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Rürups Woche Wunderliche Töne aus der Autoindustrie

Die deutschen Autobauer verkünden hohe Gewinne und üppige Margen – und klagen im selben Atemzug über Chipmangel. Merkwürdigerweise verbessert sich die Stimmung in der Autoindustrie dennoch deutlich. Der HRI-Newsletter.
06.08.2021 - 10:01 Uhr Kommentieren

Düsseldorf Nach allem, was man bisher weiß, lief das zweite Quartal für die deutsche Industrie allenfalls durchwachsen. Zwar legte das Bruttoinlandsprodukt insgesamt um 1,5 Prozent zu.

Doch zu diesem Wachstum trug nach ersten Angaben wohl nur der private und staatliche Konsum bei, aber nicht der Außenhandel oder die Investitionen.

Verwunderlich ist, dass die deutsche Autoindustrie dennoch hohe Gewinne und üppige Margen verkündet – und im selben Atemzug über Chipmangel klagt. So sagte BMW-Chef Oliver Zipse: „Die weltweite Unterversorgung unserer Branche mit Mikrochips ist allgegenwärtig“.

Autoindustrie spürt Chipmangel

Seit kurzem seien die eigenen Werke betroffen, das zweite Halbjahr werde „etwas herausfordernder“ sein als das erste. Stellantis, der Mutterkonzern von Opel, Peugeot und Fiat Chrysler und weltweit der viertgrößte Automobilproduzent, gibt an, wegen fehlender Chips könnten 2021 voraussichtlich 1,4 Millionen Autos nicht gebaut werden.

Laut einer repräsentativen Ifo-Umfrage spürten im Juli 83,4 Prozent der Unternehmen der deutschen Automobilbranche einen Mangel an Vorprodukten, nach 64,7 Prozent im April.

Stimmung der Autobauer steigt

Merkwürdigerweise verbesserte sich die Stimmung in der Autoindustrie dennoch deutlich. Der Ifo-Indikator zur Geschäftslage stieg auf 56,8 Punkte, nach 44,9 im Juni. Das war der höchste Wert seit Juli 2018. Ebenso legten die Erwartungen zu, wenn auch nur leicht von 3,6 auf 6,3 Punkte.

Und erstmals seit Dezember 2018 wollen die Autobauer ihren Personalbestand erhöhen. Der Indikator stieg auf plus 5,2 Punkte, nach minus 19,3 im Juni. Totgesagte leben offenbar länger.

Vetorecht für Klimaschutz?

Für ein Aufhorchen nicht nur in der (Auto-)Industrie sorgte diese Woche die Forderung der Grünen. Sie wollen ein Klimaschutzministerium errichten, das mit einem Vetorecht gegenüber anderen Ressorts ausgestattet sein soll.

Gegen alle neuen Gesetzesvorhaben, die nicht mit den Zielen des 2015 beschlossenen Pariser Klimaabkommens vereinbar erscheinen, soll das neue Ministerium Einspruch geltend machen dürfen. Und selbstverständlich sollte an der Spitze dieses Ministeriums ein Vertreter dieser Partei stehen.

Was wohl der laut Grundgesetz über die Richtlinienkompetenz verfügende Bundeskanzler zu solch einem Super-Veto-Recht sagen würde?

Scholz ist beliebt, seine SPD nicht

Nach allen Umfragen, sieht es derzeit nicht so aus, als ob Annalena Baerbock Frau Merkel als Bundeskanzlerin folgen wird. Im jüngsten ZDF-Politbarometer liegt sie auf Platz 10 der wichtigsten Politiker, Armin Laschet auf Rang 9 und Olaf Scholz immerhin auf Rang 3.

Ganz offensichtlich macht der SPD-Kandidat derzeit am wenigsten falsch. Jetzt müsste nur noch seine Partei in der Gunst der Wähler zulegen.

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