Wirtschaftswachstum Europa wächst auseinander

Die Länder Europas wachsen immer unterschiedlicher - am Ende könnte die Eurozone daran zerbrechen.
Berlin In der Eurozone nehmen die wirtschaftlichen Spannungen zu. Während Deutschland und Frankreich trotz des harten Wintereinbruchs ein robustes Wachstum im vierten Quartal schafften, haben sich die Probleme in den hoch verschuldeten Ländern Portugal und Griechenland verstärkt.
Das Bruttoinlandsprodukt in der gesamten Währungsunion stieg von Oktober bis Dezember um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Auch im dritten Quartal hatte es ein Plus in dieser Höhe gegeben.
Doch in den einzelnen Ländern gibt es große Unterschiede: Europas größte Volkswirtschaft Deutschland schaffte mit 0,4 Prozent ein überdurchschnittliches Wachstum, ebenso die Nachbarn Österreich und Niederlande (jeweils 0,6). Frankreich wuchs um 0,3 Prozent. Die Erholung in Italien - der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone - kam fast zum Erliegen.
Im hoch verschuldeten Griechenland schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt dagegen um 1,4 Prozent. Auch in Portugal gab es ein Minus von 0,3 Prozent - das Land kämpft ebenfalls mit einer Schuldenkrise. Beide Staaten haben drakonische Sparpakete geschnürt, um ihr Defizit schnell zu senken. Steuererhöhungen und Lohnkürzungen machen deshalb der Wirtschaft zu schaffen: Sie dämpfen den privaten Konsum und Investitionen.
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Die Spannungen stellen die Europäische Zentralbank vor ein Problem. Wegen der steigenden Inflation müsste sie eigentlich das Geld teurer machen und ihre Zinsen anheben. Doch damit drohen sich die Probleme in den hoch verschuldeten Staaten noch zu verschärfen - Konsum und Investitionen würden zusätzlich gebremst.
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