Weniger Insolvenzen: Zahl der Firmenpleiten sinkt weiter
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Weniger InsolvenzenZahl der Firmenpleiten sinkt weiter
Hohe Kaufkraft, geringe Arbeitslosigkeit, billiges Zentralbankgeld: Die wirtschaftlichen Bedingungen für deutsche Firmen sind derzeit gut. Immer weniger Unternehmen melden Insolvenz an. Große Ausnahme: das Baugewerbe.
08.12.2015 - 16:07 Uhr
Jetzt teilen
Leere Taschen
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland sinkt – allerdings immer langsamer.
Frankfurt In Deutschland geht die Zahl der Firmenpleiten dank der starken Konjunktur weiter zurück. Insgesamt habe es in diesem Jahr 23.230 (2014: 24.030) Unternehmensinsolvenzen gegeben, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag in Frankfurt mit. Das sei der niedrigste Stand seit der Einführung der Insolvenzordnung 1999. Gründe seien die Rekordbeschäftigung, die zu einer starken Kaufkraft der Deutschen führe, sowie die Tatsache, dass viele Unternehmen dank der Niedrigzinsen leicht an billiges Geld kämen.
Allerdings verlangsamt sich der Rückgang der Insolvenzzahlen zusehends – und in einzelnen Branchen geht der Trend den Angaben zufolge sogar wieder nach oben, etwa im Verarbeitenden Gewerbe oder dem Bau. Eine der größten Pleiten legte 2015 der Baudienstleister Imtech Deutschland mit gut 3.500 Mitarbeitern hin. Generell sind aber nach wie vor eher sehr kleine Firmen betroffen.
Fünf Gründe für Deutschlands Aufschwung
Weil Sparen sich wegen der Mini-Zinsen nicht lohnt, tragen die Verbraucher ihr Geld in die Geschäfte oder reisen viel. Löhne und Gehälter steigen zudem weiter kräftig.
Der Rückgang der Rohölpreise um nahezu die Hälfte seit dem Sommer 2014 entlastet Unternehmen und Verbraucher. Dies wirkt wie ein kostenloses Konjunkturprogramm.
Die Exporteure jubeln, weil der im Verhältnis zum US-Dollar extrem schwache Euro Ausfuhren außerhalb des Euroraums günstiger macht.
Die US-Wirtschaft brummt – und die Amerikaner schätzen Waren „made in Germany“, gerade Luxusautos und Maschinen.
Auf dem Arbeitsmarkt jagt ein Beschäftigungsrekord den nächsten. Bald dürften über 43 Millionen Deutsche erwerbstätig sein – das gibt Sicherheit und stützt den Aufschwung.
Eine Entspannung macht Creditreform auch bei den privaten Verbraucherinsolvenzen aus: Hier sank die Zahl im bisherigen Jahresverlauf nochmals deutlich um 8,6 Prozent auf 79.030 Fälle – ein Zehnjahrestief. „Die Gesamtzahl ist rückläufig, aber die Zahl jüngerer und älterer Menschen nimmt tendenziell zu“, zog Experte Helmut Rödl Bilanz. Nicht alle Betroffenen legten ihre finanziellen Nöte offen und suchten Hilfe. Nach Rödls Schätzungen leben hierzulande fast sieben Millionen überschuldete Erwachsene. Der jüngste Flüchtlingsstrom, der viele Menschen ohne Hab und Gut nach Deutschland spüle, sei hier noch gar nicht eingerechnet.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.