Täglich acht oder mehr Stunden zu sitzen trifft auf viele von euch zu – meine eigene Realität bestätigt das. Sitzen und Stehen im Wechsel lindert erfahrungsgemäß Ermüdung und beugt Verspannungen vor.
Genau hier setzt der FlexiSpot E7 Plus Premium an: Im Test kam er als Komplettpaket mit Curved-Tischplatte (140 × 70 cm, Kirschbaumfarben) und schwarzem Vierbein-Gestell. Laut Hersteller garantieren die vier Stahlbeine mehr Stabilität und eine höhere Tragkraft als klassische Zwei-Beiner.
Für wen und was der E7 Plus gedacht ist
Der E7 Plus ist wahlweise als reines Gestell oder – wie hier – als Premium-Set mit vorgebohrter Platte erhältlich. Die 140 × 70 cm große Kirschbaumplatte passt ideal für zwei bis drei Monitore, bleibt aber kompakt genug für kleine Büros. Wer Sondermaße benötigt, kann weiterhin nur das Gestell ordern und eine eigene Platte montieren.
- Höhenbereich: 66 – 131 cm, bewegt von zwei Motoren
- Hubgeschwindigkeit: 38 mm / s (≈ 2,3 m / min)
- Dynamische Traglast: 200 kg, statik: 244 kg
- Breitenverstellung: 110 – 190 cm
- Eigengewicht des Gestells: ca. 31,2 kg pulverbeschichteter Stahl
- Garantie: 10 Jahre
Zu den Funktionsextras zählen:
- Vierbein-Architektur für spürbar vermindertes Wippen auf Stehhöhe.
- LED-Bedienfeld mit vier Speicherplätzen für millimetergenaues Abrufen der Lieblingspositionen.
- Kollisions- sowie Kindersicherung, die den Hub sofort stoppt, sobald Widerstand erkannt wird.
Alternativprodukte
Vierbeinige Gestelle bleiben bislang rar, doch klassische Zwei-Beiner bieten eine preiswerte Einstiegsmöglichkeit. Ich habe drei Konkurrenten detailliert recherchiert und dem FlexiSpot E7 Plus Premium gegenübergestellt.
Ergolutions PRIMUS 4-Bein
Der PRIMUS verfolgt ein ähnliches Stabilitätskonzept: Vier Stahlbeine tragen bis zu 160 kg. Der Verstellbereich fällt mit 71 – 115 cm jedoch niedriger aus; hier stoßen sehr große Nutzer*innen beim Stehen eher an ihre Grenzen. Mit rund 799 € liegt er preislich knapp unter dem FlexiSpot. Eine optionale massive Eichenplatte spricht designbewusste Käufer*innen an.
Boho Office Basic Line
Die Basic Line ist ein klassischer Zwei-Beiner für Einsteiger*innen. Bis 100 kg Tragkraft reichen für Notebook plus Monitor völlig; wer mehrere Rendering-Workstations betreibt, merkt schnell die Grenze. Ab 399 € bietet Boho Office drei Speicherpositionen, Kollisionsschutz und eine ähnliche Geschwindigkeit. Zugunsten des Preises verzichtet der Hersteller auf Pulverbeschichtung in RAL-Farben; Kratzer zeigen sich früher. Im Showroom wirkte das Gestell in maximaler Höhe etwas wabbeliger – für schwere Musikanlagen eher ungeeignet.
Ergotopia Desktopia Pro X
Ergotopia setzt auf Extras wie Stehzeit-Tracking und neun Speicherplätze. Damit richtet sich das Gestell an gesundheitsbewusste Prosumer, die ihre Steh-Sitz-Quote messen wollen. Die Tragfähigkeit von 100 kg limitiert jedoch, und der Preis startet bei rund 649 €. Das OLED-Display überzeugt, in puncto Stabilität kann das Zwei-Bein aber nicht ganz mit dem vierbeinigen FlexiSpot mithalten.
Zwischenfazit: Wer maximale Traglast, große Platten und höchste Standfestigkeit sucht, landet in der Vierbein-Klasse, in der der FlexiSpot E7 Plus Premium derzeit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Kostenbewusste Single-Monitor-User können bei Boho Office Geld sparen, Technikliebhaber\*innen finden im Ergotopia eine funktionale Mittellösung.
Wie ich den E7 Plus geprüft habe
Mein Prüfprotokoll umfasst Verpackung, Montage, Geräuschpegel, Stromaufnahme, Langzeitstabilität und natürlich das Arbeitsgefühl. Zwei Messgrößen dokumentiere ich exakt: die Hubgenauigkeit per Messschieber und die Lautstärke via Smartphone-Mikrofon auf Tischkante.
Ablauf der Prüfwoche
Sieben Tage arbeite ich zusammen mit Simon (32, Tontechniker) jeweils vier Stunden stehend und vier Stunden sitzend. Der Tisch fährt pro Schicht mindestens zehnmal hoch und runter. Raumtemperatur 23 °C, Luftfeuchte 45 % – konstante Bedingungen, damit Motorwerte vergleichbar bleiben.
Vom Paket zum fertigen Arbeitsplatz
Geliefert wird in zwei Kartons – Gestell und vorgebohrte Platte. Beide verfügen über Tragegriffe, was das Handling alleine ermöglicht. Dichter Hartschaum schützt alle Teile, Schrauben liegen sortiert in nummerierten Beuteln.
Montagezeit & Erstinbetriebnahme
Weil kein Bohren notwendig ist, steht das Komplett-Set nach knapp 35 Minuten. Farbig markierte Stecker verbinden die Elektronik innerhalb von zwei Minuten, sämtliche Kabel verschwinden im integrierten Kanal.
Wartung & Pflege im Alltag
Der Stahlrahmen benötigt kaum Aufmerksamkeit: gelegentliches Abwischen mit mildem Reiniger hält die Beschichtung sauber. Gelenke bleiben dank wartungsfreier Lager geschmeidig; ein seltenes Knacken behebe ich mit einem Tropfen Silikonöl. Wer häufig umzieht, prüft die Schraubverbindungen dennoch regelmäßig nach.
Erkenntnisse der einzelnen Testtage
Tag 1 & 2 – Erstkontakt
Die Soft-Start/Stop-Funktion fällt sofort positiv auf: Der Tisch läuft ohne Ruck an und stoppt sanft. Gemessene 46 dB liegen unter einem Büroventilator. Die Höhenabweichung beträgt maximal einen Millimeter, sodass ich sofort Sitz- und Stehhöhen speichere.
Tag 3 – Belastungstest
Mit zwei Towern, drei Monitoren, Audio-Interface und Büchern stehen rund 93 kg auf der Platte. Beim Tippen bleibt alles stabil, ein seitlicher Stoß verschiebt die Platte nur um wenige Zehntel mm. Unter dieser Last verlängert sich die Hubzeit von acht auf neun Sekunden – im Alltag kaum spürbar.
Tag 4 – Dauerschleife
Vier Stunden lang fährt der Tisch im Fünf-Minuten-Takt und absolviert dabei 48 Hübe. Die Motoren bleiben mit 39 °C moderat temperiert. Zweimal spricht der Kollisionssensor an, weil Simons Rucksack unter die Kante rutscht – lieber ein unnötiger Stopp als ein verkanntes Hindernis.
Tag 5 – Kabelmanagement & Praxis
Der integrierte Kanal nimmt alle Stromkabel sowie das Netzteil auf. Klettbänder liegen nicht bei, das lässt sich aber leicht nachrüsten. Der USB-A-Port liefert 7,5 W – für USB-C-Laptops plane ich eine separate Docking-Station.
Tag 6 – Ergonomischer Nutzen
Nach insgesamt 20 Stunden Stehzeit spüre ich deutlich geringere Spannung im unteren Rücken. Dank hoher Traglast kann ich mich beim Stretching sogar aufstützen, ohne dass die Platte nachgibt. Simon fasst sein Empfinden zusammen:
„Trotz kräftiger Basswellen bleiben meine Studiomonitore ruhig – zuvor hat mein alter Tisch spürbar mitgewackelt.“
Tag 7 – Abschluss und Zustand
Nach einer Woche glänzt die Beschichtung ohne Kratzer. Die Hubgeschwindigkeit ist unverändert, der Stromzähler verzeichnet 0,21 kWh. Im Stand-by fließen unter 0,5 W – Jahreskosten von weniger als zwei Euro. Gewicht und fehlender USB-C-Port bleiben die einzigen Kritikpunkte.
Energiebedarf unter der Lupe
Die gemessenen 0,21 kWh ergeben sich aus rund 200 Hubvorgängen in einer Woche. Hochgerechnet liegt der Jahresverbrauch selbst bei intensivem Einsatz unter 5 kWh. Die Stand-by-Leistung unterschreitet den EU-Richtwert deutlich.
Mein Fazit nach sieben Tagen
Was sofort überzeugt, ist die gelungene Mischung aus Vierbein-Konstruktion und angenehm leisen Motoren: Selbst bei filigranen Skizzen bleibt die Platte absolut ruhig – kein Zittern, kein Nachfedern.
„Das Gestell vermittelt das Standgefühl eines massiven Werkstatttischs, nur eben höhenverstellbar,“
Diese Stabilität hat allerdings ihren Preis: Das Rahmenpaket ist schwer, doch dank vorgebohrter Platte entfällt jedes Bohren. Wer häufiger umzieht, muss den logistischen Mehraufwand einplanen.
„Der E7 Plus wirkt, als könnte er eine Waschmaschine schultern – nur möchte ich ihn nicht täglich die Treppe hochhieven,“
bemerkt Simon augenzwinkernd.
FlexiSpot – wer dahintersteht
Das 2015 in Köln gegründete Unternehmen verfolgt das Ziel, ergonomische Lösungen bezahlbar zu machen. Inzwischen unterhält FlexiSpot zwölf Logistikzentren weltweit und verbaut bürstenlose BLDC-Motoren.
- Grundprinzipien: Gesundheit fördern, Innovation vorantreiben, Umwelt berücksichtigen – lösemittelarme Pulverlacke, optional FSC-zertifiziertes Holz.
- Portfolio: Steh-Sitz-Gestelle, Bürostühle, Schreibtisch-Fahrräder, Anti-Ermüdungs-Matten.
- Technik-Highlights: Soft-Start/Stop, Kollisionssensorik, Bambusplatten mit integrierter Qi-Ladefläche.
- Auszeichnungen: mehrfach „Major German Brand 2025“, Nominee „Innovation Award for Ergonomics“.
- Service: Werktags telefonischer Support, 20-Jahres-Garantie auf das Gestell – deutlich über dem gesetzlichen Minimum.
Schlusswort
Der FlexiSpot E7 Plus Premium liefert, was er verspricht: stabile 1,31 m Maximalhöhe, 200 kg Tragkraft und ruhigen Lauf. Vier Speicherplätze erleichtern den schnellen Haltungswechsel. Eigengewicht, Preis um 700 € und fehlender USB-C-Port sind kleine Schatten, relativieren sich jedoch, wenn ihr schweres Equipment oder großflächige Platten nutzt.
Ihr passt perfekt zur Zielgruppe, wenn mehrere Monitore, Audio-Hardware oder ähnliche Schwergewichte euren Arbeitsplatz dominieren. Nutzt ihr hingegen nur einen Laptop und zieht öfter um, genügt vermutlich ein leichteres Zwei-Bein-Modell. Gemessen an Materialqualität, Tragkraft und Garantie erscheint mir der Preis angemessen, sofern das Potenzial ausgereizt wird.