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Rürups Woche Die Politik des Füllhorns ist vorbei

Pandemielasten, Energiewende und Alterung der Gesellschaft: Die nächste Bundesregierung wird unter schlechten Rahmenbedingungen starten. Der HRI-Newsletter.
03.09.2021 - 08:12 Uhr Kommentieren

Düsseldorf Der deutsche Arbeitsmarkt ist immer für eine Überraschung gut. Während die aktuellen Konjunkturdaten enttäuschen und die meisten Wirtschaftsforscher gerade dabei sind, ihre konjunkturellen Erwartungen möglichst gesichtswahrend nach unten zu revidieren, boomt der Arbeitsmarkt.

Nach dem rekordverdächtigen Rückgang im Juli sank die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im August erneut kräftig um 53.000 Personen. In normalen Zeiten bewegen sich Schwankungen meist im vierstelligen Bereich.

Wirtschaft sucht Arbeitskräfte

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer erreicht im August mit 107,6 Punkten sogar ein neues Allzeithoch. Gegenüber dem Juli kletterte der Wert um 0,8 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung signalisiert, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin auf einem kräftigen Erholungskurs befindet. Gleichermaßen legte das Ifo-Beschäftigungsbarometer weiter zu – die Einstellungsbereitschaft der Wirtschaft wächst also.

Der Autor ist Präsident des Handelsblatt Research Institute.
Prof. Dr. Bert Rürup

Der Autor ist Präsident des Handelsblatt Research Institute.

Stimmung der Verbraucher leidet

Diese Entwicklung ist durchaus erstaunlich. Denn in vielen Industriebetrieben bremst Materialmangel die Produktion. Das Corona-Virus beweist außerdem erneut, dass es keineswegs besiegt ist. Und eine Spartengewerkschaft legt den Bahnverkehr tagelang lahm.

Zudem zieht die Inflation spürbar an. Und die Anzahl der Experten, die dies nicht nur für ein vorübergehendes Problem halten, nimmt allmählich zu. Unter dieser Melange schlechter Nachrichten leidet die Verbraucherstimmung, wie das vom Handelsblatt Research Institute berechnete HDE-Konsumbarometer am Montag zeigen wird. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle sieht für das vierte Quartal sogar bereits wieder (leicht) rote Wachstumsraten für Deutschland.

Politik des Füllhorns ist vorbei

Klar ist damit: Die nächste Bundesregierung wird unter wesentlich schlechteren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen starten, als dies die amtierende konnte. Womöglich werden jene beiden Kanzlerkandidat:innen, für die es nicht reichen wird, noch ganz froh sein, die unausweichlichen harten Entscheidungen nicht treffen zu müssen.

Denn angesichts von Pandemielasten, Energiewende und Alterung der Gesellschaft werden viele Bürger in Zukunft ihre sprichwörtlichen Gürtel wohl ein paar Löcher enger schnallen müssen. Eine Politik des Füllhorns kann und wird es nicht mehr geben.

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