Infektionsgefahr Krankenhauskeime: Was man wissen sollte

Jedes Jahr infizieren sich Hunderttausende mit Krankenhauskeimen. Vor allem immunschwache und operierte Patienten sind gefährdet.
03.03.2014 - 09:29 Uhr Kommentieren
Übertragung von Keimen: Eine strikte Hygiene ist wichtig. Quelle: obs

Übertragung von Keimen: Eine strikte Hygiene ist wichtig.

(Foto: obs)

Leipzig Keimfreie Krankenzimmer, sterile Instrumente und saubere Hände: Wer im Krankenhaus behandelt wird, erwartet in der Regel hohe Hygienestandards. Dennoch infizieren sich jährlich hunderttausende Menschen in deutschen Krankenhäusern mit gefährlichen Keimen, tausende sterben daran. Bakterien, die gegen Antibiotika weitgehend unempfindlich sind, sind ein zunehmendes Problem in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altenheimen.

Um welche Erreger geht es?
In den meisten Fällen handelt es sich um den Methillicin-resistenten Staphylococcus aureus - kurz MRSA. Der Bakterienstamm kann schwere bis tödliche Infektionen verursachen und ist gegen die meisten Antibiotika wie Penicillin unwirksam. Sogenannte Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) können gefährliche Darmkrankheiten auslösen. Ein weiterer Krankenhauskeim trägt das Kürzel ESBL, es handelt sich um resistente Enterobakterien, die zur normalen menschlichen Darmflora gehören, für Kranke und Schwache aber eine Gefahr sind.



Wie viele Menschen infizieren sich?
Exakte Daten zur Häufigkeit von Krankenhausinfektionen in Deutschland fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) beziffert die jährlichen Todesfälle durch Klinikinfektionen auf etwa 40.000 und die Zahl der Infizierten auf rund eine Million. Deutlich niedriger sind die Zahlen des Nationalen Referenzzentrums zur Überwachung von Klinikinfektionen, das von 400.000 bis 600.000 Infizierten und 7500 bis 15.000 Todesfällen pro Jahr ausgeht.

Was macht die Keime so gefährlich?
Für gesunde Menschen ist etwa MRSA in der Regel ungefährlich. Für immungeschwächte Patienten auf Intensivstationen, Krebskranke, Chirurgie-Patienten oder Menschen mit chronischen Wunden hingegen können multiresistente Erreger zur Gefahr werden und unter anderem Lungenentzündungen, Wund- und Harnwegsinfektionen oder Blutvergiftungen auslösen. Resistente Erreger sind gegen verschiedene Antibiotika unempfindlich geworden, was die Therapiemöglichkeiten deutlich beschränkt. Zudem dauert es oft mehrere Tage, bis der Erreger überhaupt identifiziert ist.

Übertragung meist durch direkten Kontakt
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