Exporte: Deutschlands Ausfuhren steigen im Juni um 7,8 Prozent
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AußenhandelDeutsche Exporte steigen im Juni um 7,8 Prozent
Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigen die deutschen Exporte im Juni deutlich. Die Importe erreichen sogar das höchste Monatsniveau seit 1950.
BerlinDeutschland hat im Juni deutlich mehr exportiert als im Vorjahresmonat. Insgesamt betrug der Wert der Ausfuhren 115,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das entspricht einer Steigerung von 7,8 Prozent gegenüber dem Juni 2018. Die Einfuhren stiegen mit 10,2 Prozent sogar noch deutlicher. Damit hat die Bundesrepublik im Juni 2018 so viel exportiert wie noch nie in einem Monat seit 1950.
Im Vergleich zum Vormonat Mai stagnierten die Exporte im Juni jedoch, während die Produktion sogar schrumpfte.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat noch ein kräftiges Plus von 1,7 Prozent gegeben hatte. Auch im Vormonatsvergleich liefen die Importe besser: Sie wuchsen um 1,2 Prozent und damit bereits den dritten Monat in Folge auf den höchsten nachgewiesenen Monatswert von 93,7 Milliarden Euro.
Industrie, Bau und Versorger stellten im Juni zusammen 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Hier hatten Ökonomen mit einem Minus von lediglich 0,5 Prozent gerechnet. Die Chancen auf ein kräftiges Wachstum in den kommenden Monaten stehen vorerst nicht so gut: Der Industrie brachen die Aufträge zuletzt so stark weg wie seit rund anderthalb Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft schrumpfte im Juni um 4,0 Prozent zum Vormonat.
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Ökonomen zu den deutschen Exporten und zur Produktion
„Auch wenn sich die Frühindikatoren zuletzt stabilisiert haben, sind sie doch deutlich niedriger als noch zu Jahresbeginn. Auch der von uns auf Basis der Auftragseingänge berechnete Trend für die Industrieproduktion deutet darauf, dass sich die Produktion auf absehbare Zeit eher schwächer entwickeln dürfte.
Für die Gesamtwirtschaft dürfte also der Durchhänger noch nicht vorüber sein und sich vielmehr in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Für das zweite Quartal rechnen wir mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent.“
„Im Juni geht es bei der Produktion – nach der erfreulichen Entwicklung im Vormonat – wieder etwas bergab. Dies dürfte allerdings auch eine Gegenreaktion auf die starke Entwicklung im Vormonat darstellen. Immerhin bleibt unter dem Strich im 2. Quartal eine spürbare Ausweitung der Produktion – nach Stagnation im 1. Quartal. Vom Schwung des Vorjahres ist die Entwicklung jedoch noch weit entfernt.“
„Kein schönes Ergebnis, aber es hätte schlimmer kommen können. Anders als im ersten Quartal 2018 gab es im zweiten Quartal immerhin Rückenwind für das Bruttoinlandsprodukt. Aufgrund des hohen Auftragsbestandes bleibt ein Produktionseinbruch in naher Zukunft wenig wahrscheinlich. Diesbezüglich macht auch die Stabilisierung der Stimmungsindikatoren Mut.“
Im gesamten zweiten Quartal wuchs die Produktion um 0,4 Prozent. „Die Auftragsbestände von Industrie und Baugewerbe sind weiterhin sehr hoch und das Geschäftsklima liegt trotz Eintrübung noch deutlich im positiven Bereich“, erklärte das Ministerium.
Im ersten Halbjahr gingen damit insgesamt Waren „made in Germany“ im Wert von 662,8 Milliarden Euro in alle Welt. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich stiegen die Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union (plus 5,4 Prozent). Im Handel außerhalb der EU gab es ein Plus von 1,9 Prozent.
Noch stärker als die Exporte legten nach einem Rekordwert im Juni im ersten Halbjahr die Importe zu. Sie stiegen um 4,8 Prozent auf 541,3 Milliarden Euro.
Trotz einer Annäherung ist der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA noch nicht ausgestanden. Zugleich spitzt sich der Streit zwischen Washington und Peking zu. Das könnte auch deutsche Firmen treffen, die in China produzierte Waren in die Vereinigten Staaten ausführen.
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