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Schuldenkrise G20 verdoppeln Schlagkraft des IWF

Der internationale Währungsfonds erhält mehr Mittel zur Bekämpfung der Schuldenkrise. An dem zweiten Rettungsschirm beteiligen sich auch die Schwellenländer. Die Europäische Union zeigt sich erleichtert.
20.04.2012 Update: 21.04.2012 - 01:53 Uhr 39 Kommentare
Treffen der G20-Finanzminister und Notenbanker. Die Schlagkraft des IWF wird erhöht. Quelle: dapd

Treffen der G20-Finanzminister und Notenbanker. Die Schlagkraft des IWF wird erhöht.

(Foto: dapd)

Washington Der Internationale Währungsfonds (IWF) erhält im Kampf gegen die Schuldenkrise mehr Geld. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) verständigten sich am Freitag in Washington darauf, die globale „Feuerkraft“ des Weltwährungsfonds um mehr als 430 Milliarden US-Dollar aufzustocken. Damit wird neben dem Ende März erhöhten Schutzwall um die Euro-Länder ein weiterer Rettungsschirm im Umfang von einer Billion US-Dollar für kriselnde Länder aufgespannt.

Bei der Aufstockung der Krisenabwehrmittel des Währungsfonds werden jedoch möglicherweise nicht alle G20-Länder mitziehen. Widerstand gab es zuletzt von den USA sowie einigen Schwellenländern. Die Euro-Länder hatten bereits 150 Milliarden Euro zugesagt und damit etwa die Hälfte der neuen Finanzspritze. Deutschland steuert über die Bundesbank 41,5 Milliarden Euro bei. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte zuvor eine breite Beteiligung der Geldgeber angemahnt.

Die G20-Länder sind größte Geldgeber und Anteilseigner des IWF. Mit der Mittelaufstockung wird das Volumen möglicher Notkredite der Finanzfeuerwehr für angeschlagene Länder von zuletzt 380 Milliarden Dollar etwa verdoppelt. Einschließlich verplanter Hilfen erhöht ich damit der globale IWF-Schutzwall auf mehr als eine Billion Dollar.

„Dies ist das Ergebnis einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit, die eine signifikante Zahl an Ländern einschließt“, heißt es zur Mittelaufstockung in einer Erklärung der G20, die am Rande der Frühjahrstagung des IWF zusammenkamen. Auf Länder aufgeschlüsselt wird der Betrag nicht. Die Zusatz-Gelder seien nicht an Regionen gebunden und stünden allen 188 IWF-Mitgliedern zu.

Den Löwenanteil der 430 Milliarden Dollar stemmt mit rund 200 Milliarden die Euro-Zone. Japan steuert rund 60 Milliarden bei. Von Südkorea, Saudi-Arabien und Großbritannien kommen jeweils 15 Milliarden Dollar. Die USA und Kanada beteiligen sich wie zuvor angekündigt nicht.

Insgesamt 72 Milliarden Dollar stemmen auch die wirtschaftlich aufstrebenden BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Diese Länder haben sich offensichtlich noch nicht untereinander einigen können, wie viel jeder tatsächlich geben wird: China und Russland hatten vor dem G20-Treffen ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, sich an der Aufstockung zu beteiligen. Aus chinesischen Finanzkreisen war zu hören, dass China mindestens soviel wie Japan bereitstellen will, also 60 Milliarden Dollar.
Brasilien und Indien wollten sich vor der Tagung noch nicht beteiligen, haben sich aber offenbar von China und Russland umstimmen lassen. Sie müssen jetzt jedoch zunächst national klären, wie viel sie geben wollen. Malaysia, Thailand und Singapur wollen auch dabei sein - sie nannten aber noch keine konkreten Beträge.

IWF-Chefin Lagarde ist „dankbar“
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39 Kommentare zu "Schuldenkrise: G20 verdoppeln Schlagkraft des IWF"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Es nimmt kein Ende. Immer neue Schulden, um die Zinsen der Altschulden aufbringen zu können.
    Selbst der Beitrag der hochverschuldeten Deutschen muß auf Pump finanziert werden. "Yes, we pay, Merkel"!
    Sind wir denn in einem Irrenhaus und werden von Geisteskranken regiert?

  • Peinlich für das Handelsblatt eine solche Ansammlung von unreflektierten Aussagen zusammenzuschreiben.

  • ... irgendwie komisch finde ich nur, daß ja eigentlich alles "absolut bestens" ist bzw. sich auf dem sicheren Weg dahin befindet. ... aber dezent panikartig muß mehr und mehr an "Sicherheiten" realisiert werden???

  • Korrektur:

    Es sind keine vier Zahlsysteme, sondern fünf:

    1. reguläre Zahlungen an die EU
    2. EFSF
    3. ESM (falls er durchkommt)
    4. IWF Zahlungen
    5. Target2

    Alles parallel ab Juli 2012.

    Also pi mal Daumen kann man sagen, dass für D bald die 1 Bio. € Marke an Verbindlichkeiten, Zahlungsforderungen erreicht ist (falls ich dies verkehrt berechnet habe, gerne Verbesserung), somit hat Frau Merkel es bewerkstelligt, um den Schuldenberg D's um 50 % innerhalb kürzester Zeit zu erhöhen. Vielen Dank. Meiner Meinung wird es Zeit, dass sie sich ein anderes Betätigungsfeld wählt, weil da kann man schon die Hypothese vertreten, dass sie nicht mit Geld umgehen kann.

  • Der IWF wird, auf Sicht gesehen, die totale Entmachtung Deutschlands sein.
    Deutschland als eigentändiger Staat wird wohl augeient haben.
    Danke Frau Merkel

  • ..ich habe da auch einen Vorschlag, zu mindestens einen dahingehend, wie sich jeder Bürger gegen die kommenden Enteignungen schützen kann:" Buchtipp - Freiheit durch Gold: Sklavenaufstand im Weltreich der Papiergeldkönige
    Prof. Dr. Hans J. Bocker und auch das Buch "Vom Gelde, Valuta, Währungsnot 1921-1923 von Argentarius!"

    Zudem bieten andere reale Werte wie Silber, Aktien, Kunst, alte Kfz mit Wertsteigerungssinn ebenfalls eine gewisse Absicherung, d.h. regelmäßig zu kaufen und Risiken streuen.

    Bloß keine Papier-Altersvorsorgeprodukte abschließen und unnötige Schulden möglichst vermeiden. Dazu eine gute BU- und Risiko-LV!

    Ich befürchte das wird nix mehr mit dem Euro. Die EU hat einfach zu lange gewartet und dann auch noch "Falschgeld" in Umlauf gebracht.

    Stop the ESM and INDECT!

  • Dicke Bertha, Bazooka, Feuerwall - was will man uns noch alles erzählen? Für alle die hier mitlesen noch einmal die Fakten: Hoffnungslose Überschuldung, hohe Arbeitslosigkeit, Rezession, riesige Geldschwemme, Inflation, konkurrenzunfähige Strukturen, sozialer Aufruhr, gewaltige Derivatensummen, riesige Mengen an Schrottpapieren,Vernichtung des Mittelstandes, Verluste von Renten, Immobilienblasen, Kapitlaflucht, Krisensitzungen am Laufmeter und dergleichen mehr. China kann nicht retten, die BRIC-Länder nicht und die USA stehen selber am Abgrund. Das was wir hier mit offenen Augen und Mündern sehen, ist eine Superkrise nie dagewesener Dimensionen. Und da setzt man uns solchen Schmarrn an Verlautbarungen vor, als ob plötzlich alles gut wäre. Das sind Verdrehungen orwellscher Art. Das Schlimme ist, dass man den Leuten einfach keinen reinen Wein einschenkt. Die Wut auf den Strassen wird sich irgendwann zwangsläufig entladen, da mag man noch so viel Spionieren, gesetzlich regulieren der militärisch und polizeilich aufstocken. Da die wenigsten der Bürgerinnen und Bürger je einen wirtschaftlichen Zusammenbruch, eine Währungsreform oder eine Hyperinflation erlebt haben, benehmen sie sich wie Menschen auf der Titanic, die dieses Schiff für unsinkbar hielten. Leute, das Schiff sinkt bereits. Und viele der Crew haben in den letzten drei Jahren das Schiff bereits verlassen. Diejenigen, die jetzt noch "steuern", setzen alles daran, den Untergang hinauszuzuögern, um nicht als die Schuldigen in die Geschichte einzugehen. Die Wahlen kommen, und dann tschüss.

  • @Anonymer Benutzer: dragoncapital

    Ich möchte mal eines klar stellen!

    Ich habe generell nichts gegen eine gemeinsame Währung und ein Vereintes Europa. Aber die Völker in Europa müssen es auch wollen. Das bedeutet, es muss demokratisch abgestimmt werden, ob man ein vereintes Europa und eine gemeinsame Währung haben möchte oder nicht. Sonst funktioniert es nicht! Wenn ein Volk oder mehrere Völker sagen, dass Sie nicht dazu gehören wollen, dann muss man das akzeptieren. Denn nur so läuft Demokratie! Aber wenn mit ansehen muss, dass die Regierungen in Europa sich gegen den Willen des Volkes stellen und den Völkern in Europa den Euro und ein Vereintes Europa aufzwingen wollen, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Bürger in Europa auf die Barrikaden gehen und sich gegen undemokratische Handlungen der Politik wehren.

    Leute wie Sie sollten sich mal über das Wort Argument richtig informieren. Denn ich bezweifle, dass Leute wie Sie überhaupt wissen, was es bedeutet, Argumente auf den Tisch zu legen. Das, was ich in ihrem Kommentar lese ist nichts anderes, als hohle Durchhalteparolen zu verbreiten und auf unverbesserlichen Optimismus zu schalten. Ich bleibe lieber bei der Realität (nicht Pessimismus!)! Denn auf die kann ich mich immer verlassen.

    @hardy
    Und was Sie angeht: Ein Argument hinlegen bedeutet nicht, dass man Leute, die die Ereignisse nun einmal realistisch sehen, als Neurotisch Paranoid oder als "Sekte" von Endzeitjüngern bezeichnen soll. Das zeigt nur Ihre eigene Dummheit!

    Aber ich werde mich wohl damit abfinden müssen, dass es eben Leute wie “dragoncapital“ und „hardy“ gibt, die selbst in die Welt hinausgehen und schreien, dass alles gut ist, obwohl das Haus lichterloh brennt. Diese Naivlinge müssen noch den harten Boden der Realität kennenlernen!

  • Zusammenfassung:

    D zahlt über den IWF mehr als 41 Mrd., gleichzeitig zahlt man über den EFSF und bald parallel nochmals über den ESM. Ach ja und dann hätten wir noch Target2.

    Vier verschiedene Zahlsysteme für dasselbe Ding.

    Prima, nur weiter so. Wie wäre es um einen Selektionstest bei Politikern einzuführen. Man sollte schon schauen wie gross die masochistischen Tendenzen eines Kandidaten sind, bevor man ihn oder sie an die Macht lässt.

    Und Harry, sie haben genug kommentiert. Machen Sie sich bitte nicht die Mühe.

  • Frau Riedel sollte ihre Quellen ordnen. Das ist nicht zu lesen auf französischer Seite

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