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Konjunktur „Erholung verschiebt sich“ – Ifo senkt Wachstumsprognose für 2021

Die Lieferengpässe in der Industrie belasten die deutsche Wirtschaft nachhaltig. Dagegen dürften ein Bereich vom Abflauen der Coronakrise profitieren.
22.09.2021 Update: 22.09.2021 - 10:14 Uhr Kommentieren
Für das Jahr 2022 heben die Forscher ihre Prognose an. Quelle: imago images/Arnulf Hettrich
Containerhafen in Mannheim

Für das Jahr 2022 heben die Forscher ihre Prognose an.

(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)

München, Berlin Das Ifo-Institut senkt seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr wegen anhaltender Lieferengpässe in der Industrie. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte statt der noch im Juni erwarteten 3,3 nur um 2,5 Prozent zulegen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Vorhersage der Münchener Wirtschaftsforscher.

„Die ursprünglich für den Sommer erwartete kräftige Erholung nach Corona verschiebt sich weiter“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Zugleich wurde die Prognose für 2022 von 4,3 auf 5,1 Prozent angehoben. 2023 soll es nur noch zu einem Plus von 1,5 Prozent reichen. Zum Vergleich: 2020 war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Pandemie um 4,6 Prozent eingebrochen.

„Derzeit schrumpft die Produktion der Industrie als Folge von Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten“, sagte Wollmershäuser. Gleichzeitig erholten sich die Dienstleister kräftig von der Corona-Krise. „Die Konjunktur ist gespalten“, so der Ökonom.

„Der plötzliche Anstieg der weltweiten Nachfrage hin zu langlebigen Konsumgütern, elektronischen Artikeln, sowie speziellen medizinischen Produkten hat viele Hersteller von industriellen Vorprodukten an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht.“ Zudem würden die globalen Lieferketten als Folge stark veränderter Warenströme vor enorme logistische Herausforderungen gestellt.

Private Konsumausgaben könnten profitieren

Dagegen dürften die privaten Konsumausgaben vom Abflauen der Coronakrise profitieren. Dazu würden günstigere Einkommens- und Beschäftigungsaussichten beitragen. So hätten zuletzt die Dienstleister deutlich mehr eingestellt, während Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit gesunken seien. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte in diesem Jahr bei 2,6 Millionen liegen und soll bis 2024 auf 2,3 Millionen fallen.

Die Verbraucherpreise werden dem Ifo-Institut zufolge in diesem Jahr um 3,0 Prozent anziehen. 2022 soll die Inflationsrate dann auf 2,3 Prozent fallen, 2023 sogar auf 1,6 Prozent. Das Defizit im Staatshaushalt sehen die Experten in diesem Jahr bei 157,3 Milliarden Euro, doch soll es 2022 auf 52,1 Milliarden Euro schrumpfen. 2023 dürfte der Staatshaushalt dann erstmals wieder ausgeglichen sein.

Auch andere Forschungsinstitute hatten ihre Prognosen jüngst gesenkt. Das RWI in Essen erwartet in diesem Jahr 3,5 Prozent Wirtschaftswachstum, das IWH in Halle 2,2 Prozent und das DIW in Berlin 2,1 Prozent. Eine gemeinsame Herbstprognose wollen die führenden Forschungsinstitute Mitte Oktober vorlegen.

Diese Prognosen basieren auf der Annahme, dass nur die derzeit beschlossenen wirtschafts- und finanzpolitischen Pakete umgesetzt werden. Ob es dabei bleibt, ist fraglich, da nach der Bundestagswahl am Sonntag eine neue Regierungskoalition als wahrscheinlich gilt.

Mehr: Die nächste Regierung hat einen schwierigen Weg zurück zur Normalität

  • dpa
  • rtr
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