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Lambda-Virusvariante Alle Fakten zur neuen Corona-Mutation im Überblick

Zuerst wurde sie in Südamerika nachgewiesen – nun soll sie Europa erreicht haben: die Lambda-Variante des Coronavirus. Was ist über die Mutation bekannt? 
07.08.2021 - 09:35 Uhr Kommentieren
Seit dem 5. April 2021 liegt der Anteil von Lambda an der Gesamtstichprobe in Deutschland stabil zwischen 0,1 und 0,2 Prozent.  Quelle: dpa
Abstrich für Coronatest

Seit dem 5. April 2021 liegt der Anteil von Lambda an der Gesamtstichprobe in Deutschland stabil zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. 

(Foto: dpa)

Düsseldorf Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) orientiert sich bei der Bezeichnung von Sars-CoV-2-Varianten am griechischen Alphabet: Bisher gab es mitunter Mutationen mit dem Beinamen Alpha, Beta, Gamma oder Delta. Nun hat die WHO die Liste der Virusvarianten, die aktuell unter Beobachtung stehen, um eine weitere Mutation ergänzt. Sie trägt den elften Buchstaben im Alphabet: Lambda. 

Lambda: Eine Variante unter Beobachtung

Prinzipiell unterscheidet die Weltgesundheitsorganisation zwischen „variants of interest“ (VOI) und „variants of concern“ (VOC). Erstere sind Mutationen, die Viruseigenschaften verändern oder verändern können. Dazu zählen zum Beispiel die Übertragbarkeit, der Krankheitsverlauf oder die Wirksamkeit von Impfstoffen, Medikamenten und Diagnoseverfahren. 

Da die Studienlage rund um diese Mutationen noch nicht belastbar ist, werden die entsprechenden Veränderungen bislang nur vermutet. Bei VOCs dagegen wurden höhere Ansteckungsraten oder schwerere Krankheitsverläufe empirisch nachgewiesen.

Aktuell listet die WHO Sars-CoV-2-Varianten wie folgt:

EinstufungWHO-BezeichnungErstmals nachgewiesen
VOCAlphaVereinigtes Königreich, September 2020
VOCBetaSüdafrika, Mai 2020
VOCGammaBrasilien, November 2020
VOCDeltaIndien, Oktober 2020
VOIEpsilonUSA, März 2020
VOIZetaBrasilien, April 2020
VOIEtaAngola, Dezember 2020
VOIThetaPhilippinen, Januar 2021
VOIIotaUSA, November 2020
VOIKappaIndien, Oktober 2020
VOILambdaPeru, August 2020

Quelle: WHO, Stand 13. Juli 2021

Wo verbreitet sich die Lambda-Variante?

In Peru wurde der Stamm der Virusvariante erstmals entdeckt. Dem peruanischen Gesundheitsamt zufolge dominiert sie mit 70,9 Prozent der gemeldeten Fälle das derzeitige Infektionsgeschehen im Land. 

Die auch als C.37 bekannte Mutation hat sich daraufhin in Teilen Südamerikas verbreitet. Bis zum 15. Juni 2021 meldete die WHO eine Ausbreitung in insgesamt 29 Ländern. Nun soll sie Medienberichten zufolge vereinzelt auch Europa erreicht haben.

Laut Nachrichtensender BBC wurden in Großbritannien bisher acht Personen positiv auf die Lambda-Variante getestet. Spanischen Berichten zufolge soll sie für rund 80 Infektionen in Kantabrien, einer Region in der Nähe von Bilbao, verantwortlich sein.

In Deutschland führte das Robert Koch-Institut (RKI) die Ausbreitung der Lambda-Variante erstmals in seinem 15. Bericht zu Virusvarianten vom 23. Juni 2021 auf. Seit dem 5. April 2021 liegt der Anteil von Lambda an der Gesamtstichprobe stabil zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. 

Zum Vergleich: Der Anteil der Delta-Variante am Infektionsgeschehen betrug Anfang April ebenfalls 0,1 Prozent – mittlerweile sind etwa 60 Prozent der Corona-Infektionen darauf zurückzuführen.

Wie wirksam sind Impfstoffe gegen die Lambda-Variante?

Forscher der NYU Grossman School of Medicine in New York untersuchten in einer Studie die Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen – darunter der Impfstoff von Biontech und Pfizer – gegen die Lambda-Variante. 

Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Preprint-Publikation veröffentlicht und zeigen, dass die Lambda-Variante zwar eine höhere Infektiosität als die Ursprungsvariante aufweist, allerdings keine signifikant höhere Resistenz gegenüber den untersuchten Impfstoffen besitzt. 

Preprint-Publikationen haben noch nicht das sogenannte „Peer-Review-Verfahren“ durchlaufen. Das bedeutet, sie sind noch nicht in Hinblick auf die angewandte Methodik oder Datenauswertung von Wissenschaftlern begutachtet worden.

Daher lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur ungesichert sagen, inwiefern sich der Impfschutz gegenüber der Lambda-Variante verhält. Damit bleibt nach wie vor unklar, ob die Lambda-Variante übertragbarer ist als andere Varianten, mit einem schwereren Krankheitsverlauf einhergeht oder resistenter gegenüber Impfstoffen ist.

Laut dem Mikrobiologen Pablo Tsukayama, zuständig für die Untersuchung der Lambda-Variante in Peru, gebe es derzeit auch keine Hinweise dafür, dass sich die Symptome der Lambda-Variante von anderen Coronavirus-Stämmen unterscheiden. 

Japanische Studie: Lambda möglicherweise resistent gegen Impfstoffe

Ein Forscherteam aus Tokio postuliert in ihrer jüngsten Studie zur Lambda-Variante eine mögliche Resistenz der Mutation gegen Impfstoffe. Untersucht wurden dabei die Impfstoffe Biontech/Pfizer, Moderna sowie AstraZeneca.

Wichtig: Auch hier handelt es sich um eine Preprint-Publikation, die noch von unabhängigen Experten geprüft werden muss. 

Mehr: Delta-Variante: Welche neuen Symptome die Corona-Mutation auslöst

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