Höhenwindtechnik Flugdrachen schlägt Windrad

Die Illustration zeigt eine Anlage zur Gewinnung von Strom aus Höhenwind der Firma SkySails in Hamburg. Bis 2018 soll es möglich sein, die Energie des Windes in großer Höhe mit Hilfe von Flugdrachen zu ernten.
Hamburg Die Nutzung der Windenergie wird sich in einigen Jahren vielleicht grundlegend wandeln. Bis 2018 soll es möglich sein, die Energie des Windes in großer Höhe mit Hilfe von Flugdrachen und ähnlichen Systemen zu ernten.
„Die Forschung macht große Fortschritte“, sagt Guido Lütsch, Präsident des Bundesverbandes Höhenwindenergie. „Jedoch sind noch einige Hürden zu überwinden, in Teilbereichen der technischen Entwicklung sowie bei juristischen und genehmigungsrechtlichen Aspekten.“
Weltweit arbeiten rund 70 Unternehmen und Forschungsinstitute an entsprechenden Projekten. Etwa die Hälfte von ihnen will in den nächsten drei Jahren marktreife Systeme präsentieren, ergab eine Umfrage des Verbandes. Die technischen Konzepte sind unterschiedlich. Viele der Tüftler setzen auf Flugdrachen (Kites), andere auf Flügelsysteme, Segel, Gleiter oder wie die Firma Altaeros auf einen Heliumring mit einem Windrad in der Mitte.
Allen Systemen gemeinsam ist: Sie wollen die Winde in Höhen ab 300 Meter nutzen, denn dort weht es stärker und stetiger als in Bodennähe. Es gibt fast doppelt so viel Energie zu ernten.
Das gigantische Energiepotenzial der Höhenwinde ist seit vielen Jahren bekannt, aber erst nach dem Jahr 2000 war die Computer- und Steuerungstechnik so weit, dass die Forschung ernsthaft in Gang kam. Die Firmen geben sich zurückhaltend, wenn nach dem genauen Stand ihrer Forschungen gefragt wird. Am weitesten ist wohl der US-Hersteller Makani, der vor einigen Monaten ein 600-Kilowatt-Modell vorstellte. Das ist deutlich mehr, als die Versuchsanlagen der Konkurrenz schaffen. Aber noch nicht genug.
Am Ende sollen die Anlagen ein oder zwei Megawatt Strom erzeugen, am besten rund um die Uhr und das ganze Jahr. Das dürfte zwar technisch auch in Zukunft nicht möglich sein, aber die Höhenwind-Anlagen könnten eine weitaus höhere Verfügbarkeit erreichen als herkömmliche Windkraftwerke.
Die schaffen auf See 4000 bis 4500 Volllast-Stunden im Jahr, während die Höhenwindanlagen auf 6000 Stunden kommen sollen. Das Makani-Konzept überzeugte immerhin den Internet-Giganten Google, der das Unternehmen vor zwei Jahren übernahm.
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Selbst einen nicht Kaufmann oder Techniker müsste doch alleine mit einer deutschen Grundschulausbildung auffallen, dass solche Winddrachen ein Kabel benötigen. Dieses Kabel zerschneidet so zu sagen dann den gesamten Luftraum in einer Höhe bis 200-300 Meter und evtl. noch höher....können Sie sich vorstellen, was das für unsere Natur-Landschaft-Luftraum in Deutschland bedeutet....unabhängig von den Unzugänglichkeiten der Physik und der Natur (Wind) bei dieser Pseudo-Stromerzeugungstechnik.
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