Um den Teufelskreis zwischen angeschlagenen Banken und Staatsfinanzen zu durchbrechen, sollen Geldhäuser direkt aus dem Rettungsfonds ESM rekapitalisiert werden, heißt es in der Gipfelerklärung. Durch die Notkredite wird sich dann die öffentliche Verschuldung nicht mehr erhöhen - und die Zinsen könnten sinken. Mit dem Beschluss wird eine Kernforderung Spaniens erfüllt. Aber auch Irland wird in Aussicht gestellt, davon Gebrauch machen zu können, um die Schuldentragfähigkeit zu erhöhen. Die Hilfe soll an „angemessene Bedingungen" geknüpft werden.
Voraussetzung für die direkte Bankenhilfe ist eine effiziente Aufsicht auf der Euro-Ebene. Die Kommission wurde beauftragt, in Kürze einen Vorschlag für einen entsprechenden Mechanismus zu präsentieren, an dem die Europäische Zentralbank beteiligt sein soll. Die Mitgliedsstaaten werden aufgerufen, den Gesetzesvorschlag vordringlich bis Ende des Jahres zu prüfen.
Das bereits zugesagte Rettungsprogramm für die spanischen Banken soll so schnell wie möglich beschlossen werden. Anders als bislang vorgesehen, sollen die Kredite der Europartner keinen Vorrang vor Krediten der Privatgläubiger haben, wenn das Geld aus dem ESM kommt. Im Falle einer Pleite müssten die öffentlichen Geldgeber also genauso verzichten wie die Privatwirtschaft.
Länder, die den Brüsseler Spar- und Reformverpflichtungen nachgehen, erhalten einen erleichterten Zugang zu den Rettungsschirmen. Wenn sie die Instrumente - etwa den Aufkauf von Staatsanleihen durch den Fonds - nutzen, müssen sie sich keinem zusätzlichen Anpassungsprogramm unterwerfen. Sie müssen lediglich eine Vereinbarung unterzeichnen, dass sie die Vorgaben aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt und die Hausaufgaben der Kommission fristgerecht erfüllen. Das ist ein großes Entgegenkommen an Italien, das bislang aus Sorge vor den strengen Konditionen vor dem Griff zum Eurotropf zurückgeschreckt war.
Die Eurogruppe soll die Beschlüsse bis zum 9. Juli umsetzen.
Die Vertiefung der Eurozone wird vorangetrieben. Die Euro-Chefs einigten sich auf die Baustellen: Den Aufbau einer Banken-Union, einer Fiskal-Union und einer politischen Union. Im Arbeitspapier der Vierergruppe um EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy findet sich weiterhin der Unterpunkt einer schrittweisen Ausgabe von Gemeinschaftsanleihen. Die Bundesregierung wies die Mutmaßung von Italiens Ministerpräsident Mario Monti zurück, damit sei die Tür zu Euro-Bonds geöffnet. Über die Inhalte soll erst auf dem nächsten Gipfel im Oktober gesprochen werden.
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Bitte nicht resignieren! Nur gemeinsam können wir von der Basis her was verändern! Wer genug hat von den Märchenstunden der Politik, der muss sich jetzt endlich bewegen. Der deutsche Michel ist letharg - aber nicht blöd!
Es gibt eine Alternative - eine neue Partei - "Die Alternative"!!!!!!! Ich denke, einbringen und mitmachen lohnt sich und befreit aus der Ohnmacht, auch wenn der Weg lang wird!
Für mich persönlich steht schon seit langer Zeit fest, dass sich auch Deutschland zwischenzeitlich in einer schlimmen (für mich über Generationen nicht mehr rettbaren) finanziellen Situation befindet. Zu den bereits genannten Schulden und Verpflichtungen/Bürgschaften kommen ja bestimmt auch noch diverse von weiteren hohen Schulden geprägte Schattenhaushalte die ausgelagert wurden noch hinzu.
Wie bei einem Flugzeug dass wenn es beim Start den kritischen Punkt auf der Startbahn überschritten hat und damit den Start nicht mehr abbrechen kann, genau in dieser Situation, sehe ich unsere Regierung. Ob sie will oder nicht jetzt hängt sie im Schub der Triebwerke (ob diese brennen oder nicht)und muss mit in die Luft auf Gedeih und Verderb.
Wenn sie klug ist leitet sie sofort eine kontrollierte Notlandung ein. Wenn es nicht kontrolliert und professionell erfolgt, dann erfolgt ein Crash mit all seinen Auswirkungen.
Sollte die Notlandung nicht erfolgen (z.B. wenn der Pilot meint mit einer Düse weiterfliegen zu können), dann folgt als nächstes die europäische Einheitskranken- und Pflegeversicherung sowie auch eine europäische Rentenversicherung.
Der Euro als solches ist für mich zwischenzeitlich eine Art Luftwährung da auch bei uns unser Sozial- und Wirtschaftssystem mit sehr viel "Luft" in Form von Schulden, prekären Arbeitsverhältnissen, vielen Versprechungen und Ankündigungen, Hetze im Arbeitsleben u.v.m., unterfüttert wird.
Auf solch einen offenen Brief habe ich lange gewartet! Können sich so viele Wissenschaftler alle täuschen? Ich meine nein!
Dass Herr Schäuble nicht gerade darüber erfreut ist, verstehe ich. Liegt doch der Bundesregierung sehr viel daran seinen Bürgern ein "wohles" Bild aufzuzeigen um Panik zu vermeiden.
Die Lage für uns ist Ernst. Sehr ernst!
Danke für Ihre Antwort,
aber wenn ich lese, das immer noch über 54% der Deutschen den Euro prima finden und denken, Deutschland sei der grosse Profiteur dieser EU, dann haben die Massenmedien einen guten Job in Desinformation und Manipulation gemacht.
WIR, die "Belesenen" sind einfach zu wenig. Ich hatte neulich eine heftige Diskussion in meinen Freundeskreis um den ESM und den letzten Eurogipfel.
Was soll ich sagen, ich habe aufgegeben. Selbst studierte Menschen die Zusammenhänge zu erklären, ist unmöglich und stört die Komfortzone.
Totschlag-Argumente wie "warum steht es den nicht in der Zeitung oder Fernsehen" oder alles nur Verschwörungsblödsinn kriegen sie zu hören.
Aber dennoch danke an das HB.
Den völligen Zusammenbruch des Währungssystems Euro wird niemand mehr aufhalten, denn wenn ein genetisch kranker Währungsverbund nicht den Weg aller genetisch kranken Systeme ginge, müsste man die Volkswirtschaftslehre zum Teil neu erfinden. Der Aufruf der Ökonomen ist aber dennoch sehr wichtig, weil er zeigt, daß die Wissenschaft sich hier zu Lande nicht mehr einbinden lässt in einen Verbund der großen Vermögensbesitzer aus Politik, Sachverstand und Wirtschaft, wie man unlängst noch in USA nachgewiesen hat ("Inside Jobs"): Der Kampf für die Freiheit der Wissenschaft, wie ihn Kant im frühen 18. Jhd. geführt hat, ist offensichtlich hier neu entdeckt worden. Ferner scheint jetzt doch "Vox populi" langsam zu begreifen, daß sich der Vorteil des Euro nicht nur darin erschöpfen darf, im Griechenland-, Frankreich- und Italienurlaub keine DM gegen Drachmen, Francs und Lire umtauschen zu müssen, sondern direkt Euros verwenden zu können, ohne Beachtung der Wertrelationen früher und jetzt, selbstverständlich. Und noch eins: Je eher die gigantischste Fehlentscheidung von 1998 in der Geschichte der Währungssysteme (Jaques Chirac) endlich korrigiert wird, desto billiger wird es für uns Steuerzahler, unsere Kinder, Enkel und Urenkel.
Dem Handelsblatt Gratulation zur "Zeitung des Tages".
Bodenreform und Multikulti im Prinzip die europäische Frage und die der Zuwanderung/Osterweiterung als Belastungsfaktor der Sozialsysteme - Ökosysteme/Schonvermögen bei Hartz4.
http://www.3sat.de/programm/?viewlong&d=20120705#2650
http://dynip.name/20120625-2100-ecbint-rainbow.jpg
Aus dem Handelsblog:
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Auch der Mannheimer Ökonom Hans Peter Grüner argumentiert so:
“Mir ist nicht klar, auf welche Entscheidung der Kanzlerin der Aufruf Bezug nimmt. Die genaue Ausgestaltung der Rekapitalisierungsoption steht noch aus. Ich finde es deshalb verfrüht, von einem Schritt in die “Bankenunion, die eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeutet” zu sprechen. Es ist von der Möglichkeit der Rekapitalisierung von Banken die Rede. Das ist etwas anderes.”
http://blog.handelsblatt.com/handelsblog/2012/07/05/die-zwei-versionen-des-okonomenaufrufs/
@kognitiver
"Der Pöbel ist auf dem intellektuell/kognitivem Level eines wirbellosen Tiers, also ausschliesslich reiz/schmerzgesteuert. Das perfide an den Verträgen ist, dass wenn es dem Michel wehtut, schon längst zu spät und unumkehrbar geworden ist."
Da haben sie nicht ganz unrecht. Deswegen muss der Politik das Mittel der Bürgschaft und der beliebigen Geldmengenausweitung aus der Hand geschlagen werden.
Das Fiat Geld ermöglicht es wie zB. bei Target2 die Korrelation von Ursache und Wirkung zeitlich zu verschmieren. Die Bürger werden so aufs übelste beschissen.
Ohne Wirklichkeitssinn glaubt das Schaf an Verträge mit Wölfen.
In Hunger und Not reißt der Wolf das Schaf und sagt: Du kannst vom Grase leben, ich nur vom Fleische.
Drum lernen wir: In der Not lesen wir nicht schön ausgedachte Verträge zwischen Schafe und Wölfen, sondern wir erfahren : Not kennt kein Gebot.
Drum Michel-Schaf: halte dich fern den Wölfen, denn diese können nicht anders. Diese haben ein anderes "Geschäftsmodell".
Der europäische Norden und die Mitte können grasen, der europäische Süden eher nicht.
Eigentlich müßten bei uns schon längst die Staatsanwälte tätig werden, denn was hier abläuft von den Politikern ist Hochverrat
Goldmann
Ihre Texte, Ihre Einlassugnen sind super.
Genau so ist es und so wird es kommen
Wir sind längst verraten und verkauft.
20 Jahre nach der Wende führen uns die alten SED-Kader wieder ins Unglück