Als Haushaltsvermögen gelten alle privaten Besitztümer der Menschen innerhalb eines Haushalts - also Sparbücher, Konten aber auch Lebensversicherungen und vor allem Immobilienvermögen. Die EZB-Studie zeigt nun erstmals, wie das Haushaltsvermögen in den Euro-Staaten aufgeteilt ist. Die Daten stammen aus den Jahren 2008 bis 2010. Nicht einbezogen sind die Euro-Länder Irland und Estland, da die Erhebung der Daten bereits begann, als die beiden Staaten den Euro noch gar nicht eingeführt hatten.
Mit einem durchschnittlichen Nettohaushaltsvermögen von nur 79.700 Euro ist die Slowakei das traurige Schlusslicht innerhalb der erhobenen Euro-Länder. Damit hat das kleine Land, das zwischen Polen und Ungarn liegt, in dem zwar 1,4 Prozent aller Haushalte in der Euro-Zone liegen, nur 0,5 Prozent des Vermögens.
Der reiche Grieche ist ein Mythos. Der Großteil der griechischen Haushalte ist arm: Mit nur 147.800 Euro Nettovermögen liegen die griechischen Haushalte weit unter dem Durchschnitt in der Euro-Zone von 230.800 Euro. Obwohl Griechenland drei Prozent aller Haushalte in der Euro-Zone stellt, besitzen die Menschen dort nur 1,9 Prozent des Vermögens.
In Slowenien liegt das durchschnittliche Nettohaushaltvermögen bei 148.700 Euro und damit nur wenige tausend Euro höher als das der Griechen. Doch Slowenien ist ein kleines Land: Die 0,6 Prozent der Haushalte halten 0,4 Prozent des privaten Vermögens innerhalb der Euro-Zone.
Auch im Krisenland Portugal besitzen die Menschen nicht viel, im Durchschnitt 152.900 Euro je Haushalt. Damit besitzen die portugiesischen Haushalte, die 2,8 Prozent aller Haushalte in der Euro-Zone darstellen, nur 1,9 Prozent des Vermögens.
161.500 Euro besitzen die finnischen Haushalte im Durchschnitt, damit reicht es im Vergleich unter den Euro-Ländern für Platz Elf. Die Finnen halten mit 1,8 Prozent der europäischen Haushalte 1,3 Prozent des Vermögens.
Auch unsere holländischen Nachbarn liegen unter dem EU-Durchschnitt. 170.200 Euro beträgt dort das durchschnittliche Haushaltsnettovermögen. Damit haben die Niederländer zwar 5,3 Prozent der Haushalte in der Euro-Zone, aber nur 4,0 Prozent des Vermögens.
Für Deutschland, stärkste wirtschaftliche Kraft innerhalb der Euro-Zone, reicht es im Vergleich der Haushaltsvermögen nur für Platz Neun: Durchschnittlich 195.200 Euro besitzen die deutschen Haushalte - und liegen damit unter dem Euro-Zonen-Durchschnitt von 230.800 Euro. 28,7 Prozent der Haushalte der Euro-Zone liegen in Deutschland, aber trotzdem nur 24,3 Prozent des Vermögens.
Frankreich steht besser da als Deutschland. Durchschnittlich 233.400 Euro beträgt dort das Nettovermögen der Haushalte und liegt damit leicht über dem Mittelwert der Euro-Zone. 20,2 Prozent der Haushalte halten 20,3 Prozent des Vermögens innerhalb der Euro-Zone.
265.000 Euro besitzen österreichische Haushalte im Durchschnitt an Vermögen. Damit haben die Österreicher anteilig mehr Vermögen als Haushalte der Euro-Zone: 2,7 Prozent der Haushalte besitzen 3,1 Prozent des Vermögens.
Auch das Krisenland Italien liegt deutlich über dem durchschnittlichen Nettohaushaltsvermögen der Euro-Zone: 275.200 Euro an Vermögen haben die italienischen Haushalte im Durchschnitt angehäuft. Damit machen sie zwa rnur 17,2 Prozent aller Haushalte der Euro-Zone aus, halten aber 20,6 Prozent des Vermögens.
Trotz der hohen Arbeitslosigkeit besitzen auch die spanischen Haushalte noch viel Vermögen, durchschittlich 291.400 Euro. Die Daten stammen allerdings aus dem Jahr 2008. Damals besaßen die spanischen 12,3 Prozent der Haushalte innerhalb der Euro-Zone rund 15,6 Prozent des Vermögens.
In Belgien liegt das Nettohaushaltseinkommen durchschnittlich bei 338.600 Euro - und damit weit über dem der Nachbarländer Niederlande oder Deutschland. 3,4 Prozent der Haushalte der Euro-Zone liegen in Belgien, dort sammelt sich aber 5,0 Prozent des Vermögens.
Die bevölkerungsärmsten Euro-Länder haben die reichsten Haushalte. Mit 366.000 Euro Durchschnittsvermögen liegen die Haushalte auf der kleinen Mittelmeerinsel auf Platz drei. 0,1 Prozent der Haushalte der Euro-Zone sind auf der Insel zu finden - aber auch 0,2 Prozent des Vermögens.
670.900 Euro Vermögen besitzen die Haushalte in Zypern im Durchschnitt - fast das dreifache des Mittelwerts der Euro-Zone, der bei 230.800 Euro liegt. Damit häuft sich bei den 0,2 Prozent der Haushalte der Euro-Zone rund 0,6 Prozent des Vermögenbesitzes.
Die Luxemburger sind jedoch noch fast 40.000 Euro reicher als die Zyprioten: 710.100 Euro Vermögen besitzen die luxemburgischen Haushalte - und damit 0,4 Prozent des privaten Vermögens innerhalb Euro-Zone, auch wenn sich nur 0,1 Prozent aller Haushalte der Euro-Zone in Luxemburg befinden. Das Großherzogtum hat damit unbestritten das höchste Nettohaushaltsvermögen.
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Tariferhöhungen für eine Reihe von Beschäftigten in Verbindung mit einer rückläufigen Inflationsrate lassen die Verbraucher mehrheitlich vermuten, dass sie auch real mehr Geld in der Tasche haben werden“, sagte Bürkl
Leider ist das so eine Sache mit den Vermutungen des Käufers.
1. Der reale Kaufkraftverlust oder auch Inflation liegt bei 7 - 8%. Also jeden Morgen beim Aufstehen Minus gemacht.
2. Die meisten zusätzlichen Käufe sind langlebige Güter. Investitionen in Haus, Wohnung, Einrichtung, Energieeinsparung etc.
Man sollte in Punkto Inflation mehr seinem Bauchgefühl als der verlogenen Statitik vertrauen.
Dank an das HB für den amüsanten Beitrag.
Schönen Tag noch.
Wo hat das HB denn diese Infos her?
Ich kann nicht feststellen, dass die Deutschen in Kauflaune sind.
Die Städte sind relativ leer, gekauft wird, wenn überhaupt, in Billigläden
Und die Inflation ei nicht hoch?
Aber hallo, wenn über Nacht im Suprmarkt die Preise gleich teilweise um 20 Cent erhöh werden, ist das Inflation
Das Modell 1930 der Konsumgesellschaft klappt wunderbar. Die Dummies rennen immer mehr mit teuren, meist auf Kreditpump besorgten Smartphones, iPhones auf den Straßen asozial herum, werden panisch wenn sie diese nicht greifen können wie eine amerikanische Soziologin vortrefflich analysierte und vertippseln sich, rennen anderen auf die Füsse und dann gleich weiter. Die Konsumentenkredite steigen. Die Leute sind abgelenkt...vor dem, was sich aufbaut. Juncker meinte sinngemäß... zuerst machen wir einen Feldversuch, wenn dann kein Protest kommt...MACHEN WIR WEITER! In einem Vortrag in Luxemburg zum Neujahrsempfang 2013 meinte Juncker sinngemäß, man sollte an 1913 denken, einhundert Jahre zurück, das letzte Jahr vor dem kalten Krieg! Diese Worte lösen ALLES aus. Sie sollten ALARM von dieser Stelle sein! Merkel zum EURO sinngemäß, dass wenn uns das nicht gelingt,wir wieder Krieg haben werden.
Oh! Zum Wochenende geifert die Zensur wieder durch! Wo niemand schreien würde. Nur die Zensur brüllt Luft heraus!!
Im ersten Quartal 2013 wurde im deutschen Einzelhandel nominal 0,4 % mehr und real 1,0 % weniger als von Januar bis März 2012 umgesetzt, und das trotz sich monatlich wiederholender Jubelmeldungen der GfK.
Für mehr Konsum fehlt - wegen der Lohnzurückhaltung (angeblich) zugunsten des Exports - die Kaufkraft.
Und warum, weil die Menschen Angst um ihr Geld haben und es lieber ausgeben. Man kann doch unserer Regierung nicht mehr trauen.
Die Niedrigzinspolitik der EZB geht in die falsche Richtung, denn jetzt trifft es auch diejenigen die in der Vergangenheit Haushalten konnten und die sicherheitsorientierten Anleger (konservativen Sparer). Was aber ist richtig? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht!
Deutschland muss vor nichts gerettet werden, schon gar nicht von diesen selbsternannten "Experten". Und dieser uralte Nettovermögensvergleich hinkt so sehr, dass man eigentlich einen Rollstuhl hierfür bräuchte. Und diesen Harz4 Jammerlappen und - Korrespondenten sei ins Gebetbuch geschrieben, wenn es Euch im Gegensatz zum Rest der Welt hier nicht mehr gefällt, macht es wie Depardieu - Putin nimmt Euch gerne auf!
Dazu passt super die Meldung, dass die Steuereinnahmen aus der Umsatzsteuer im April eingebrochen sind...
Willkommen in der Realität.
So ein Schmarn, leider habe ich vom HB etwas mehr kritischen Journalismus erwartet, als GFK-Schwachsinn (über Jahre hinweg) unreflektiert abzudrucken! Ich bin selber Textileinzelhändler und kenne echte Zahlen über mehrere Tätigkeiten in Verbänden genau. Über Jahre hinweg sinkt der
tatsächliche Konsum, bei der Auswertung der GFK beträgt der Umsatz im Einzelhandel (incl. Lebensmittel) nur noch 28,1 %. Da wird lustig Mieten. Mietnebenkosten etc mit eingerechnet. Da alleine die Energiekosten kräftig am steigen sind, kann jeder Grundschüler ausrechnen, wie solche "Meldungen" entstehen. Und am Jahresende kommt dann
wieder...bis auf zwei drei Branchen ist der Umsatz flächen- und preisbereingt im gesamten Einzelhandel um %
gesunken. Wo bleibt endlich der kritische Journalismus in unserem Land???!! Komme mir vor wie in der alten Täterätätä bei der Veröffentlichung der Planzahlen des 5-Jahresplanes! Alles Mumpitz!