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HDE-Konsumbarometer Zuversicht der Verbraucher in Deutschland wächst – trotz unsicherer Corona-Lage

Das HDE-Konsumbarometer notiert wieder auf dem Niveau von Dezember. Dass diese Entwicklung berechtigt ist, zeigen auch die recht guten Konjunkturdaten.
01.03.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Die Verbraucherstimmung ist laut HDE zuletzt gestiegen. Quelle: dpa
Kölns Innenstadt Mitte Dezember 2020

Die Verbraucherstimmung ist laut HDE zuletzt gestiegen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Deutschlands Verbraucher haben sich offenbar mittlerweile notgedrungen an die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns gewöhnt. Das signalisiert zumindest das HDE-Konsumbarometer, das für März von 94,36 auf 95,54 Punkte zulegte und damit nun wieder auf dem Niveau von Dezember 2020 notiert, also zu einem Zeitpunkt, als die befragten Verbraucher noch davon ausgehen konnten, dass ein November-Lockdown auch auf den Monat November begrenzt bleiben und sich nicht bis in das Frühjahr hineinziehen würde.

Das Konsumbarometer basiert auf einer repräsentativen Verbraucherbefragung jeweils aus dem Vormonat. Es weist in die Zukunft, prognostiziert also die Entwicklung des privaten Konsums in den kommenden Monaten. Es besteht aus mehreren Einzelkomponenten, die gewichtet in den Index einfließen – und diese weisen im März fast alle moderat nach oben.

Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen der Verbraucher entfernten sich weiter von ihren zweiten Tiefstständen um den Jahreswechsel herum. Die Anschaffungsneigung nahm zu, und die Befürchtung steigender Preise nahm wieder etwas ab – offenbar haben die Verbraucher den Preissprung infolge der Umsatzsteuererhöhung zum Jahresstart gut verkraftet.

Die Inflationsangst war im Vormonat noch sprunghaft angestiegen. Nun ging sie wieder etwas zurück.

Dass die anziehende Verbraucherstimmung durchaus berechtigt ist, zeigen die recht guten Konjunkturdaten der vergangenen Woche. Das Ifo-Geschäftsklima stieg kräftig, und die deutsche Wirtschaft ist trotz erneuter Corona-Beschränkungen zum Jahresende 2020 stärker gewachsen als zunächst angenommen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In einer ersten Berechnung war die Wiesbadener Behörde von einem Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen. Und die Aussichten für den Arbeitsmarkt sind ebenfalls nicht so schlecht.

Allerdings sind Prognosen momentan mit hoher Unsicherheit behaftet, auch weil traditionelle Modelle zu versagen scheinen. So signalisiert das DIW-Konjunkturbarometer für das erste Quartal eigentlich „eine deutliche Ausweitung der Wirtschaftsleistung“, wie es DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen formuliert. Doch das Barometer überzeichne die konjunkturelle Dynamik „deutlich“. Michelsen rechnet mit einem Minus von 1,5 Prozent.

50.000 Firmen im Handel in Insolvenzgefahr

Ähnliches gilt für den erst jüngst vom Bundeswirtschaftsministerium entwickelten „Nowcast“. Das Prognosemodell der Experten von Minister Peter Altmaier (CDU) ermittelt für das erste Quartal 0,8 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorquartal. Doch trauen Altmaiers Experten ihren eigenen Daten nicht so recht. „Aus fachlicher Sicht erscheint das von dem Modell prognostizierte BIP-Wachstum für das erste Quartal 2021 deutlich zu optimistisch, da die Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität durch die Pandemie nicht in die Berechnung des Indikators eingehen“, heißt es im aktuellen Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. „Die aktuellen Infektionszahlen und die bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung und Kontaktreduzierung belasten den privaten Konsum und die Wertschöpfung in den betroffenen Branchen.“

Und wie lange der Lockdown noch anhält, weiß gegenwärtig niemand. Der Handelsverband HDE fordert eine „Wiedereröffnung in Stufen“. Bei höheren Inzidenzen könnten strengere Vorgaben für Kundenzahl und Hygiene gelten, die dann bei sinkenden Infektionszahlen gelockert würden. Die Lage im Handel sei dramatisch. Mindestens 50.000 Unternehmen seien akut in Insolvenzgefahr, rund 250.000 Jobs seien gefährdet.

Mehr: Die Langzeitarbeitslosen sind die vergessenen Verlierer der Pandemie – ein Kommentar.

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