Arbeitsmarkt Griechenlands Lohnkosten steigen schneller als in der EU

Im Zuge des griechischen Sparprogramms waren die Gehälter im öffentlichen Dienst gekürzt worden.
Wiesbaden Trotz der Schuldenkrise sind in Griechenland die Arbeitskosten zuletzt weit stärker gestiegen als im Rest der EU. Mit einem Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal wiesen die Griechen für das dritte Quartal 2014 den höchsten Kostenanstieg aller EU-Länder auf, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Zuvor hatte das Land allerdings vier Jahre lang rückläufige Arbeitskosten registriert. Einen Grund für den nun außergewöhnlich starken Anstieg nannten die Statistiker nicht.
Auch Deutschland lag in dem Zeitraum mit einem Kostenplus von 2,3 Prozent pro Arbeitsstunde über den Durchschnittswerten für die EU (+1,4 Prozent) und den Euro-Raum (+1,3 Prozent). Vor allem die Lohnnebenkosten stiegen mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent überdurchschnittlich stark. Die Bruttoverdienste legten um 2,0 Prozent zu.
Auch in Estland (+6,3 Prozent) und der Slowakei (+5,7 Prozent) stiegen die Arbeitskosten von einem allerdings weit niedrigeren Niveau deutlich. Zypern (-2,8 Prozent) und Irland (-0,8 Prozent) waren die einzigen Staaten mit rückläufigen Arbeitskosten. Die nach Deutschland größte EU-Volkswirtschaft Frankreich blieb vor allem dank gesunkener Lohnnebenkosten mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent deutlich unter dem EU-Schnitt.
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Die deutsche Lohnkostenentwicklung, die tendenziell den Export in die anderen EU-Staaten verteuert, setzte sich auch im vierten Quartal 2014 fort, wie die Statistiker weiter mitteilten. Zum Jahresende lagen die Kosten für eine Arbeitsstunde 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Zum Vorquartal gab es kalender- und saisonbereinigt einen vergleichsweise starken Zuwachs von 1,0 Prozent.
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