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USA Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert sich deutlich – für Biden sind das nicht nur gute Nachrichten

Der US-Jobmarkt entwickelt sich stärker als erwartet. Doch die guten Jobdaten stärken Bidens Position im Kampf um sein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket nicht gerade.
05.03.2021 Update: 05.03.2021 - 19:51 Uhr Kommentieren
Der US-Präsident setzt mit seinem Konjunkturpaket auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft. Quelle: Bloomberg
Joe Biden

Der US-Präsident setzt mit seinem Konjunkturpaket auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft.

(Foto: Bloomberg)

Washington Der US-Arbeitsmarkt sendet überraschend starke Signale: So wurden im Februar 379.000 neue Jobs geschaffen, wie die Regierung am Freitag mitteilte – und damit deutlich mehr als Ökonomen erwartet hatten. Das gab auch den US-Aktienmärkten zum Börsenstart in New York Auftrieb. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 6,2 Prozent.

Auch zu Jahresbeginn lief es am Stellenmarkt deutlich besser als in einer ersten Schätzung angenommen: Im Januar entstanden 166.000 Jobs und nicht wie zunächst nur geschätzt 49.000.Vor allem Restaurants und Hotels verzeichneten hohe Stellenzuwächse. Dort wurden die mit Abstand meisten neuen Jobs im Februar geschaffen.

Auch im Einzelhandel und im produzierenden Gewerbe war die Stimmung positiv. Das spiegelt wider, dass zuletzt eine Reihe von Bundesstaaten ihre Corona-Beschränkungen gelockert haben, was auf sinkende Fallzahlen und Fortschritte bei den Impfungen zurückzuführen ist. 16 Prozent der Bevölkerung habt bereits eine Impfung erhalten, acht Prozent sind voll geimpft.

Ökonomen gehen davon aus, dass dieser Trend in den kommenden Monaten anhalten wird. Der Bundesstaat Texas hatte Anfang der Woche angekündet, alle Beschränkungen abzuschaffen. „Die Corona-Lockerungen schaffen neue Jobs, genau für die Bereiche, die stark unter der Pandemie gelitten haben“, stellte der unabhängige Ökonom Joel Naroff klar.

Die gute Stimmung am Arbeitsmarkt bringt US-Präsident Joe Biden in ein Dilemma: Einerseits braucht er dringend positive Signale. Andererseits wirbt er gerade für neue Wirtschaftshilfen und starke Jobdaten stärken seine Position dabei nicht gerade.

Geht es nach Biden, dann soll der Senat noch am Wochenende ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket verabschieden. Am Freitag einigten sich die Demokraten im Senat auf Änderungen, in der Hoffnung, sowohl moderate als auch progressive Demokraten hinter sich scharen zu können.

Republikaner kritisieren Hilfspaket

Das Repräsentantenhaus hatte in der vergangenen Woche bereits über das Paket abgestimmt. Bei den Republikanern regt sich unterdessen weiter Kritik. „Die Demokraten sind fest entschlossen, ein ideologisches Ausgaben-Paket zu verabschieden, mit vielen Dingen die nichts mit Covid zu tun haben“, kritisierte der republikanische Minderheitsführer, Mitch McConnell am Freitag. Der parteinahe Ökonom Stephen Moore stellte klar, dass die Wirtschaft angesichts der guten Job-Zahlen keine weiteren Hilfen benötige.

Biden macht sich seit Wochen für das Paket stark, das unter anderem Konsumschecks vorsieht, genauso wie eine Aufstockung der Arbeitslosenhilfe und Unterstützungen für die Millionen von Amerikanern mit mit ihren Mietzahlungen im Rückstand sind und Gefahr laufen ihre Wohnungen zu verlieren.

Bidens Wirtschaftsberater Brian Deese betonte am Freitag, dass es längst noch nicht allen Bereichen der Wirtschaft wieder gut gehe. „Wir haben immer noch 9,5 Millionen weniger Jobs als vor der Pandemie“, stellte er im US-Börsensender CNCB klar. Im Februar hätten 70.000 Lehrer ihre Jobs verloren.

Auch sei die Arbeitslosenquote bei Afroamerikanern mit zehn Prozent noch viel zu hoch. Die Wirtschaft würde ohne ein weiteres Konjunkturpaket zu langsam aus der Krise kommen, so Deese. Wenn die Wirtschaft jeden Monat nur knapp 400.000 neue Jobs schaffe, dann würde es nach Berechnungen des Weißen Hauses bis April 2023 dauern, um auf das Vorkrisenniveau zurück zu kommen.

Unterstützung bekommt die Regierung dabei von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Federal Reserve. Der hatte auf einer Konferenz am Donnerstag betont, dass die Fed den Leitzins noch eine ganze Weile auf dem Nullzinsniveau belassen werde, um möglichst schnell zur Vollbeschäftigung zurückzukehren.

Dabei könnte die Fed auch eine Inflation von über der Zielmarke von zwei Prozent tolerieren. Die Sorge vor zu viel Stimulus und steigender Inflation sorgt seit Wochen für Turbulenzen an den Märkten. Powell hatte immer wieder versucht, die Investoren zu beruhigen, jedoch bislang ohne nachhaltigen Erfolg.

Mehr: Warum Fed-Chef Jerome Powell die Märkte enttäuscht hat

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