Konjunktur Wirtschaft in der Eurozone wächst nur noch minimal

Die Ausfuhren in den 27 EU-Ländern erhöhten sich um 3,5 Prozent, die Einfuhren stiegen schwächer um 1,3 Prozent.
Berlin, Brüssel Die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland, Frankreich und Italien bremst das Wachstum in der Euro-Zone deutlich. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Länder erhöhte sich Ende 2019 nur noch minimal um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte und damit eine frühere Schätzung bestätigte. Im Sommer-Quartal hatte es noch ein Plus von 0,3 Prozent gegeben. Im Gesamtjahr 2019 erhöhte sich das BIP der gesamten Euro-Zone um 1,2 Prozent.
Während die Wirtschaft zwischen Oktober und Dezember in Frankreich um 0,1 Prozent und in Italien um 0,3 Prozent schrumpfte, stagnierte sie in Deutschland. In Spanien hingegen ging es mit 0,5 Prozent aufwärts und in Portugal um 0,6 Prozent. Die EU-Kommission geht trotz der unklaren Folgen der Coronavirus-Epidemie in China davon aus, dass alle Staaten der Euro-Zone 2020 auf Wachstumskurs bleiben. Das Bruttoinlandsprodukt des gesamten Währungsraums dürfte in diesem und im nächsten Jahr um jeweils 1,2 Prozent zulegen, hatte die Brüsseler Behörde am Donnerstag in ihrer Winterprognose erklärt.
Hingegen wuchsen die Überschüsse beim Außenhandel kräftig. Der gemeinsame Exportüberschuss der 19 Euroländer betrug von Januar bis Dezember 225,7 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss der Ausfuhren über die Einfuhren mit 194,6 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen. Hohe Handelsüberschüsse werden insbesondere durch US-Präsident Donald Trump kritisiert.
In den 27 EU-Ländern (bereits ohne Großbritannien) wuchs der Ausfuhrüberschuss um 48,5 Milliarden auf 200,3 Milliarden Euro. Die Ausfuhren erhöhten sich um 3,5 Prozent, die Einfuhren stiegen schwächer um 1,3 Prozent. Der höchste Exportüberschuss wurde erneut mit den USA erzielt. Zudem wuchs die Zahl von 137,8 Milliarden auf 152,6 Milliarden Euro. Dies dürfte Trump nicht gefallen, bezeichnet er derart hohe Überschüsse doch als „unfair“, weil sie seiner Meinung nach Arbeitsplätze in den USA vernichten.
Das höchste Handelsdefizit - also einen Einfuhrüberschuss - verzeichnet die EU abermals mit China. Es wuchs von 2018 auf 2019 von 153,9 Milliarden auf 163,0 Milliarden Euro. In der Statistik wird Großbritannien nicht mehr zur EU gezählt, obwohl das Land erst Ende Januar 2020 die EU verlassen hat.
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