Premium Sozialforscher Wolfgang Streeck Ein Mann stellt sich gegen das Imperium

„Mir erscheinen soziale Ordnungen als normalerweise fragil und prekär.“ (Foto: uergen-bauer.com)
Düsseldorf Er kann seine Verwunderung nicht verbergen; die Verwunderung über die Dreistigkeit der Wirtschaftswissenschaften, ein scheinbar einfaches Modell als Grundlage für so viele ihrer komplexen Theorien zu machen. Wolfgang Streeck schenkt sich ein Glas Wasser ein, nimmt einen Schluck, dann hat er genug Anlauf genommen. „Verwenden Sie dieses Wort überhaupt nicht. Das ist alles Quatsch“, sagt der Professor für Soziologie. Das, was der 68-Jährige so verächtlich beschreibt, ist der Homo oeconomicus – das Modell vom Menschen als rationaler Entscheider, der immer den für ihn günstigsten Weg wählt. Das Fundament des modernen Kapitalismus, auf dem alles andere aufbaut – selbst die Lösung der Euro-Krise. Angeblich.
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