„Taschengeld ist sehr sinnvoll, um den Umgang mit Geld zu lernen. Aber man sollte es frühestens ab mit dem Schuleintritt zahlen“, sagt Annette Claar, Kinderpsychologin aus Aschaffenburg. Schließlich müssten die Kinder auch erst einmal rechnen können. Wenn Kinder ihre Wünsche vom eigenen Geld bezahlen müssen, überlegen sie eher einmal, ob es ihnen die Ausgabe wert ist. „Generell bin ich stark dafür, dass Kinder für ihr Taschengeld auch kleine Gegenleistungen erbringen und regelmäßig im Haushalt mithelfen oder ab einem bestimmten Alter auch mal einen Ferienjob machen. Dabei können sie erleben, dass Geld bekommen normalerweise mit einem persönlichen Aufwand verbunden ist und sie können auch gleich Einblicke in das Arbeitsleben gewinnen.“
„Kinder müssen begreifen, dass sie Schulden machen, sobald sie einen Vorschuss für ihr Taschengeld bekommen“, sagt Annette Claar, die schon Mitte der 90er-Jahre den Ratgeber „Was kostet die Welt – wie Kinder lernen, mit Geld umzugehen“ geschrieben hat. Am besten sei es, den Kindern gar nicht erst die Möglichkeit zu eröffnen, ihr Budget zu überziehen. Problematisch sei auch, dass Eltern häufig Geld nachlegen, wenn das Taschengeld frühzeitig aufgebraucht ist. „Wenn Eltern doch mal eine Ausnahme machen, müssen sie das ausführlich besprechen und an konkrete Bedingungen knüpfen.“
„Ich erlebe oft, dass Kinder Wünsche erfüllt bekommen, die sich ihre Eltern selbst nicht leisten“, sagt Annette Claar. Es sei zwar schön, wenn die Eltern alles für ihre Kinder tun, aber das Materielle dürfe nicht im Vordergrund stehen. „Viel wichtiger sind gemeinsame Unternehmungen und die müssen auch nicht teuer sein. Kinder haben an gemeinsamen Unternehmungen viel größere Freud als an Geschenken.“
„Eltern sollten mit ihren Kindern über die finanzielle Situation sprechen, ganz wichtig ist aber, dass dies dem Alter entsprechend geschieht“, sagt Claar. „Es ist wichtig, den Kindern zu erklären, wofür die Familie Geld ausgibt.“ Nur so könnten sie verstehen, warum die Eltern dieses oder jenes nicht kaufen können.
Wichtig sei aber auch, Kindern und Jugendlichen nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern auch den praktischen Umgang zu zeigen. „Spannend ist es zum Beispiel mit Kindern einkaufen zu gehen und mit ihnen ganz bewusst zu schauen, wo die Produkte stehen, die besonders auf Kinder abzielen. Man könnte auch einmal die Kinder gezielt die verschiedenen Angebote zu einem Produkt suchen lassen und mit ihnen vergleichen, zu welch unterschiedlichen Preisen es angeboten wird.“
„Kinder entwickeln teilweise ausgeklügelte Strategien und Quengeltechniken, um ihre Wünsche bei den Eltern durchzusetzen“, weiß die Psychologin. „Auf die Eltern lauert eine große Falle: Sie wollen, dass sich ihr Kind freut und sie lieb hat. In ein strahlendes Kindergesicht schaut man schließlich lieber als in ein weinendes. Aber Kinder dürfen mit Quengelstrategien keinen Erfolg haben, sondern müssen auch mal ein Nein akzeptieren.“
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"Dennoch wussten mehr als ein Drittel der Befragten nicht, dass Investitionen in deutsche Staatsanleihen grundsätzlich sicherer sind als jene in Aktien, Fonds oder Zertifikate."
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Ja ja, immer schön politisch korrekt! Aber ob das auch in Zukunft gilt?
Es geht darum, kritisches, eigenständiges Denken zu vermitteln, nicht Staatspropaganda!
Btw., Zinseszinsrechnung ist m.W. Bestandteil des ganz normalen Mathe-Unterrichtes, wenn sich das seit meiner Jugendzeit nicht geändert hat (5. oder 6. Klasse). Außerdem gibt's Taschenrechner mit den üblichen finanzmathematischen Formeln.
Die hiesigen Beiträge zeigen die Notwendigkeit eines solchen Faches auf. Ich glaube, mindestens 90% der Bevölkerung hat nicht verstanden, dass der Homo Oeconomicus kein Ideal von einem Menschen ist, nach welchem man Kinder zurecht erziehen kann, sondern eine vereinfachende Annahme für Modelle in der Ökonomie, ähnlich wie das Punktmassemodell in der Physik oder die Säure-Basse-Theorie nach Arrhenius in der Chemie, welche wir zunächst gelernt haben, um später die komplizierteren Zusammenhänge zu begreifen.
Wenn man dann noch bedenkt, wie viele Leute nach der Schule in irgendeinen betriebswirtschaftlichen Job arbeiten und wie viele Germanisten, Dichter oder Künstler werden, sollte man vielleicht schon über eine Verschiebung der Prioritäten bei den Unterrichtsfächern nachdenken, schon alleine damit sich nicht so viele Leute wundern müssen, dass ihre vermeintlich sichere Anlage, die ihnen ein Finanzberater empfohlen hat, nicht funktioniert.
Wir bracueh ein generelles umdenken bezüglich der investitionen in bildung unserer jugend.
Es wäre höchst lobenswert und absolut zu begruessen aber wie bereits ein vorredner angemerkt hat, leider sehr unrealistisch.
Einsicht ist der erste schritt ...
Die Erfahrungen mit zwei Schulpflichtigen Kindern in Berlin, zeigen mir, dass ein derartiges Unterfangen zum Scheitern verurteilt ist. Die derzeitigen Lehrkräfte haben ja noch nicht mal genug Motivation den bisherigen Lehrinhalt zu vermitteln. Selbst zukünftige Lehrer werden schon, vor dem Ende ihrer Ausbildung, von der „null Bock-Stimmung“ angesteckt. Außerdem kann man von einer Lehrerschaft, die im Schnitt über 50 Jahre alt ist und bisher nichts mit Fort- und Weiterbildung am Hut hatte, nicht erwarten sich ein derartig umfangreiches Wissen an zu eignen.
Der Beruf des Lehrers hat in den letzen Jahrzehnten stark an Ansehen verloren. Zu Recht.
Dieser Diskussion habe ich schon vor 15 Jahren beigewohnt, als der Arbeitskreis Schule und Wirtschaft sich damit beschäftigte. Nur warum ist so lange nicht passiert?
Zum einen liegt es an der Unfähigkeit zur Anpassung von Lehrplänen in einem Quantensprung. Denn es müsste ja ein zusätzliches Fach gelehrt werden. Es muss dafür aber zusätzliche Zeit zur Verfügung stehen. Konsequenz wäre der grundsätzliche Übergang zur Gnaztagsschule. Den gut gemeinten Versuch gibt es ja. Aber was ist das Gegenteil von Gut? Eben - Gut gemeint.
Aber andererseits müssen wir uns fragen, welche Art von Menschen wollen wir den für die Zukunft erziehen. Den überall schlüpffähigen Homo Ökonomicus. Oder den gut allgemein gebildeten, selbstständig denkenden Menschen, der in der Lage ist den Schwachsinn zu durchschauen, den Politik und Wirtschaft so anrichten.
WIEVIELE WURDEN DAS RECHT GENOMMEN , zu SEHEN LASSEN , DAS ZENSIERT WURDEN ???
DAS IST BETRÜGEN .
Frank Frädrich
Mhh, kann man unter der Voraussetzung machen, dass die Ökonomen ihre Lehrbücher den Realitäten anpassen. Diese sind aber nicht mal im Angesicht der empirisch zu besichtigenden Katastrophe in Europa bzw. an den Finanzmärkten dazu bereit, ihre Thesen zu überdenken. Wäre das nämlich so, würde eine andere Politik gemacht!
Aber man schaue sich einen VWL´er wie Brüderle an. Der hat in Wahrheit nichts verstanden. Genauso wie der Sachverständigenrat. Diese beraten doch tatsächlich unsere Regierung zu mehr freiem Markt, weniger Regulierung ...
als wären die Zeit seit Lehman nie geschehen. Einfach absurd. Diese Leute verstehen nichts von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen noch von unserem Geldsystem - was noch wichtiger wäre.
Aber den Unsinn, den unsere Studenten leider immer noch an den Unis lernen, auch noch unseren Kindern in der Schule beizubringen, ist ein absolutes Desaster!
NÖ!
Wie heißt denn die Studie und ist sie öffentlich (vielleicht sogar in englischer Sprache) verfügbar?
Wieder werden die "Kleinen" für Dumm gehalten dabei sind es die "Großen" wie Rothschild, Rockefeller und nun real verkörpert die EZB, die das System finanziell dehydrieren und so dem Ziel, der Vorgabe von Chicago-1930 folgen: Konsumgesellschaft aufbauen und ein Drittel der Leute aushungern, den Rest LEBEN "WIR" ...phantastico.