Treffen in Paris G20-Streit über ökonomische Ungleichgewichte

G20-Treffen in Paris: Ärger vorprogrammiert.
Paris Deutschland fürchtet angesichts seines hohen Export-Überschusses, dass das Problem auf Unausgewogenheiten im Handel reduziert wird und beharrte daher in Vorgesprächen für das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs am Wochenende auf der Berücksichtigung anderer Faktoren. China - ständig unter Beschuss wegen seiner Währungspolitik - will dagegen Devisenfragen ausklammern. Japans Finanzminister Yoshihiko Noda räumte ein, dass es womöglich bei dem G20-Treffen zu dem Thema nur Teileinigungen geben werde.
Der Abbau von Ungleichgewichten ist der Kern eines Rahmenwerks, mit dem die G20 Bedingungen für ein zukünftig ausgewogeneres und damit nachhaltigeres Wachstum in der Welt schaffen will. Auf dem Tisch liegt der Vorschlag, Fehlentwicklungen - und entsprechenden Handlungsbedarf - aus den folgenden fünf Indikatoren abzuleiten: Leistungsbilanzsalden, die Verfassung der Staatshaushalte, Währungsreserven, die Entwicklung der realen Wechselkurse sowie die private Sparquote in den einzelnen Ländern. Für diesen Vorschlag gab es in den Vorgesprächen für das Ministertreffen, das am Freitagabend beginnt, aber keine Mehrheit.
Japans Finanzminister Noda beschrieb die Streitfront als relativ gleichgewichtig aufgeteilt in Befürworter und Kritiker. Andere Delegationsmitglieder erklärten dagegen, die größere Unterstützung genieße der Fünf-Indikatoren-Vorschlag.
Gastgeberin Christine Lagarde hatte schon im Vorfeld des Treffens die Erwartungen gedämpft, dass sich die Minister und Notenbankchefs auf ein Bündel von Indikatoren werden einigen können, an dem sie die Ungleichgewichte festmachen wollen. Sie sähe es schon als einen Erfolg, wenn man sich wenigstens in der G20 auf Grundprinzipien zur Vorgehensweise einigen könnte.
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