In diesem Bericht berichte ich von meinen Erfahrungen mit dem Zendure SolarFlow 800 Pro, einem modular aufgebauten Solarspeichersystem, das speziell für Privathaushalte mit intelligentem Energiemanagement entwickelt wurde. Ziel ist es, den Stromverbrauch zu optimieren und die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz zu reduzieren. Der Test konzentriert sich auf die Alltagstauglichkeit, die technische Ausstattung und die tatsächlichen Vorteile im praktischen Einsatz.
- Produktbezeichnung: Zendure SolarFlow 800 Pro mit Zendure 3CT und vier bifazialen Solarmodulen à 430 Watt
- Zielgruppe: Haushalte mit dreiphasigem Anschluss, die ein erweiterbares und smartes Energiesystem suchen. Besonders geeignet für Nutzer:innen mit mittlerem Verbrauch und Interesse an intelligenter Steuerung.
Wichtige technische Details
- Batterie: Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄), Startkapazität 1.920 Wh, erweiterbar auf bis zu 11.520 Wh
- Maximale PV-Eingangsleistung: 2.640 Watt (vier MPPT-Eingänge)
- Wechselrichterleistung: 800 Watt On-Grid, 1.000 Watt Off-Grid Dauerlast
- Umschaltzeit bei Netzausfall: maximal 15 Millisekunden
- Schutzart IP65, Gewicht circa 25,9 kg
- Verbindungsmöglichkeiten: WLAN, Bluetooth, Steuerung via App (iOS und Android)
Besondere Merkmale
- GaN-Technologie: Effiziente Umwandlung mit bis zu 96 % Wirkungsgrad, auch bei schwachem Licht.
- Intelligentes Energiemanagement: KI-basierte Steuerung mit HEMS und ZEN+ Betriebssystem für optimierten Eigenverbrauch und zeitgesteuerte Einspeisung.
- Notstromversorgung: Schnelle Umschaltung für kritische Verbraucher über Off-Grid-Ausgang ohne Unterbrechung.
Umfassender Produkttest
Bewertungskriterien
- Verpackungsqualität und Auspackprozess
- Montage und erste Inbetriebnahme
- Materialqualität und Verarbeitung
- Leistungsfähigkeit (Ladeleistung, Umschaltgeschwindigkeit, App-Funktionalität)
- Schutzmechanismen (IP65, Sicherheitsfeatures)
- Intelligente Funktionen (HEMS, KI-Steuerung, 3CT-Stromsensoren)
- Praxisnähe und Geräuschpegel im Betrieb
Testaufbau und Vorgehen
Der siebentägige Test fand in meinem Privathaushalt mit einem dreiphasigen Stromnetz statt. Das SolarFlow 800 Pro wurde als primäres Speichersystem zusammen mit den vier bifazialen 430-Watt-Modulen auf dem Balkon eingesetzt. Hauptaugenmerk lag auf der Benutzerfreundlichkeit, der Leistungsfähigkeit unter variablen Wetterbedingungen und der Bedienbarkeit über die App. Die Witterung war wechselhaft, was realistische Einblicke in die Energieerträge ermöglichte.
Auspacken und Verpackung
Die Lieferung erfolgte sicher verpackt. Der PowerHub ist in einer stabilen Schaumstoffeinlage geschützt, die Solarmodule kommen in separaten Kartons mit Schutzfolien und Kantenschonern. Das 3CT-Sensor-Kit war übersichtlich verpackt. Das Zubehör – einschließlich Kabel, Montageanleitung und Befestigungsmaterial – war vollständig und ordentlich sortiert beigelegt.
Montage und Einrichtung
Die Installation war dank Plug-&-Play-Konzept und der intuitiven App unkompliziert und werkzeugfrei. Die Verbindung zu WLAN und den 3CT-Stromsensoren klappte ohne Schwierigkeiten. Auch die Montage der relativ leichten Solarmodule auf dem Balkon war problemlos möglich. Die Umschaltzeit bei simuliertem Stromausfall lag im erwarteten Bereich unter 15 Millisekunden.
Testwoche – Tagesberichte und Ergebnisse
Tag eins: Auspacken und Erstinstallation
Das Paket machte einen professionellen Eindruck. Die Inbetriebnahme verlief zügig und problemlos. Die App leitete klar durch die Einrichtung, und die ersten Messwerte entsprachen den Herstellerangaben.
Tag zwei: Leistungsaufnahme bei unterschiedlicher Beleuchtung
Das System startet bereits bei einer Spannung von 14 Volt, wodurch auch bei bewölktem Himmel Strom erzeugt wird. Die Solarerträge blieben stabil, obwohl das Wetter wechselhaft war.
Tag drei: Akkuleistung und Kapazitätstest
Der LiFePO₄-Akku zeigte gleichbleibende Lade- und Entladezyklen mit maximalen 30 Ampere. Dank der Möglichkeit zur Erweiterung besteht ausreichend Spielraum für längere Stromversorgung.
Tag vier: Nutzung der App und Smart Features
Die App ermöglicht umfassende Kontrolle über PV-Erträge, Batteriezustand und Verbrauch. Funktionen wie zeitgesteuerte Ladungen und Verbrauchsoptimierung arbeiten stabil, obwohl die Oberfläche stellenweise etwas komplex wirkt.
Tag fünf: Notstromfunktion und Umschalttest
Ein simuliertes Stromausfall-Szenario zeigte eine Umschaltzeit unter 15 Millisekunden, wodurch angeschlossene Geräte ohne Unterbrechung weiter betrieben werden konnten. Der Off-Grid-Ausgang versorgte wichtige Geräte zuverlässig.
Tag sechs: Temperaturentwicklung und Geräuschpegel
Das Gerät arbeitet nahezu lautlos, was auf die passive Kühlung zurückzuführen ist. Die Gehäusetemperatur stieg jedoch spürbar an, was bei hoher Belastung oder sommerlichen Temperaturen zu beachten ist. Ein Anschluss für einen externen Lüfter ist vorhanden, aber Zubehör fehlt derzeit noch.
Tag sieben: Praxistest und Gesamteindruck
Im regulären Haushaltsbetrieb liefert das System solide Leistung mit spürbarer Reduzierung des Netzbezugs. Die Kombination aus modularer Erweiterbarkeit und intelligentem Management macht das SolarFlow 800 Pro zu einer praxisorientierten Lösung.
Materialqualität und Verarbeitung
Der PowerHub ist aus robustem Aluminium gefertigt und verfügt über Kühlrippen zur passiven Wärmeableitung. Das Gewicht von knapp 26 Kilogramm ist für diese Speichergröße gut handhabbar. Die Solarmodule sind wetterfest konstruiert (IP65) und verfügen über solide Glasabdeckungen sowie stabile Rahmen. Das modulare Design ermöglicht einfache Erweiterungen ohne Kabelchaos. Insgesamt entspricht die Verarbeitung einem gehobenen Mittelklasse-Standard.
Leistungsfähigkeit und technische Details
Das System startet die Solarmodule bereits ab 14 Volt MPP-Spannung, was vor allem bei schwacher Sonneneinstrahlung zu besseren Erträgen führt. Die maximale PV-Leistung von 2.640 Watt wird mit den vier Modulen gut ausgenutzt. Der Akku kann mit bis zu 30 Ampere geladen und entladen werden, was für kleine bis mittelgroße Haushalte ausreichend ist. Die Umschaltzeit von unter 15 Millisekunden garantiert eine zuverlässige Notstromversorgung für sensible Verbraucher. Die smarten Funktionen, vor allem das KI-gestützte HEMS, erlauben eine intelligente Steuerung des Stromflusses und tragen zur Optimierung des Eigenverbrauchs bei.
App-Bedienung und Nutzererfahrung
Die App liefert umfangreiche Informationen zum PV-Ertrag, Batteriestatus und Stromverbrauch. Die Konfiguration der zeitgesteuerten Einspeisung ist möglich, allerdings ist die Benutzeroberfläche nicht immer intuitiv, was eine kurze Eingewöhnungszeit erfordert. Die Erfassung des Verbrauchs über die 3CT-Sensoren in allen drei Phasen ist ein deutlicher Vorteil. Kleine Anzeigeprobleme traten gelegentlich auf, beeinträchtigten die Nutzung aber kaum.
Geräuschpegel und Temperaturmanagement
Da das Gerät ohne Lüfter auskommt, arbeitet es nahezu geräuschlos. Unter hoher Last kann die Temperatur im Gehäuse jedoch deutlich steigen, was in heißen Monaten oder bei intensiver Nutzung relevant sein kann. Ein Anschluss für einen Lüfter ist vorbereitet, jedoch ist passendes Zubehör aktuell nicht verfügbar.
Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit
Die IP65-zertifizierte Bauweise erlaubt den Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich unter anspruchsvollen Bedingungen. Die LiFePO₄-Batterie verspricht mit rund 6.000 Ladezyklen eine lange Lebensdauer. Die modulare Erweiterbarkeit passt sich flexibel an wachsende Anforderungen an und unterstützt damit nachhaltiges Nutzen und Investieren.
Persönliche Bewertung
Das Zendure SolarFlow 800 Pro überzeugt durch die Kombination aus hoher Effizienz, smarter Steuerung und kompakter Bauweise. Die frühe Aktivierung bei schwachem Licht sowie die zuverlässige Notstromfunktion sind besonders praxisrelevant. Die App bietet viele Funktionen, benötigt aber etwas Zeit zur Einarbeitung. Die passive Kühlung ist grundsätzlich leise, kann aber bei intensiver Nutzung an Grenzen stoßen, was für manche Nutzer:innen wichtig sein könnte.
Die Umschaltzeit im Notfall ist so kurz, dass ich im Alltag keine Unterbrechung bemerke – das vermittelt ein hohes Maß an Sicherheit.
Die App ist funktional und umfangreich, an manchen Stellen aber nicht intuitiv – mit etwas Übung jedoch sehr hilfreich.
Der Preis von circa 1.300 Euro, insbesondere im Rahmen von Aktionen, erscheint angesichts der gebotenen Funktionen angemessen, vor allem durch die langfristigen Stromkosteneinsparungen.
Vergleich zu Alternativen
EcoFlow Delta Pro 3
Dieses System bietet mit 4.096 Wh eine deutlich größere Kapazität und einen Wechselrichter mit 4.000 Watt Dauerleistung. Es eignet sich besonders für umfangreiche Backup-Lösungen. Der Nachteil liegt im hohen Gewicht von rund 51 kg und einem deutlich höheren Preis von etwa 2.200 bis 2.900 Euro. Die App ist weniger automatisiert, bietet dafür jedoch hohe Leistung und lange Lebensdauer.
Bluetti AC300 + B300
Das Bluetti-System punktet durch seine Vielfalt an Anschlüssen und modulare Erweiterbarkeit auf über 12 kWh. Es ist robust und vielseitig einsetzbar, eignet sich für Camping ebenso wie für stationäre Nutzung. Das Gewicht über 50 kg macht es weniger mobil. Die Konfiguration ist komplexer, das Zubehör begrenzt.
Anker Solix F3000
Der Anker Solix F3000 kombiniert hohe Wechselrichterleistung von bis zu 3.600 Watt mit Mobilität dank Rollen. Die Speicherkapazität liegt bei 3.072 Wh. Das System ist noch im Vorverkauf, weshalb Preis und Verfügbarkeit unklar sind. Mit etwa 41,5 kg ist es schwer, aber transportabel.
Zusammenfassender Vergleich
Das Zendure SolarFlow 800 Pro ist ideal für Nutzer:innen mit mittlerem Energiebedarf, die Wert auf smarte Steuerung, Erweiterbarkeit und eine kompakte Bauweise legen. Die Alternativen bieten meist höhere Leistung und größere Speicher, sind aber schwerer und deutlich teurer. Das SolarFlow überzeugt durch seine niedrige Startspannung und einfache Bedienung.
Über Zendure
Zendure wurde 2017 gegründet und hat sich auf innovative Energiespeicherlösungen spezialisiert. Das Unternehmen setzt auf Qualität, Nachhaltigkeit und technologische Fortschritte.
- Philosophie: Fokus auf Zuverlässigkeit, Umweltschutz und kundenzentrierte Innovation. Nachhaltigkeit spiegelt sich in langlebigen Batterien und Recyclingprogrammen wider.
- Produktangebot: Von Powerbanks über Powerstations bis hin zu modularen Heimspeichern und Balkon-Solarsystemen.
- Technologische Innovationen: Einsatz von GaN-Technologie, KI-gestütztem Energiemanagement (ZEN+ OS) und erweiterbaren Batteriesystemen.
- Marktstellung: Anerkannt durch Designpreise, erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen und einen kundennahen Support mit bis zu zehn Jahren Garantie.
Fazit
Das Zendure SolarFlow 800 Pro vereint solide Leistung, intelligente Steuerungsmöglichkeiten und eine alltagstaugliche Bauweise in einem kompakten System. Es ist besonders geeignet für Nutzer:innen mit mittlerem Stromverbrauch, die Wert auf Erweiterbarkeit, smarte Funktionen und eine leise Betriebsweise legen. Die modulare Bauweise und das HEMS-System heben das Produkt deutlich von einfachen Speicherlösungen ab.
Im Vergleich zu Wettbewerbern wie dem EcoFlow Delta Pro 3 oder Bluetti AC300 ist das SolarFlow 800 Pro preislich attraktiver und einfacher zu handhaben, wenngleich die Leistung für sehr große Haushalte begrenzt ist. Für alle, die langfristig Stromkosten sparen und ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten wollen, stellt das System eine solide und zukunftsfähige Wahl dar.