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Ifo-Umfrage Zwei Drittel der Industriebetriebe beklagen Engpässe

Grund für die Lieferschwierigkeiten sind teilweise stark gestiegene Einkaufspreise. Die aktuellen Engpässe übertreffen nochmals die Rekordwerte des Vorquartals.
02.08.2021 Update: 02.08.2021 - 11:40 Uhr Kommentieren
Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich auch bei Autozulieferern bemerkbar. Quelle: dpa
Mitarbeiterin montiert Vierzylinder-Benzinmotor bei MDC Power

Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich auch bei Autozulieferern bemerkbar.

(Foto: dpa)

Berlin Fast zwei Drittel der deutschen Industriebetriebe klagt über Engpässe und Problemen bei Vorlieferungen. Von April bis Juli stieg der Anteil der betroffenen Unternehmen von 45 auf 63,8 Prozent, wie aus der am Montag veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht.

„Bereits im Vorquartal meldeten die Unternehmen einen Rekordwert, dieser wurde nochmals deutlich übertroffen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Das könnte zu einer Gefahr für den Aufschwung werden.“ Vor der Corona-Pandemie lag der Spitzenwert bei 20,2 Prozent im dritten Quartal 2018.

„Problematisch sind auch die teilweise stark gestiegenen Einkaufspreise“, sagte Wohlrabe. „Derzeit bedienen die Hersteller die Nachfrage noch aus ihren Lagern an Fertigwaren. Aber die leeren sich nun auch zusehends, wie sie uns mitgeteilt haben.“

Die Knappheit bei Halbleitern und Chips macht sich insbesondere bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen bemerkbar (84,4 Prozent) sowie bei den Autobauern und ihren Zulieferern (83,4 Prozent). Die stark gestiegenen Preise für Kunststoff-Granulate bremst die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (79 Prozent). Bei den Herstellern elektronischer Geräte beklagen 72,2 Prozent Materialmangel.

Auch den deutschen Maschinenbauern (70,3 Prozent) macht der Materialmangel immer mehr zu schaffen. Insbesondere die Versorgung mit Elektronikkomponenten und Stahl verschärfe sich, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag mit. „Der Materialmangel trifft zwar die Teilbranchen unterschiedlich hart. Betroffen sind jedoch alle“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Lage hat sich seit April deutlich verschärft

Nach aktuellen Zahlen des Ifo-Instituts habe sich bereits für 70 Prozent der Unternehmen im Maschinenbau die Produktion dadurch deutlich erschwert. „Das ist mit Abstand der höchste Wert seit Veröffentlichung dieses gesamtdeutschen Indikators.“

Damit hat sich die Lage gegenüber der letzten Erhebung im April weiter verschärft, erklärte Wiechers. Zu diesem Zeitpunkt hätten über 40 Prozent der Teilnehmer am Ifo-Konjunkturtest aus dem Maschinen- und Anlagenbau Knappheiten bei der Materialversorgung gemeldet. Viele Unternehmen müssten ihre Produktionspläne zurückschrauben.

Der VDMA halte aber an seiner Prognose fest, wonach die Produktion in diesem Jahr um zehn Prozent steigen wird. Die Branche gilt mit gut einer Million Beschäftigten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Zu ihr gehören neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Unternehmen wie Siemens oder Thyssenkrupp.

Mehr: Europas Wirtschaft wächst wieder, doch das Vorkrisenniveau ist noch nicht erreicht.

  • rtr
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