El Niño in Kalifornien Nach der Dürre droht die Sintflut

Heftige Regenfälle wie hier in Los Angeles sind eine Folge des Klimaphänomens. Für das von einer langen Dürre geplagte Kalifornien bringt der Regen allerdings neue Probleme.
Los Angeles Überschwemmte Straßen, reißende Flüsse, Sturmwarnungen: Kalifornien versinkt in den Fluten des ersten heftigen Wintersturms des Jahres. „Ein prima Start“, freut sich der Meteorologe Ken Clark vom Wetterdienst AccuWeather. „In ganz Kalifornien erwarten wir in den nächsten Monaten überdurchschnittlich hohe Niederschläge.“
Das regenreiche Wetterphänomen El Niño hat die US-Westküste in dieser Woche erreicht. Eine freudige Prognose? Nach vierjähriger Dürre ist Clarks Begeisterung nicht weiter verwunderlich. Doch der Meteorologe warnt zugleich: „Das bringt auch gefährliche Schlammströme und Überflutungen“.
Die ersten heftigen Regenstürmen der Saison sind im sonnenverwöhnten Kalifornien Vorboten für die gefürchteten Wetterextreme eines starken El Niño-Winters. Nach tagelangem Starkregen sind in vielen Teilen des Westküstenstaates Straßen überflutet oder mit Schlamm bedeckt.
In Santa Clarita, nördlich von Los Angeles, wo im vergangenen Jahr Waldbrände wüteten, ließ die Feuerwehr eine Wohnwagensiedlung räumen. Die Anwohner flüchteten vor Schutt und Schlamm.
Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht, dafür aber eindringliche Warnungen der Behörden. Bis zu sechs Meter hohe Wellen entlang der Pazifikküste, Sturzfluten und eine Wintersturmwarnung für die Sierra Nevada. In 24 Stunden fiel in Teilen der Bergkette über 40 Zentimeter Schnee.