Konjunktur Exporte sinken überraschend stark, Produktion zieht stark an
Berlin Die deutschen Exporteure haben im November einen überraschend deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Ihre Ausfuhren sanken um 2,3 Prozent zum Vormonat und damit so stark wie seit April 2019 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im September und Oktober noch jeweils zu einem Wachstum von 1,5 Prozent gereicht hatte. Die Importe fielen im November um 0,5 Prozent.
Im Vergleich zum November 2018 fielen die Ausfuhren sogar um 2,9 Prozent auf 112,9 Milliarden Euro. Nach den ersten elf Monaten des Jahres steht bei den Exporteuren ein vergleichsweise mageres Plus von 0,7 Prozent zu Buche. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2020 mit einem leichten Schrumpfen der Exporte.
Die deutschen Unternehmen steigerten derweil ihre Produktion im November so kräftig wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,1 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte.
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Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. „Die Konjunkturschwäche in der Industrie ist noch nicht überwunden“, erklärte das Ministerium dazu. „Die Stabilisierung bei den Auftragseingängen und verbesserte Geschäftserwartungen sprechen dafür, dass sich die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten etwas aufhellen dürfte.“
Vor allem der Handelskrieg zwischen den USA und China belastet die globale Konjunktur und bremst auch das Wirtschaftswachstum Chinas, worunter Deutschland als große Exportnation besonders zu leiden hat. Der Branchenverband BGA rechnete zuletzt mit einem Exportwachstum im Gesamtjahr 2019 von maximal 0,5 Prozent.
Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt liefern sich seit fast zwei Jahren einen erbitterten Streit mit gegenseitigen Strafzöllen. Zuletzt hatte sich eine Entspannung abgezeichnet. Washington und Peking verständigten sich Mitte Dezember auf Details eines Teil-Handelsabkommens.
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