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Fachkraft in der Windrad-Branche Nur Schwindelfreie dürfen auf die Mühle

Auf dem Weg zum Arbeitsplatz erst einmal 70 Meter senkrecht nach oben steigen, das kann nicht jeder. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum in der Windenergie-Branche derzeit Fachkräfte fehlen.
26.06.2017 - 09:56 Uhr 1 Kommentar
Fachkräfte in der Windrad-Branche sind begehrt. Quelle: dpa
Arbeitsplatz in luftiger Höhe

Fachkräfte in der Windrad-Branche sind begehrt.

(Foto: dpa)

Leipzig Dieser Arbeitsplatz schwankt, der Wind pfeift – und Menschen mit Höhenangst sind hier am völlig verkehrten Platz. Hier, das bedeutet 76 Meter über dem Erdboden, wo Eric Nilsson und Daniel Stolle ein Windrad warten. Die beiden sind Elektriker und prüfen dort oben – mit Haken und Seil gesichert – die Rotorblätter auf sichtbare Schäden. Weit unten wogen Gerstenfelder.

Nilsson und Stolle gehören einer gefragten Spezies an: Sie sind Fachkräfte in der Windkraft. Viele Unternehmen in der Branche suchen nach Menschen wie ihnen.

Das Einsatzgebiet der beiden Elektriker ist heute die brütend heiße Kabine der „Mühle“, wie sie das Windrad in der Nähe des nordsächsischen Delitzsch nennen. Hier müssen sie vor allem die komplizierte Elektrik in Schuss halten, die den Windstrom so umwandelt, dass er ins Netz eingespeist werden kann.

Das sind die größten Windkraft-Konzerne der Welt
Platz 14: XEMC (China)
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Nirgendwo auf der Welt werden jährlich mehr Windräder ans Stromnetz angeschlossen als in China. XEMC profitiert zwar von diesem Boom, hat aber durch einen etwas schwächeren Windmarkt an Bedeutung verloren. Der chinesische Elektrokonzern hat im Jahr 2009 die niederländische Energiefirma Darwind gekauft und sich so wertvolles Know-how für die Herstellung von Windturbinen und Rotorblättern gesichert, den wichtigsten Komponenten von Windenergieanlagen. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma FTI Intelligence brachte es XEMC 2017 auf fast tausend verkaufte Turbinen und einen Marktanteil von 1,8 Prozent.

Marktanteil 1,8 Prozent.  

(Foto: Reuters)
Platz 13: Sewind (China)
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Im vergangenen Jahr fand sich auf diesem Platz noch der chinesische Staatskonzern Dongfang, im Ranking 2017 wird er von seinem ebenfalls chinesischen Konkurrenten Sewind zwei Plätze nach hinten verwiesen. Die Windkraftsparte des chinesischen Staatskonzerns Shanghai Electric produziert in zwei Fabriken jährlich mehr als 3.000 Windräder. Besonders erfolgreich ist das Unternehmen mit seinen Anlagen auf hoher See. Im Segment Offshore-Wind zählt Sewind zu den drei größten Herstellern weltweit. In Deutschland sind die Chinesen zudem am Maschinenbauer Manz AG beteiligt.

Marktanteil: 2,1 Prozent.  

(Foto: dpa)
Platz 12: CSIC Haizhuang (China)
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Unter den 15 führenden Windkraftkonzernen der Welt befinden sich gleich acht Unternehmen aus China. Der Grund ist simpel: Im Reich der Mitte wurden alleine 2017 mehr als 45 Prozent der weltweit neu installierten Windräder ans Stromnetz angeschlossen. Ausländische Firmen kommen in China kaum zum Zug, der Markt ist weitgehend abgeschottet. Dieser Heimatbonus beflügelt Konzerne wie CSIC Haizhuang – sie prägen verstärkt den Weltmarkt.

Marktanteil: 2,3 Prozent.

(Foto: dpa)
Platz 11: United Power (China)
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Der chinesische Windkraft-Konzern, United Power, bekommt die gedämpfte Entwicklung auf dem Heimatmarkt stark zu spüren. Vom siebten geht es auf den elften Platz und der Marktanteil schrumpft um ganze 1,2 Prozent. Die Tochtergesellschaft des staatlichen Stromversorgers China Guodian produziert Turbinen für Windräder an Land und auf hoher See in beinahe allen Leistungsklassen.

Marktanteil: 2,6 Prozent.

(Foto: dpa)
Platz 10: Suzion (Indien)
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Dank eines Boom-Jahres auf dem heimischen Markt, hat der indische Windturbinenhersteller Suzion es in die Top 15 geschafft. Das ist allerdings auch der Markt, auf den fast 40 Prozent des Geschäfts von Suzion entfallen. Im laufenden Jahr wird aufgrund von der Umstellung auf offene Ausschreibungen erst einmal mit einem Einbruch des indischen Marktes gerechnet, dann muss auch der Windradbauer zunächst mit einem Auftragseinbruch rechnen.

Marktanteil: 2,6 Prozent.

(Foto: Reuters)
Platz 9: Senvion (Deutschland)
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Deutschlands viertgrößter Windkraftkonzern Senvion hat es auch global wieder unter die Top 10 geschafft. Ganze drei Plätze brachte ihn ein Rekordjahr auf dem deutschen Markt nach vorne. In der Bundesrepublik wurde noch nie soviel Windkraftleistung installiert wie im vergangenen Jahr: Ganze 6,5 Megawatt. Im nächsten Jahr könnte das aber wieder ganz anders aussehen. Die Hamburger kämpfen mit schwindenden Subventionen, massiven Preiskampf und sinkenden Umsätzen.

Marktanteil: 3,7 Prozent.

(Foto: dpa)
Platz 8: Mingyang (China)
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Chinas drittgrößter Windkraftkonzern will sich vom Maschinenbauer zum Service-Unternehmen wandeln. Zwar soll die Produktion von Turbinen, Gondeln und Rotorblättern weiterhin eine wesentliche Säule des Geschäfts bleiben, aber die Wartung und Instandhaltung von Windrädern verspricht höhere Renditen. Im Gegensatz zu den meisten anderen chinesischen Windkonzernen, konnte Mingyang seinen Marktanteil 2017 sogar vergrößern.

Marktanteil: 4,7 Prozent.

(Foto: PR)

Die Anforderungen an sie sind hoch: Fit müssen sie sein für den langen Senkrecht-Aufstieg im Innern des Windrads. Und fit müssen sie auch in ihrem Fachgebiet sein. „In der Regel sind die Zweierteams da oben auf sich allein gestellt und können nicht mal eben den Meister holen“, sagt ihr Chef Andreas Arens.

Arens ist Geschäftsführer der Zopf Energieanlagen GmbH, eines Leipziger Windenergie-Unternehmens, das Windräder plant, betreibt und wartet. Drei Duos wie Nilsson und Stolle beschäftigt er für die Wartung von Windrädern. Daneben sind noch vier Ingenieure an Bord, Schlosser und Monteure, insgesamt 17 Angestellte. Gute Leute aus all diesen Berufsgruppen seien schwer zu finden.

„Windenergie ist ein ziemlich spezielles Thema“, sagt Arens. „Dafür gibt es keinen richtigen Ausbildungsberuf.“ Seine Leute muss er sich meist aus anderen Bereichen zusammensuchen. Bis die Hochschulen ihre Lehrpläne auf die ständig neuen Anforderungen für Ingenieure abgestimmt hätten, dauere es Jahre. Um die besten Köpfe sei daher eine Art kannibalischer Wettstreit ausgebrochen, sagt Arens.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gibt es laut dem Bundesverband zusammen mehr als 8000 Windräder. Deutschlandweit sind es mehr als 28.000, an Land und zu Wasser. Und nicht nur deren Planer und Wartungsfirmen konkurrieren um Mitarbeiter.

„Mechaniker könnten auch mit Kusshand eine Anstellung im Schwermaschinen-Anlagenbau oder in der Luftfahrtindustrie bekommen“, sagt Martin Maslaton, Sprecher des Bundesverbands Windenergie für Sachsen. Die großen Unternehmen wie Siemens zögen sich teils ihren Nachwuchs selbst heran und könnten besser zahlen. „Das ist eine schwierige Konkurrenzsituation.“

Viele Windräder, wenige Menschen
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1 Kommentar zu "Fachkraft in der Windrad-Branche: Nur Schwindelfreie dürfen auf die Mühle"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Kirchturm-Bauer, Gorch-Fock-SEGEL-Einholer etc. oder Wind-Energie-Praktiker sind eben keine Jobs fuer Weich-Eier,
    schwindelfrei.... ist auch nie ein Politiker, wetten, dass..?

    und wenn er sich auch nur selbst-beschwindelt...!!!!

    Ausser Kameraden, wie Geisler, aber der wurde von
    BUKAKO beschwindelt, kurz-geschlossen und letztlich "abgestellt".....!

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