Urlaub trotz Delta So ist der Urlaub in Frankreich mit Corona

Die Außengastronomie sowie Geschäfte und Kultureinrichtungen sind in Frankreich wieder geöffnet.
Düsseldorf Frankreich kämpft derzeit gegen die vierte Corona-Welle. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche liegt in einigen Regionen bei über 100 pro 100.000 Einwohner. Dazu zählen die Regionen Korsika, Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur, sowie die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, Saint-Barthélemy, Saint-Martin, Französisch-Guayana und Französisch-Polynesien.
Die Regierung in Paris hofft nun auf die Impfungen. Nach der Ankündigung von Präsident Emmanuel Macron, den Impfnachweis oder einen negativen Test für die Teilnahme in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens verpflichtend zu machen, habe es einen „Impfboom“ gegeben, sagte Frankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal.
Seit dem 9. August gilt in Frankreich eine verschärfte Nachweispflicht über einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine Genesung. Voraussetzung für den Besuch von Bars, Cafés und Restaurants sowie Fahrten mit Fernzügen und Reisebussen ist dann der sogenannte Gesundheitspass („pass sanitaire“). Für Kinos und viele Kulturveranstaltungen gilt diese Regelung bereits seit Ende Juli.
Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Frankreichs vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 70 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
Auch Urlauber aus Deutschland müssen einen negativen Test oder einen Impfnachweis vorlegen, wenn sie zum Beispiel mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV fahren oder in ein Café einkehren wollen. Dazu können sie ihren internationalen Impfausweis benutzen – oder auch den QR-Code, der im digitalen deutschen Impfpass auf dem Smartphone gespeichert ist.
Die von Macron angekündigten strengeren Corona-Regeln sind in Frankreich umstritten. An den vergangenen Wochenenden gingen dagegen landesweit mehr als 100.000 Menschen auf die Straße. Die Proteste richteten sich nicht nur gegen die Ausweitung des Gesundheitspasses, sondern auch gegen die geplante Impfpflicht für das Gesundheitspersonal.
Das sagt das Auswärtige Amt:
Das Auswärtige Amt warnt vor touristischen Reisen in die Regionen Korsika, Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur, sowie den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Martinique, Réunion, Saint-Barthélemy, Saint-Martin, Französisch-Guayana und Französisch-Polynesien. Diese Regionen gelten als Hochrisikogebiet.
Das muss vor einer Reise nach Frankreich erfolgen:
Die Ausreise aus Deutschland nach Frankreich ist derzeit möglich. Frankreich kontrolliert aber seine Grenzen stichprobenartig. Reisende ab zwölf Jahren müssen einen höchstens 72 Stunden alten negativen PCR-Test, Antigentest, einen Impfnachweis oder Genesenennachweis mit sich führen. Die Kontrolle erfolgt entweder via Papier oder QR-Code auf der CovPass-App der EU, der Corona-Warn-App oder der französischen App TousAntiCovid.
Frankreich arbeitet bei der Einstufung der Länder mit einem Ampelsystem. Reisende aus Ländern, die orange oder rot eingestuft sind, müssen neben einem negativen Test auch einen triftigen Reisegrund belegen. Die Liste auf Französisch finden Sie auf der Seite des französischen Außenministeriums.
Für vollständig geimpfte Personen ist die Einreise nach Frankreich unabhängig von dem Ampelsystem möglich. Das Gleiche gilt für minderjährige Kinder unter 12 Jahren.
Für die Rückreise nach Deutschland aus den genannten Risikogebieten müssen Urlauber die digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Nutzer können dafür den Button „Aufenthaltsort angeben“ anklicken und der Anleitung folgen.
Das passiert vor Ort:
Die Verbreitung des Coronavirus ist in Frankreich regional sehr unterschiedlich. Während etwa der Großraum Paris stark betroffen ist, sind die Fallzahlen in der Bretagne niedrig. Daher können auch die Hygienemaßnahmen je nach Region unterschiedlich sein. Grundsätzlich gilt, dass die Gastronomie im Außenbereich, Geschäfte, Museen, Konzertsäle, Sporthallen, Vergnügungsparks, Freibäder und Sportstadien mit Einschränkungen wieder geöffnet sind.
Den Zugang gewährt der „pass sanitaire“, wo der Impf-, Genesenen- oder Testnachweis digital hochgeladen werden kann – ähnlich der Corona-Warn-App. Die App dazu heißt „TousAntiCovid“ – zu Deutsch „Gemeinsam gegen Corona“. Laut Auswärtigem Amt werden jedoch auch die deutschen Apps („CovPass“ oder „Corona-Warn-App“) sowie ein Nachweis in Papierform akzeptiert.
In vielen Situationen gibt es zudem eine Rückrufliste „cahier de rappel“, in der sich Besucher für den Fall der Nachverfolgung eintragen müssen. Solche Listen liegen etwa in Restaurants, Bars und Fitnessstudios aus.
Während die generelle Maskenpflicht zwar entfallen ist, müssen alle Personen ab 11 Jahren einen Mund-Nasen-Schutz in öffentlich zugänglichen, geschlossenen Räumen tragen.
Rückkehr nach Deutschland
Seit dem 1. August gilt die Testpflicht. Demnach müssen Personen ohne EU Covid-Zertifikat ein negatives Testergebnis bei der Rückkehr nach Deutschland vorweisen. Das Testergebnis darf höchstens 72 Stunden (PCR) oder 48 Stunden (Antigen) alt sein. Ein Verstoß gegen diese Regelungen kann ein Bußgeld zur Folge haben.
Da einige Teile Frankreichs als Hochrisikogebiete gelten, müssen Rückkehrer aus diesen Regionen sich vor der Rückreise nach Deutschland über die digitale Einreiseanmeldung der Bundesregierung registrieren und diese Bestätigung mit sich führen.
Zusätzlich müssen Reisende einen Nachweis über die vollständige Impfung, Genesung oder ein negatives Testergebnis vorweisen können sowie diesen in dem digitalen Anmeldeportal hochladen.
Menschen, die aus einem Hochrisikogebiet einreisen, müssen sich umgehend nach Ankunft in Deutschland in eine zehntägige Quarantäne begeben. Die häusliche Quarantäne endet für Geimpfte oder Genesene ab dem Zeitpunkt, ab dem der Nachweis über die Impfung oder Genesung im Einreiseportal übermittelt wird. Sollte die Übermittlung bereits vor der Rückreise erfolgt sein, entfällt die Quarantäne.
Für Reisende ohne Genesen- oder Impfbescheinigung kann die zehntägige Quarantäne nach fünf Tagen durch einen Corona-Test verkürzt werden. Erst nachdem das Testergebnisse über die Einreiseanmeldung der Bundesregierung übermittelt wurde, kann die Quarantäne aufgehoben werden.
So hoch ist der Delta-Anteil in Frankreich (Stand: 23.08.2021):
Sieben-Tage-Inzidenz: 216,6
Anteil Delta: 84,9 Prozent (Quelle: Wissenschaftsplattform Gisaid)
So sieht es mit den Impfungen in Frankreich aus (Stand: 23.08.2021):
Erstimpfungen in Prozent: 70,58
Vollständige Impfungen in Prozent: 56,67
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