Studium Internationale Beziehungen

Der Studiengang Internationale Beziehungen beschäftigt sich mit allen Inhalten der globalen Politik. Vor allem die politischen Bedingungen globaler wirtschaftlicher Prozesse und die ökonomischen Grundlagen politischer Entscheidungen werden auf internationaler Ebene verglichen. Das Studium bildet dabei den Schnittpunkt zwischen rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen sowie Umweltfragen.

Studierende werden durch das Studium dazu befähigt, Verknüpfungen zwischen nationalen politischen Systemen und Volkswirtschaften oder Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zu erkennen und zu beurteilen. Zudem lernen sie, Konzepte und Lösungsansätze in Bezug auf internationale Beziehungen aufzuzeigen. 

Absolventen des Studiengangs Internationale Beziehung sind häufig in der Entwicklungszusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der politischen Bildung oder der Erwachsenenbildung tätig. Aber auch Marketing, Personalwesen, Logistik und Vertrieb sind mögliche spätere Berufsfelder.

Für ein Studium des Fachs Internationale Beziehungen (englisch: „International Relations“) wird in der Regel die allgemeine Hochschulreife, das Fachabitur oder ein bereits abgeschlossenes Hochschulstudium benötigt. Personen mit beruflicher Qualifikation können den Studiengang an manchen Hochschulen auch ohne Abitur belegen. Zudem werden vor Beginn des Studiums in einigen Fällen Englischkenntnisse auf dem Sprachniveau B2 verlangt. Der Studiengang Internationale Beziehungen wird an einigen Hochschulen zudem als Zwei-Fach-Bachelorstudium angeboten, bei dem es gewisse Kombinationsregeln zu beachten gilt. 

Einige Hochschulen beschränken den Zugang zum Studium durch einen Numerus Clausus (NC).

Die genauen Zugangsvoraussetzungen können bei der jeweiligen Hochschule erfragt werden.

Wer sich für den Studiengang Internationale Beziehungen interessiert, sollte in jedem Fall gute Englischkenntnisse mitbringen, da verhandlungssicheres Englisch für die spätere Arbeit unerlässlich ist. Zudem findet der Unterricht oft teilweise bis ganz in englischer Sprache statt. Weitere Fremdsprachenkenntnisse sind ebenfalls von Vorteil. Bewerber sollten zudem ein gewisses Interesse an gesellschaftlichen und kulturellen sowie volks- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen mitbringen, um politische Zusammenhänge leichter verstehen und analysieren zu können. 

Der Bachelorstudiengang Internationale Beziehungen ist ein interdisziplinärer Studiengang. Er bildet den Schnittpunkt zwischen rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen. Studierende untersuchen die sich ausdehnenden Verbindungen nationaler politischer Systeme und Volkswirtschaften. Aber auch transnational agierende Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen werden im Studium beleuchtet.

Folgende mögliche Unterrichtsfächer können auf dem Lehrplan stehen: 

Der Master Internationale Beziehungen eignet sich für Absolventen des gleichnamigen Bachelorstudiengangs und dauert in der Regel vier Semester. Hier können Studierende entweder ihre bisher erworbenen Kenntnisse vertiefen oder den Fokus auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit internationaler Politik, Völkerrecht, Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie legen. Handlungskompetenzen in Bezug auf internationale Zusammenhänge werden ebenfalls geschult. In diesem Zusammenhang kann eine Spezialisierung auf die Bereiche „Internationale Politik und Internationales Recht“ oder „Internationale Politik und Internationale Wirtschaft“ erfolgen. Absolventen des Masterstudiums finden in der Regel in Forschungseinrichtungen, Ministerien, Verwaltungsbehörden, internationalen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen oder dem Mediensektor eine Anstellung.

Das Studienfach Internationale Beziehungen oder International Relations kann an mehreren privaten wie staatlichen Hochschulen belegt werden. Meist wird das Studium als modulares Präsenzstudium in Voll- oder Teilzeit angeboten. An sämtlichen Hochschulen ist in der Regel eine Praxisphase im Lehrplan verankert, manche Einrichtungen sehen auch ein obligatorisches Auslandssemester vor. 

Die Kosten für ein Studium des Fachs Internationale Beziehungen sind unterschiedlich hoch. An Universitäten werden sogenannte Semester- oder Sozialbeiträge erhoben. Der Semesterbeitrag an der Universität Erfurt beträgt beispielsweise 268,90 Euro. An der Karlshochschule – einer privaten Stiftungshochschule – entstehen monatliche Gebühren in Höhe von 690 Euro. Die EU Business School Munich berechnet ihren Studierenden 6.450 Euro pro Semester, zuzüglich einer Anmeldegebühr von 200 Euro und 600 Euro für das Einreichen der Bachelorarbeit. 

Die jeweiligen Kosten können bei der Studienberatung der einzelnen Hochschulen erfragt werden.

Die Kosten für ein Studium des Fachs Internationale Beziehungen können auf unterschiedliche Weise getragen werden. Neben dem Arbeiten während des Studiums gibt es noch einige weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Ein Beispiel ist die staatliche Ausbildungsförderung (Bafög). Studenten, die Bafög beziehen, müssen nach Abschluss des Studiums lediglich 50 Prozent des erhaltenen Darlehens zurückzahlen. Für einen Förderanspruch ist das Einkommen der Eltern entscheidend. Aber auch ein Studienkredit, beispielsweise über die Kfw (Kreditanstalt für Wiederaufbau), ein Bafög-Bankdarlehen oder ein Bildungskredit können die Kosten des Studiums decken. Zudem gibt es noch eine Vielzahl an Stipendien, die Studierende in Anspruch nehmen können.

Absolventen des Studiengangs Internationale Beziehungen stehen mehrere Wege für den Einstieg ins Berufsleben offen. Gerade öffentliche oder private Organisationen, aber auch Unternehmen und Verbände suchen immer wieder händeringend nach qualifiziertem Personal. Ebenso sind internationale und nationale Institutionen, der Staat oder Nichtregierungsorganisationen sowie Medien und Kirchen potenzielle Arbeitgeber nach erfolgreichem Abschluss des Studiums. Mögliche Tätigkeitsfelder sind dabei die Bereiche Entwicklungszusammenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Politische Bildung und Erwachsenenbildung oder Coaching, ebenso wie Markt- und Meinungsforschung, Personalwesen, Logistik, Vertrieb oder Marketing.

So unterschiedlich die Berufsfelder sind, so verschieden ist auch das Gehalt. Aber auch Faktoren wie die Berufserfahrung, die Qualifikation, das Bundesland und die Unternehmensgröße spielen eine wesentliche Rolle dabei, welche Verdienstmöglichkeiten ein Absolvent des Studienfachs Internationale Beziehungen hat. So verdient beispielsweise ein Koordinator für Internationale Beziehungen im Schnitt zwischen 3.068 Euro und 4.308 Euro. Weit höher ist der Verdienst eines International Business Managers. Hier liegt das durchschnittliche Brutto-Anfangsgehalt mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung bei 5.532 Euro im Monat. Das Durchschnittseinkommen steigt dabei mit der Unternehmensgröße: In einer Institution mit mehr als 100 Mitarbeitern sind im Schnitt 5.981 Euro möglich. Das höchste Gehalt erzielen International Business Manager in Baden-Würtemberg mit 6.848 Euro im Monat. Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit 4.877 Euro (Quelle: gehalt.de; Stand 05. Januar 2022).

Wer sich für das Studienfach Internationale Beziehungen interessiert, findet vielleicht auch Gefallen an den Studiengängen „Staatswissenschaften – Rechtswissenschaften“ oder „Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften (Politikwissenschaft und Soziologie)“. 

Im sechssemestrigen Studiengang Staatswissenschaften – Rechtswissenschaften lernen Studierende das deutsche und europäische Recht kennen. Die internationalen Perspektiven werden im Studium ebenfalls mit in Betracht gezogen. Den Studierenden wird – neben den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen des Rechts – auch die nötige Fähigkeit zur Reflexion vermittelt. Ziel des Studium ist es, Sachverhalte juristisch beurteilen zu können, aber auch neue Rechtsverhältnisse zu gestalten oder an der Weiterentwicklung des Rechts beteiligt zu sein.

Im sechssemestrigen Studiengang Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften lernen Studierende die gesellschaftlichen Ordnungen, Institutionen und Organisationen kennen. Die Studierenden gehen der Frage nach, wie Zusammenhänge aus politischen und sozialen Vorkommnissen herbeigeführt, nachgebildet und umgestaltet werden können. Der historische, internationale und kulturelle Vergleich wird dabei nicht außer Acht gelassen.