Staatsanleihen: Tempo der EZB-Anleihenkäufe konstant
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StaatsanleihenTempo der EZB-Anleihenkäufe konstant
Staatsanleihen im Wert von rund 12 Milliarden Euro hat die Europäische Zentralbank in der Woche bis zum 16. Oktober in die Bücher aufgenommen. Das Gesamtvolumen stieg damit auf jetzt mehr als 370 Milliarden Euro.
19.10.2015 - 19:42 Uhr
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Euro-Scheine
Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Staaten haben mittlerweile Staatsbonds im Wert von 370,81 Milliarden Euro erworben. Viele Volkswirte erwarten eine Ausweitung des Programms, da trotz der Käufe die Inflation im Währungsraum nicht anzieht.
Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) hält das Tempo bei ihren Anleihekäufen annähernd konstant. Die Währungshüter nahmen in der Woche bis zum 16. Oktober Staatsanleihen im Umfang von 12,04 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte.
In der Woche zuvor waren es 12,46 Milliarden Euro. Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Staaten erwarben damit seit dem Start der Käufe im März Staatsbonds im Volumen von 370,81 Milliarden Euro.
Viele Volkswirte erwarten inzwischen eine Ausweitung des Programms, da trotz der Käufe die Inflation im Währungsraum nicht anzieht. Im Mittel taxieren Experten in einer Reuters-Umfrage die Chancen für eine Verlängerung über den September 2016 hinaus auf 70 Prozent. Auf der nächsten Zinssitzung am Donnerstag wird die EZB nach Einschätzung von Geldmarkthändlern jedoch voraussichtlich noch nicht handeln.
Geldquelle Staatsanleihen
Staatsanleihen oder Schuldverschreibungen sind eine der wichtigsten Finanzierungsquellen von Staaten. Im Gegensatz zu Aktien sind diese Wertpapiere mit einem festen Zins ausgestattet und das Kapital wird zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgezahlt.
Anleihen werden in verschiedenen Laufzeiten von zumeist 2 bis 30 Jahren ausgegeben. Lange Zeit galten sie als äußerst sichere Anlageform, da das Risiko eines staatlichen Zahlungsausfalls als sehr gering betrachtet wurde. Mit der Schuldenkrise in Europa ist dieses Bild aber ins Wanken geraten.
Als Zinszahlung erhält der Anleger die Rendite oder den Effektivzins. Dieser ergibt sich aus dem im Vorhinein festgelegten Zins der Anleihe (Kupon) und dem von ihm gezahlten Marktpreis (Kurs) des Papiers. Sinkt die Nachfrage und damit der Kurs der Anleihe, steigt die Rendite.
Die Inflationsentwicklung bereitet den Währungshütern derzeit Sorge. Die Preise waren im September um 0,1 Prozent gefallen. Die EZB strebt aber mittelfristig eine Teuerung von knapp zwei Prozent an, die als ideal für die Wirtschaftsentwicklung gilt. Mit dem Programm wollen die Währungshüter Anleihenkäufe für Banken unattraktiv machen. Die Institute sollen stattdessen mehr Kredite an Firmen und Haushalte vergeben. Im Ergebnis soll die Konjunktur gestützt und die Teuerung angeheizt werden.
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Bisher sollen die Käufe bis mindestens September 2016 laufen und dann - weitere Wertpapiere wie Pfandbriefe und Hypothekenpapiere eingeschlossen - einen Umfang von 1,14 Billionen Euro erreichen.