Das Wichtigste in Kürze
- Gesundheitsökonomen befassen sich mit medizinischen und wirtschaftlichen Themen und planen betriebliche Abläufe in Einrichtungen des Gesundheitswesens.
- Das Studium ist interdisziplinär ausgelegt und verbindet Wissen über das Gesundheitswesen mit Wissen über dessen Wirtschaftlichkeit.
- Studierende sollten gut mit Zahlen umgehen können, logisch und wirtschaftlich denken und rational handeln.
Gesundheitsökonomen sind Experten in Sachen Gesundheitswesen und Wirtschaft. Ihr Ziel ist es, medizinische Güter wirksam und wirtschaftlich zu betrachten. Der Studiengang ist interdisziplinär ausgelegt und bereitet Studierende auf führende oder beratende Positionen in der sich im Umbruch befindenden Gesundheitsbranche vor.
Angehende Gesundheitsökonomen lernen im Studium, wie sie Lösungen für die Probleme des Gesundheitssystems finden. Dazu kalkulieren sie den Nutzen medizinischer Maßnahmen oder versuchen knappe Güter gerecht und effizient zu verteilen. Das Studium wird entweder mit einem Bachelor oder Master of Arts oder einem Bachelor oder Master of Science abgeschlossen.
Zugangsvoraussetzungen
Gesundheitsökonomie ist ein sehr gefragter Studiengang. Es gibt fast immer mehr Bewerber als Studienplätze, weshalb Universitäten und Hochschulen den Zugang zu diesen beschränken müssen. Dazu belegen sie die Studiengänge normalerweise mit einem sogenannten Numerus Clausus (NC). Das heißt, dass der Notendurchschnitt der Hochschulzugangsberechtigung darüber entscheidet, ob man zum Studium zugelassen wird. Der NC ist nicht festgelegt, sondern verändert sich jedes Semester je nach Anzahl der Bewerber und deren Noten. Wer den erforderlichen Notendurchschnitt nicht erreicht hat, kann versuchen, über sogenannte Wartesemester an einen Studienplatz zu kommen.
Staatliche Universitäten verlangen als Hochschulzugangsberechtigung in der Regel die Allgemeine Hochschulreife. An Fachhochschulen können Bewerber auch mit einem Fachabitur oder einer fachgebundenen Hochschulreife zugelassen werden. Noch niedriger sind die Zugangsbeschränkungen nur bei privaten Hochschulen: Dort ist ein Studium in den meisten Fällen auch mit einer Aufstiegsfortbildung, einer fachbezogenen mehrjährigen Berufsausbildung mit anschließender Berufstätigkeit oder einem Meisterbrief möglich. Welche Voraussetzungen Studierende genau erfüllen müssen, können Studieninteressierte bei den Hochschulen erfragen.
Studieninhalte
Der Studiengang Gesundheitsökonomie ist interdisziplinär ausgerichtet und setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen: Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Sozialwissenschaften und Wirtschaftsmathematik. Außerdem lernen Studierende alle Grundlagen und Funktionsweisen des Gesundheitssystems kennen. Studierende befassen sich unter anderem mit den Themen Public Health, Gesundheitsökonomische Abläufe, Medizinische Grundlagen, Finanzierung, Projektmanagement, Sozialpolitik und Qualitätssicherung. Außerdem stehen Fächer wie Entscheidungstheorie, Mikro- und Makroökonomie und Gesundheitspsychologie auf dem Lehrplan. Wie in nahezu jedem akademischen Studium lernen Studierende zudem auch im Fach Gesundheitsökonomie, wie man wissenschaftlich arbeitet und Forschungsmethoden richtig anwendet.
Nicht alle angebotenen Studiengänge vermitteln genau dieselben Inhalte, aber besonders im Bachelorstudium sind die Übereinstimmungen unter den einzelnen Hochschulen recht hoch.
Studieninteressierte können sich bei der Hochschule ihrer Wahl nach den genauen Modulhandbüchern und Studienverlaufsplänen erkundigen, um den für sie richtigen Studiengang auswählen zu können.
Hochschule des Monats
- Staatlich anerkannt
- 24/7 Online-Klausuren
- Studieren ohne Abitur möglich
Kosten und Anbieter
Das Studienfach Gesundheitsökonomie kann sowohl an staatlichen Universitäten als auch an privaten Hochschulen belegt wird. Die Kosten sind dabei unterschiedlich hoch, je nach gewählter Hochschule und Studiendauer. Weitere Kosten entstehen während des Studiums für Material, Exkursionen, Fachbücher oder Nachhilfe. Studierende, die für ihr Studium den Wohnort wechseln, müssen zusätzlich die unterschiedlich hohen Miet- und Lebenshaltungskosten am jeweiligen Studienort einplanen. An staatlichen Hochschulen wird zweimal im Jahr ein Semesterbeitrag fällig, der vom Bundesland des Studienstandorts abhängt. Private Anbieter erheben hingegen Studiengebühren, die üblicherweise jeden Monat bezahlt werden.
An der Internationalen Hochschule (IU) beispielsweise zahlen Studierende für den Bachelorstudiengang Gesundheitsökonomie als Fernstudium zwischen 219 Euro und 369 Euro monatlich, je nachdem ob sie ein Vollzeitmodell oder eines der Teilzeitmodelle wählen (Quelle: iu.de; Stand Juni 2022).
Die Hochschule Ravensburg-Weingarten berechnet ihren Studierenden einen Semesterbeitrag in Höhe von 162 Euro für den Studiengang Gesundheitsökonomie. Das Studium dauert sieben Semester (Quelle: Hochschule Ravensburg-Weingarten; Stand 26.02.2022).
An der Hochschule Fulda kostet das Studium „Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik“ knapp 300 Euro pro Semester in Präsenz und etwa 100 Euro pro Semester, wenn sich Studierende für ein Fernstudium entscheiden (Quelle: hs-fulda.de; Stand 26.02.2022)
In der folgenden Tabelle finden Studieninteressierte weitere Hochschulen und Kosten.
Hochschule | Studiengang | Kosten / Studiendauer |
---|---|---|
IU Internationale Hochschule | Gesundheitsökonomie (B.A.) | 348 € pro Monat / 36 Monate |
SRH | Gesundheitsökonomie (B.A.) | ab 590 € pro Monat / 42 Monate |
Apollon Hochschule | Gesundheitsökonomie (B.A.) | 326 € pro Monat / 36 Monate |
Persönliche Eignung
Der Studiengang Gesundheitsökonomie eignet sich besonders für Bewerber, die sich für wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Fragestellungen interessieren.
Neben einem guten Zahlenverständnis sind auch logisches Denken und tiefere Wirtschaftskenntnisse für das Studium erforderlich. Darüber hinaus helfen ein sozialpolitisches Interesse und gute Englischkenntnisse, da es sich bei Englisch um die in der Wirtschaft vorherrschende Sprache handelt. Für den späteren Beruf ist es hilfreich, wenn Studierende auch emotionale und ethisch schwierige Themen unaufgeregt betrachten können, da sie vor allem die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz ihrer Entscheidungen berücksichtigen müssen. Auch Aufgaben wie Finanzkalkulation sollten für angehende Gesundheitsökonomen kein Problem darstellen, da sie viele Kosten und Investitionen planen und gegen andere Dinge abwägen müssen.
Wie in jedem anspruchsvollen Studium müssen Studieninteressierte auch hier fleißig, organisiert und motiviert sein, um das Studium erfolgreich zu meistern. Nicht jedes Modul macht gleich viel Spaß und Studierende müssen auch für Fächer, die ihnen nicht so sehr liegen wie andere, die gleiche Disziplin an den Tag legen.
Karrierechancen und Gehalt
Die Gesundheitsbranche boomt und sucht qualifizierte Experten. Die Rolle der Gesundheitsökonomen ist dabei noch relativ neu. Ihre Karrierechancen sind sehr vielfältig, sie können im Personalwesen, in der Betriebsorganisation oder in Finanzabteilungen arbeiten. Darüber hinaus werden Gesundheitsökonomen in Gesundheitsämtern, Krankenkassen und Kliniken jeder Größe gebraucht. Studierende, die nach ihrem Master in die Wissenschaft wollen, haben gute Chancen zu promovieren. Auch eine selbstständige Tätigkeit als Berater ist möglich.
Wieviel Gesundheitsökonomen verdienen, hängt von ihrer Qualifikation, ihrer Berufserfahrung und dem Arbeitgeber sowie dessen Standort ab. Masterabsolventen oder Bewerber mit einem Doktortitel haben dabei bessere Verhandlungspositionen als Bewerber mit einem Bachelorabschluss.
Die Verdienstaussichten sind im Bereich der Gesundheitsökonomie sehr gut. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt liegt bei knapp 3.753 Euro, wenn Bewerber weniger als drei Jahre Berufserfahrung haben. Nach mehr als neun Jahren steigt das Durchschnittsgehalt auf über 5.126 Euro (Quelle: gehalt.de; Stand 26.02.2022).
Hochschule des Monats
- Staatlich anerkannt
- 24/7 Online-Klausuren
- Studieren ohne Abitur möglich
Häufig gestellte Fragen zum Gesundheitsökonomiestudium
Bewerber für den Studiengang Gesundheitsökonomie benötigen für ein Studium an einer staatlichen Universität in der Regel ein Abitur. Für ein Studium an einer Fachhochschule wird das Fachabitur oder die fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt. Gute Noten im Abschlusszeugnis sind dabei sehr wichtig, da der Studiengang oft mit einem NC belegt ist.
Das Studium ist anspruchsvoll und beinhaltet viele verschiedene Inhalte aus den Bereichen BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik und Public Health. Studierende müssen stets über politische, soziale und wirtschaftliche Geschehnisse informiert sein und bestenfalls sehr gute Englischkenntnisse vorweisen.
Es gibt private Hochschulen, die auch ein Studium ohne Abitur, NC oder Wartesemester ermöglichen. Allerdings muss dann eine andere Qualifikation vorliegen, die die Bewerber zu einem Studium an einer Hochschule berechtigt, beispielsweise eine fachbezogene Berufsausbildung.