Die Euro-Familie hat Nachwuchs bekommen: Mit Litauen sind von 2015 an 19 der 28 EU-Staaten Mitglied der Eurozone. Wie geht es weiter? Die meisten der anderen neun Länder haben keine Wahl. Fast alle müssen aufgrund der EU-Verträge der Währungsunion beitreten, sobald sie dafür reif sind.
Das Land will den Euro nach letztem Stand 2019 einführen. Dies hatte die Regierung Anfang Mai in Brüssel angemeldet. Allerdings ist die Zustimmung in der Bevölkerung kontinuierlich gesunken.
Der deutsche Nachbar ist nach Ansicht der Regierung noch längst nicht bereit für den Euro. Als möglichen Termin hat sie zuletzt das Jahr 2020 genannt.
Die rechts-konservative Regierung des Landes strebt in absehbarer Zeit nicht an, den Forint durch den Euro zu ersetzen: „Wir sprechen da nicht vom nächsten Jahr, sondern vom nächsten Jahrzehnt oder den nächsten zwei oder drei Jahrzehnten.“ In der Bevölkerung ist eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für die Einführung des Euro.
In dem Land ist der Euro derzeit kein Thema. Das Land werde den Euro einführen, „allerdings nicht um jeden Preis“, lautet das Credo der Regierung. Rund zwei Drittel der Bulgaren wollen die heimische Währung Lew nicht durch den Euro ersetzen.
Auch für Kroatien ist der Abschied von der Landeswährung Kuna kein Thema, zumal die Wirtschaft des jüngsten EU-Mitgliedslandes faktisch schon intensiv mit dem Euro arbeitet. So werden viele Preise auch in Euro angegeben. Notenbankchef Boris Vujcic hält einen Beitritt vor 2019 für unmöglich; die Öffentlichkeit ist gegen den Euro.
Die Briten haben das vertraglich zugesicherte Recht, das Pfund zu behalten, auch wenn sie für den Euro qualifiziert wären. Sie gehören nicht zum Europäischen Wechselkursmechanismus, der als „Vorzimmer“ zum Euro gilt. Bei den euroskeptischen Briten ist keine Abkehr von diesem Sonderweg in Sicht.
Auch die Dänen hat das Recht, sich gegen die Euro-Einführung zu sperren. Im Jahr 2000 entschieden sich die Dänen in einer Volksabstimmung dagegen, die eigene Krone zugunsten der Gemeinschaftswährung aufzugeben. Dänemark gehört zum Europäischen Wechselkursmechanismus.
Die Schweden hatten sich in einer Volksentscheidung 2003 gegen eine Ablösung ihrer Krone durch den Euro ausgesprochen. Aktuell verhindert das Land einen Euro-Beitritt, indem es kein Mitglied des Wechselkursmechanismus ist. Vertraglich ist aber geregelt, dass Schweden beitreten muss, sobald es reif für den Euro ist.
Die Polen haben es mit dem Beitritt zur Eurozone nicht eilig. Die Regierung will sich noch nicht auf ein Datum für die Einführung des Euro festlegen. Es sei zu früh, einen Zeitpunkt zu nennen, heißt es in Warschau.
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Noch eine Bemerkung zur Favorisierung nationaler Währungen!
In der Eurozone sind so starke Wirtschaften vereinigt, wie Zypern, Malta, Litauen, Lettland, Estland, Slowenien, Luxemburg, Slowakei, Irland und Finnland, 10 von 19 Staaten , die zusammen wenig mehr als 25 Mio. Einwohner haben und wenig mehr als 5 Prozent des BIP der Eurozone leisten. Welchen Vorteil geben diese Staaten mit ihrer nationalen Währung auf? Wie groß wären die Weltmarktanteile dieser Exportnationen, mit gesteigerter preislicher Wettbewerbsfähigkeit durch Kurssenkungen? Könnten die wenigstens 5 Prozent des Welthandels leisten wie Deutschland alleine? Welcher Vorteil ergibt sich, wenn man billiger exportieren und teurer importieren kann bei weniger als einem Promille der Weltwirtschaft? Das gesamte BIP der Slowakei betrug 2013 keine 2 Promille des Welt BIP. Maltas BIP betrug 0,13 Promille. Leute setzt die deutsche Brille ab.
Ganz Afrika mit 46 Staaten kommt in der Statistik der Weltwirtschaft überhaupt nicht vor. Was nützen da die einzelnen nationalen Währungen? Damit sind sämtliche Argumente für nationale Währungen ad absurdum geführt. Ökonomisch sind solche Argumente sinnlos. Politisch mögen sie bei starken Wirtschaften eine gewisse Rolle spielen. Ideologisch sind sie überragend und durch nichts zu ersetzen.
Verehrter Herr Trautmann!
Sie meinen Wirklich , dass eine Wirtschaftsgemeinschaft mit Fremdwährung finanziert werden soll? Wäre es dann nicht besser, dass Außenhandel verboten ist? Nationen sollen nur das produzieren und konsumieren, was sie auf ihrem Territorium finden. Lachen Sie nicht. Solche Konzepte wurden schon versucht und haben heute wieder Zulauf.
Der Euro kann nie gerettet werden!
Solange es Kapitalmarktprodukte gibt, mit denen gegen Währungen spekuliert werden kann, müssen Währungen solche Angriffe abwehren. Eine Rettung der Währung ist dann immer zeitweilig und nicht von ewiger Dauer. Die Forderung nach endgültiger ewiger Rettung einer Währung geht folglich in die Irre und ist von den Verfechtern der Währungsspekulation gewollt und finanziert. Daran verdienen nicht nur Poulsen usw. Viel mehr gewinnt der finanzielle Sektor, den die Steuerzahler mit Garantie retten. Wozu soll man eine Währung retten, die Exporte billiger und Importe teurer macht? Beides sind erstrebenswerte Ziele meint der Neoliberalismus. Will der Prof. dagegen argumentieren?
Der Euro kann nie gerettet werden!
Solange es Kapitalmarktprodukte gibt, mit denen gegen Währungen spekuliert werden kann, müssen Währungen solche Angriffe abwehren. Eine Rettung der Währung ist dann immer zeitweilig und nicht von ewiger Dauer. Die Forderung nach endgültiger ewiger Rettung einer Währung geht folglich in die Irre und ist von den Verfechtern der Währungsspekulation gewollt und finanziert. Daran verdienen nicht nur Poulsen usw. Viel mehr gewinnt der finanzielle Sektor, den die Steuerzahler mit Garantie retten. Wozu soll man eine Währung retten, die Exporte billiger und Importe teurer macht? Beides sind erstrebenswerte Ziele meint der Neoliberalismus. Will der Prof. dagegen argumentieren?
Immer dieser Ökonomenstuss!
Was soll denn das Palaver über wirtschaftliche Souveränität von Staaten in einer Währungsunion? Wie souverän sind denn Geberländer und Nehmerländer in der EU? Die Nehmerländer nehmen souverän und die Geberländer geben zähneknirschend und drohen mit Austritt aus der EU? Dann müssen doch nur noch die Nehmerländer mit Austritt drohen? Wie sieht es denn da in Osteuropa aus? Wie meinen Herr Professor, sollte denn die Lohnfindung in der EU und in Deutschland anders stattfinden als durch Tarifverträge? Wäre Nulllohn nicht genauso gut wie Nullzins oder gar noch besser? Wie groß ist denn die preisliche Wettbewerbsfähigkeit einer Erzieherin in der KITA? Wie meinen Herr Ökonom?
Wo das deutsche Außenhandelsungleichgewicht entsteht, spielt keine Rolle. Ob im direkten Handel, über Drittmärkte oder die Wirkung, die es auf den Euro-Kurs hat. Das Außenhandelsungleichgewicht hat immer negative Folgen für die anderen Euroländer, direkt oder indirekt.
@ H. Trautmann. Hier meine persönliche Antwort in drei Punkten.
1- Es genügt nicht, nur die Handelsbilanz zu betrachten. Erst zusammen mit der Zahlungsbilanz gewinnt man das Bild. D importiert laufend Arbeitskraft, was jedoch nicht in der H-Bilanz erscheint, sondern in der Z-Bilanz als Transferzahlungen in die Heimatländer, und dieser Saldo ist negativ, gewaltig sogar.
An anderer Stelle wurde hier bereits dargelegt, daß die H-Bilanz D's mit dem übrigen Europa praktisch ausgeglichen ist. Das Getöse darum ist daher unangebracht und dient lediglich dazu D politisch zu erpressen. Der Überschuß entsteht also ausschließlich in den Drittländern. Dort werden jedoch damit nicht neue Schuldner geschaffen (das wäre Rentenkapitalismus), sondern die deutsche Industrie investiert damit, um sich ein Standbein in den Zukunftsmärkten zu schaffen. Das ist überlebensnotwendig, denn mit der abnehmenden Bevölkerung in den Industriestaaten ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
2- Daß die Lohnentwicklung in D stagniert (tut sie aber nicht wirklich) hat nichts mit dem Exportüberschuß zu tun, sondern ist eine Allgemeinerscheinung in den entwickelten Staaten als Folge der Globalisierung. Der Lohndruck von außen verhindert sogar, daß Draghi mit seiner Druckerpresse eine Inflation erzeugen kann. Auch die Staaten, die da vieleicht noch besser dastehen in Europa, sind kein brauchbarer Vergleich, denn dort wird das über Schulden finanziert. Dafür kippen jetzt diese Kameraden einer nach dem anderen um und wollen sich mit deutschem Geld sanieren. In den USA stagnieren die Reallöhne seit 1973 (!). Statt die Arbeitgeber mit Lohnforderungen zu plagen, wäre es wesentlich angebrachter, die hypertrophierte Finanzindustrie wieder einzufangen.
3- Sie haben recht, der Euro funktioniert nicht, genauer, eigentlich funktioniert er überraschend gut, wenn nur die negativen Begleiterscheinungen nicht wären. Wenn es ihn nicht schon gäbe, müßte er schleunigst erfunden werden, nur eben anders.
doch, das machen die treudoofen Deutschen mit. Die haben noch ganz andere Sachen mit sich machen lassen und sind den jeweiligen Führern bis zum bitteren Ende gefolgt. Auf die Eurozone übertgagen heißt das, dass der deutsche Michel erst dann aufwacht, wenn man ihm auf der Bank sagt, daß seine Konten leider geplündert worden sind. Aber selbst dann wird er sich von der Politkaste erklären lassen, daß die Reichen (nur die deutschen Reichen versteht sich) schuld seien, weil die sich weigerten, höhere (gerechte) Steuern zu zahlen.
Deutschland hatte 2014 0,7% Exportüberschuss in die Eurozone
In dem Artikel ist von einem hohen Exportüberschuss Deutschlands in die Eurozone die Rede.
2014 betrug der Import Deutschlands aus der Eurozone 411,4 Mrd €, und der Export 414,2 Mrd ,€
Quelle: de.statista.com. Also keinesfalls ein hoher Exportüberschuss.
sondern der deutsche Sparer mit seinen Einlagen. Er bürgt sozusagen für sich selbst.