Energie RWE testet Super-Stromkabel

Im zweiten Quartal des Jahres testet der Stromkonzern ein ein Kilometer langes Hochleistungskabel, das die Energie fast verlustfrei transportieren soll. Hersteller und Versorger erhoffen sich massive Einsparungen.
11.04.2014 - 17:04 Uhr Kommentieren
Das Modell eines Supraleiter-Stromkabels: Das neue Kabel überträgt deutlich mehr Strom als herkömmliche Kupferkabel. Quelle: dpa

Das Modell eines Supraleiter-Stromkabels: Das neue Kabel überträgt deutlich mehr Strom als herkömmliche Kupferkabel.

(Foto: dpa)

Essen In der Essener Innenstadt testet der Stromkonzern RWE seit Anfang April 2013 ein Supraleiterkabel, das auf minus 200 Grad gekühlt wird und Strom fast ohne Verluste transportiert. Die Vorbereitungen seien fast abgeschlossen, im zweiten Quartal starte der Test für das rund einen Kilometer lange Hochleistungskabel, sagte eine RWE-Sprecherin.

Nach Angaben des Konzerns ist das Projekt eine Weltpremiere. Hersteller und Energieversorger erhoffen sich von der Technik, für die der deutsche Physiker Georg Bednorz 1987 den Nobelpreis bekommen hatte, auf Dauer erhebliche Kosteneinsparungen.

Da die Supraleitungen bei gleichem Querschnitt fünfmal so viel Strom transportieren wie herkömmliche Erdkabel, können sie bequem in bestehende Kabelschächte verlegt werden. Bei Neubauten wird Platz gespart und es fallen innerstädtische Umspannstationen weg. Die reinen Kabelkosten betragen nach Angaben des Herstellers Nexans Deutschland rund eine Million Euro für den Kilometer und damit etwa zwei bis dreimal so viel wie herkömmliche Erdkabel. Die Industrie setzt auf deutlich sinkende Kabelpreise, wenn sich die Technik durchsetzt. Großstädte haben Stromverteilnetze mit mehreren Tausend Kilometern Länge und entsprechenden Erneuerungsbedarf.

RWE versucht sich aber auch an Energiesparprojekten. So unterstützt das Unternehmen das Bauforschungsprojekt "Alte Dorfschule m.H. — Vom Leerstand zum Multiplen Haus" mit smarter Haussteuerungstechnik. In ländlichen Gebieten, in denen Dienstleister und Anbieter von Bedarfsartikeln nicht unmittelbar erreichbar sind, helfen multiple Häuser, den grundlegenden Bedarf zu decken: Am Montag kommt der Arzt, am Dienstag berät die Bank, am Mittwoch gibt es einen Internetkurs. Gerade ältere Menschen profitieren.

Nach dem Prinzip des Carsharing teilen sich mobile Dienstleister Grundmiete und Nutzungsgebühren eines multiplen Hauses. Dabei handelt es sich um ehemals leer stehende Gebäude in Dörfern oder kleineren Gemeinden, bei denen nun die Nutzer täglich wechseln. 2014 werden mehrere ausgewählte Immobilien in dem Projekt, das das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert, umgebaut. In der Region Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern entsteht so ein erstes Netzwerk in fünf Nachbardörfern.

Um Energie zu sparen, stellt RWE dem Büro RB Architekten aus Leipzig, das die Idee der multiplen Häuser entwickelt hat, Geräte für die ersten multiplen Häuser zur Verfügung, erklärt das Unternehmen. Ganz wichtig sei bei wechselnder Nutzung, dass Energiekosten transparent werden. Die Basis für eine klare Abrechnung sei mit der smarten Technologie von RWE geschaffen. Unliebsame Stromfresser könnten dabei gleich identifiziert und ausgetauscht werden.

Wie das Windrad rentabel bleibt
Windrad neben Hochspannungsleitungen
1 von 9

Wegen der Energiewende werden erneuerbare Ressourcen immer wichtiger. Inzwischen machen sie knapp ein Viertel der Stromversorgung aus. Der wichtigste Energieträger der Erneuerbaren: die Windkraft. Rund 50 Milliarden Kilowattstunden Strom kamen 2013 aus Windrädern und Windparks. Doch das Wachstum verlangsamt sich.

(Foto: dpa)
Windräder im Morgennnebel
2 von 9

Weil die Förderungen und Subventionen zurückgehen, gibt es auch weniger Investoren in Windparks. Stattdessen müssen die Betreiber versuchen, vorhandene Standorte besser zu nutzen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es unterschiedliche Wege.

(Foto: dpa)
Windkraftanlage wird gewartet
3 von 9

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Wartung der Windparks. Damit die Anlagen bei Wind möglichst hohe Erträge liefern, müssen sie immer auf dem neusten Stand sein: Die verschiedenen Teile der Windräder, etwa die Rotorblätter, müssen regelmäßig inspiziert und kontrolliert werden. Sollten dabei verschlissene Teile auffallen, müssen diese umgehend ersetzt werden.

(Foto: dpa)
Windräder im Wald
4 von 9

Zudem müssen Anlagenbetreiber darauf achten, dass ihre Windräder immer reibungslos laufen. Schließlich können sie nur dann auch gewinnbringend sein. Um mögliche Ausfälle so schnell wie möglich beheben zu können, ist deshalb auch eine ständige Überwachung ratsam.

(Foto: dpa)
Wackelmarkt Windenergie
5 von 9

Bestehende Windanlagen haben allerdings den Nachteil, dass sie oftmals nicht so innovativ und effektiv sind wie neue Produkte. Einige Unternehmen bieten deshalb eine Weiterentwicklung der Windräder an. Mit Upgrades bleiben die Anlagen modern und können ihre Energieausbeute im besten Fall sogar steigern.

(Foto: dpa)
huGO-BildID: 7321985 A Chinese man walks past of lit sign showing the General Electric logo, displayed at a booth in an expo held in Qingdao, China's
6 von 9

Mit diversen Servicesystemen lassen sich diese Schritte erfüllen. Unternehmen wie GE bieten bereits entsprechende Dienstleistungen an. Bei der Firma finden sich im Bereich Wind Services unterschiedliche Angebote für Betreiber von Onshore-Anlagen. Beispielsweise werden die Windparks der Kunden rund um die Uhr per Fernüberwachung beobachtet. Auch Routinewartung gehört zum Programm. Ebenfalls Teil des Portfolios ist die vorbeugende Instandhaltung.

(Foto: GE)
Neue Windkraftanlage
7 von 9

Mit verschiedenen Upgrades lassen sich die Maschinen weiter optimieren. Zu den Beispielen für solche Innovationen zählt etwa das Angebot „WindWhisper“, das den Energieertrag bei gleicher Lärmemission um bis zu 7 Prozent erhöht. Mit dem Upgrade „WindBoost“ können Betreiber die Effizienz ihrer Anlagen steigern. Bei einer 2.5-Megawatt-Anlage lässt sich die Nennleistung des Systems um 220 Kilowatt erhöhen. Eines der neuesten GE-Produkte, „PowerUp“, kann den Energieertrag der Anlagen um bis zu 4 Prozent erhöhen.

(Foto: dpa)
  • dpa
Startseite
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%