Erreger in Klinik Darmkeime gefährden Überleben von Frühchen
Lippstadt Nach dem Tod eines Mädchens auf einer Frühchen-Intensivstation im nordrhein-westfälischen Lippstadt sind bei zwei weiteren Kindern gefährliche Darmkeime gefunden worden. Damit stieg die Zahl der mit multiresistenten Coli-Bakterien besiedelten Frühgeborenen auf 14, wie das Evangelische Krankenhaus am Mittwoch mitteilte. Der Befund sei aber bei diesen Kindern medizinisch unbedenklich, sagte ein Sprecher. Sie seien schon etwas älter und stabil genug, Infektionen abzuwehren.
Bei dem Keim handele es sich um eine Variante des Bakteriums Escherischia coli, das als Darmkeim bei gesunden Erwachsenen meist nicht zu größeren Problemen führe, hieß es weiter. Vorsichtshalber seien die Frühchen allerdings in isolierten Zimmern untergebracht, bis keine Besiedelung mehr festgestellt werden könne.

Intensivstation: Das schwache Immunsystem von Frühchen kann Darmkeine kaum abwehren.
In der vergangenen Woche war ein rund 650 Gramm schweres Mädchen acht Tage nach seiner Geburt an einer Blutvergiftung durch die Darmkeime gestorben. Seither suchen Klinik und Gesundheitsbehörden systematisch nach dem Herd für die Ausbreitung. Die Analyse der Daten deute darauf hin, dass die Quelle der Bakterien im Erstaufnahmezimmer liegen könnte. Dort seien alle besiedelten Frühchen zwischenzeitlich unterbracht gewesen. Sachverständige nahmen aber auf der ganzen Station Proben, um andere Übertragungswege ausschließen zu können.