Citigroup-Chefvolkswirt Willem Buiter „China kommt einer Rezession sehr nahe“

„Notwendig wäre eine Erhöhung der Staatsausgaben.“
Frankfurt Noch nie hat Willem Buiter davor zurückgescheut, auch unliebsame Thesen zu vertreten. Der gebürtige Niederländer hat erst kürzlich eine globale Rezession als sehr wahrscheinlich bezeichnet.
Herr Buiter, wie schlimm ist die wirtschaftliche Lage in China?
Das Wachstum verlangsamt sich drastischer, als viele denken, China kommt einer Rezession sehr nahe. Das Land leidet unter dem massiven Kreditaufbau von Unternehmen und lokalen Kommunen in den vergangenen Jahren. Das Bankensystem ist dadurch gefährdet. Hinzu kommt, dass China riesige industrielle Überkapazitäten als Folge unglaublicher Fehlinvestitionen seit dem Jahr 2008 hat.
Was ist Ihre Wachstumsprognose?
Die offiziellen Daten sprechen von 6,9 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr. Tatsächlich ist die Wirtschaft wohl nur um vier Prozent expandiert. Ich erwarte, dass es 2016 bis auf 2,5 Prozent runtergehen wird. Die Folgen wären steigende Arbeitslosenzahlen, Unternehmenspleiten und die Notwendigkeit, dass die Regierung die Banken oder deren Kreditnehmer retten wird.
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