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Konjunktur Deutsche Wirtschaft steigert Produktion trotz Engpässen bei wichtigen Vorprodukten

Nach drei Rückgängen in Folge haben die Unternehmen im Juli mehr hergestellt als im Vormonat. Und auch die Produktionserwartungen der Industrie legen laut Ifo-Institut zu.
07.09.2021 Update: 07.09.2021 - 08:57 Uhr Kommentieren
Vor allem in der Autobranche sind die Produktionserwartungen den Münchener Forschern zufolge zuletzt gestiegen. Quelle: dpa
VW-Mitarbeiterin

Vor allem in der Autobranche sind die Produktionserwartungen den Münchener Forschern zufolge zuletzt gestiegen.

(Foto: dpa)

München Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im Juli trotz Engpässen bei wichtigen Vorprodukten gesteigert. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,0 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Das war die erste Steigerung nach zuvor drei Rückgängen in Folge und überhaupt erst das zweite Plus in diesem Jahr.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs von 0,9 Prozent vorausgesagt, nach minus 1,0 Prozent im Juni. Trotz des Anstiegs liegt die Produktion noch 5,5 Prozent niedriger als im Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Am Bau gab es ein Plus von 1,1 Prozent, während die Energieerzeugung um 3,2 Prozent zum Vormonat sank. Die Industrieproduktion allein legte diesmal um 1,3 Prozent zu. „Auch wenn die Lieferengpässe bei Halbleitern, die zuletzt die Produktion bremsten, noch eine Zeit lang fortbestehen dürften, deuten die Zahlen darauf hin, dass der Tiefpunkt nun überwunden sein könnte“, schrieb das Ministerium.

Ähnlich sehen das Ökonomen. „Der Konjunkturmotor brummt zwar, aber er läuft nicht rund“, sagte der Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner. „Die immer noch anhaltenden Lieferengpässe haben der Industrie das Geschäft teilweise verhagelt, denn die außerordentlich große Nachfrage hätte durchaus eine noch stärkere Ausweitung der Produktion erlaubt.“

Die Industrie hat derzeit prall gefüllte Auftragsbücher. Im Juli gab es sogar einen Rekordauftragseingang. Vielfach können die Bestellungen jedoch nicht rasch abgearbeitet werden angesichts akuter Engpässe bei Vorprodukten wie Mikrochips. 70 Prozent der Industrieunternehmen geben derzeit an, dass ihnen Engpässe zu schaffen machen, wie das Ifo-Institut in seiner Firmenumfrage herausfand.

Ifo: Produktionserwartungen der Industrie sind gestiegen

Die Industrie geht aber davon aus, künftig wieder mehr herzustellen. Das Barometer für die Produktionserwartungen kletterte im August um vier auf 27 Punkte, wie das Ifo-Institut ermittelte. Das ist ein sehr hoher Wert im langjährigen Vergleich. „Offenbar hoffen die Firmen, dass sich die Lieferengpässe bei Vorprodukten in den kommenden Monaten langsam auflösen“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Merklich gestiegen sind die Erwartungen in der Autobranche, in der Chemieindustrie und im Maschinenbau.

Damit der Konjunkturmotor in Schwung bleibt, dürfen sich die Lieferengpässe nicht verschärfen. „Doch auch dann wird sich die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot nicht von heute auf morgen schließen“, sagte Chefökonom Zeuner.

„Manche Branchen wie etwa die Automobilindustrie könnten mit einem Ende der Schwierigkeiten erst im Jahr 2023 rechnen.“ Immerhin sehe es aber danach aus, dass viele Aufträge nicht storniert würden, sondern sich nur in die Zukunft verschöben.

Mehr: Chinas Außenhandel entwickelt sich besser als erwartet

  • dpa
  • rtr
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