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Konjunktur Engpässe belasten Unternehmen: Ifo-Index fällt erneut

Den dritten Monat in Folge ist der Geschäftsklimaindex der Münchener Forscher gesunken. Grund ist vor allem der Materialmangel.
24.09.2021 Update: 24.09.2021 - 11:18 Uhr Kommentieren
Engpässe bei wichtigen Vorprodukten setzen vor allem die deutsche Industrie unter Druck. Quelle: dpa
VW-Werk in Wolfsburg

Engpässe bei wichtigen Vorprodukten setzen vor allem die deutsche Industrie unter Druck.

(Foto: dpa)

Berlin Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich weiter ein. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts ist im September auf 98,8 Punkte gefallen. Im August lag er bei 99,6. Es handelt sich um den dritten Rückgang in Folge. Dabei gaben die 9000 befragten Unternehmen im Durchschnitt an, dass sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Erwartungen gesunken seien.

Vor allem die Industrie belastet die Konjunktur. Im verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex deutlich um mehr als vier Punkte gefallen. Ein stärkerer Rückgang war zuletzt im Mai 2020 beobachtet worden.

Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten machen den Unternehmen zu schaffen. Die Industrie erlebe eine „Flaschenhals-Rezession“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Fast 80 Prozent der Industriebetriebe klagten über Engpässe bei Vorprodukten, nach 70 Prozent im Vormonat. Gleichzeitig sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Doch auch auf dieser Seite stellt das Ifo erste Warnsignale fest, weil die Zahl der Neubestellungen abflacht.

Marion Jansen, Direktorin Handel bei der Industrieländerorganisation OECD, sagt: „Die Covid-19-Krise hat zu einem riesigen Schock geführt.“ Die Struktur des Handels habe sich stark verändert.

Die Pandemie belastet nach wie vor die globalen Lieferketten. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Autos, elektronischen Geräten und Verpackungsmaterial stark gestiegen. Hinzu kommen Strapazen wie Fabrikbrände oder die Schiffsblockade im Suezkanal.

Experten hatten mit dem Rückgang beim wichtigsten Barometer für die deutsche Konjunktur gerechnet. „Es dürfte uns damit ein schwieriges viertes Quartal ins Haus stehen, in dem die Lieferketten-Thematik Corona als Hauptrisiko sogar ablösen könnte“, sagte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch.

Bessere Erwartungen im Dienstleistungssektor

Im Dienstleistungssektor hellte sich das Klima auf – wegen besserer Erwartungen. „Im Gastgewerbe und Tourismus ist nach der großen Skepsis im Vormonat eine gewisse Zuversicht zurückgekehrt“, betonte Fuest. In der Logistik jedoch trübten sich die Aussichten ein, im Gleichklang mit der Industrie.

Im Handel stagnierte die Stimmung weitgehend. „Eine große Mehrheit der Händler berichtete von Lieferproblemen bei der Beschaffung.“ Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich. Die Beurteilung der Lage stieg laut Ifo auf den höchsten Stand seit März 2020. Auch die Erwartungen hellten sich merklich auf.

Grafik

Die deutsche Wirtschaft soll trotz der Schwierigkeiten für Industrie und Handel nach der pandemiebedingten Rezession wieder wachsen. Allerdings gehen die großen Wirtschaftsinstitute inzwischen von einem deutlich geringeren Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus als bislang angenommen. Die meisten rechnen mit einem Plus von knapp über zwei Prozent.

Eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau erwarten Ökonomen daher nicht in diesem Jahr, sondern erst zu Beginn von 2022. Zuletzt ist das BIP im zweiten Quartal um 1,6 Prozent gestiegen.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Vier Gründe, warum die deutsche Wirtschaft schwächer als erwartet wächst.

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