzuwirken. Bisher sind gut 550 Milliarden Dollar zusammengekommen durch bilaterale Kreditlinien von 38 Mitgliedern.
Der Weltwährungsfonds will mehr „Feuerkraft“ für den Fall, dass sich die europäische Schuldenmisere auf andere Länder ausbreitet. Der IWF hat zwar derzeit rund 380 Milliarden Dollar für neue Kredite in der Kriegskasse, doch das sei zu knapp für globale Notfälle, meint IWF-Chefin Christine Lagarde. „Der Fonds muss in der Lage sein, die Bedürfnisse aller zu erfüllen, die von der Krise betroffen sind.“ Schließlich sei die Weltwirtschaft „fragil“.
Im Januar wollte Lagarde bis zu 600 Milliarden Dollar zusätzlich, um andere Länder weltweit effektiv vor einer Ansteckung schützen zu können. Inzwischen spricht sie „nur“ noch von gut 400 Milliarden Dollar, weil mittlerweile einige Schreckensszenarien gebannt worden seien. Damit würde sich die Vergabekapazität für neue Kredite auf mehr als 750 Milliarden Dollar verdoppeln und die gesamte Feuerkraft auf mehr als eine Billion Dollar steigen.
Bis Beginn der Frühjahrstagung am Freitag erhielt der IWF nach eigener Zählung rund 320 Milliarden Dollar an Zusagen. Aus Europa sollen insgesamt bis zu 200 Milliarden Euro kommen. Schon sicher sind 150 Milliarden der Euro-Länder. Davon kämen bis zu 41,5 Milliarden über die Bundesbank aus Deutschland.
Die Bundesbank möchte dafü - in diesem speziellen Fall - die Zustimmung des Bundestages. Hintergrund sind die damit verbundenen Risiken für die Steuerzahler. Wird die Mittelaufstockung beschlossen, soll zeitnah der Haushaltsausschuss informiert und Rückendeckung des Parlaments eingeholt werden. Eine Abstimmung des Bundestages lehnen Union und FDP ab, da die Bundesbank unabhängig sei. Die Notenbanker erwarten ferner, dass auch Nicht-Euro-Länder signifikant mitziehen.
Ausgerechnet die USA als der mit Abstand größte Anteilseigner stellen sich quer. Der IWF verfüge bereits über „sehr angemessene Kernressourcen“, meint das US-Finanzministerium. Vor den Wahlen im November sieht die amerikanische Regierung ohnehin keinen Weg, mehr Geld für den Rest der Welt locker zu machen. Hinzu kommt, dass aufstrebende Topmächte wie Brasilien mit weiteren Mitteln für den IWF auch ihren Einfluss bei der globalen Finanzfeuerwehr erhöhen wollen. Die Quotenreform, die die Verhältnisse zwischen alten und neuen Mächten neu regeln soll, scheint sich aber zu verzögern.
Mit der 2010 beschlossenen Neuordnung, die bis Oktober umgesetzt sein soll, erhalten Länder wie China, Brasilien oder Indien mehr Einfluss, Industrieländer geben dagegen Macht ab. China - zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt hinter den USA und vor Japan - verdrängt Deutschland von Platz drei der Anteilseigner. Grundsätzlich soll sich in der Neuverteilung der Stimmrechte und Anteile der 188 IWF-Mitgliedstaaten das gewachsene Gewicht der boomenden Schwellenländer auch beim Währungsfonds widerspiegeln.
Die Anteilsquoten bestimmen das Stimmgewicht einzelner Länder und ihren Kapitalbeitrag. Die USA kämen mit der Quotenreform auf einen Stimmanteil von 16,5 Prozent, Deutschland von 5,3 und China von 6,07. Insgesamt sollen die Anteilsquoten bis 2012 verdoppelt werden. Bis Anfang 2013 soll zudem eine neue Quotenformel gefunden werden, um Entwicklungs- und Schwellenländern noch mehr Einfluss zu geben. Im Exekutivdirektorium, dem Top-Beschlussorgan, geben zwei europäische Staaten ihren Sitz zugunsten aufstrebender Mächte ab.
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Nun ja, Deutschland hat ja die Konkurrenten Fiat und Lancia (Italien), Renault und Peugeot (Frankreich) im Automobilsektor. Doch diese Marken können nicht punkten, die Unternehmen haben im Gegensatz zu Deutschland verschlafen, sich die Riesenmärkte in China, Indien und Brasilien zu erschließen. Außer Opel, sind alle deutschen Marken dort vertreten. Vom Maschinenbau und der Chemie will ich erst gar nicht reden. Sie merken also, dass wir Deutschen gar nicht mit den maroden Südländern (incl. Frankreich) konkurrieren, sondern mit den Märkten Asiens und Südamerikas. Wir spielen - bei aller Bescheidenheit - in einer gänzlich anderen Liga. Diesen Wettbewerbsvorteil werden die maroden Südländer in diesem Leben nicht mehr einholen können. Sie sind ja nicht einmal fähig und willens, dringend anstehende Reformen anzugehen. Sie setzen nur marginal um, was die Troika ihnen verordnete. Sie haben noch nicht verstanden, dass zum Erfolg der Schweiß gehört - von Nichts kommt nichts! Sie werden also in "Schönheit" sterben. Hoffentlich bald, damit wir nicht noch mehr Euros dort versenken müssen.
Würden die Südländer vieles richtig machen, hätte Deutschland mehr Wettbewerb. Dem ist nicht so, und nun soll Deutschland den Euromurks bezahlen. Dem muss ein Ende bereitet werden. AfD wählen!
Die Südländer haben doch nie daran gedacht, eine diversifizierte Industrielandschaft aufzubauen - haben zudem jahrelang auf Pump gelebt und geprasst. Jetzt hecheln sie den Arbeitsplätzen hinterher, die sie vor der Krise nie interessiert haben. Ja, wer zu spät kommt, ........
Mein Mitleid hält sich in kruden Grenzen. Auf unsere Hilfen können sie auch nicht ständig hoffen, damit dürfte sehr bald schluss sein. Also: Ärmel aufkrempel, das larmoyante Jammern einstellen, und los gehts!
Schwachsinn, IWF go home.
Das mit der Arbeitsmarktreform ist schon wahr, aber es ist ziemlich egal ob man keinen befristeten oder keinen unbefristeten Arbeitsplatz findet. Was nicht da ist, ist nicht da.
Man wird sich auch in den nächsten Jahren daran gewöhnen müssen, das dieses schöne Ökonimiezauber-Wachstum keine neuen Arbeitsplätze schafft. Noch ein Neuland *lol*