Schätzung der Weltbank Wirtschaftskrise treibt mehr Russen in die Armut

Am stärksten von der Krise betroffen sind die Sektoren Groß- und Einzelhandel sowie der Bau.
Moskau In Russland wird die Wirtschaftskrise nach Einschätzung der Weltbank die Armut auf den höchsten Stand seit 2007 treiben. Grund sei unter anderem die starke Preisbeschleunigung, die die Kaufkraft der Verbraucher verringere, erklärte die Weltbank am Mittwoch. Außerdem setze die Wirtschaft ihren Schrumpfkurs fort. Leidtragender der negativen Entwicklung sei vor allem die Bevölkerung. Bei vielen Unternehmen dagegen würden die Auswirkungen der Krise durch die Abschwächung der Landeswährung Rubel und Staatshilfen abgemildert. Die Zahl der Armen in Russland werde auf mehr als 20 Millionen zunehmen bei einer Gesamtbevölkerung von über 140 Millionen.
Wegen des starken Rückgangs der Haushaltseinnahmen im Zuge des sinkenden Ölpreises dürfte es für Moskau schwer werden, die zunehmende Armut zu bekämpfen, prognostizierte Weltbank-Volkswirtin Birgit Hansl. Seit Juni 2014 sind die Ölpreise um rund 65 Prozent gefallen. Zudem machen der russischen Wirtschaft Wirtschaftssanktionen infolge der Annexion der Halbinsel Krim zu schaffen.
Für dieses Jahr geht die Weltbank davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent schrumpfen wird. Für 2017 rechnet sie mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent.
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