Klima-Orakel Schlechte Ernten durch Klimawandel?

Feucht hängen die Weizenhalme auf einem Feld in der Nähe des schleswig-holsteinischen Ortes Aukrug. Für Getreide verschlechtern sich die Anbaubedingungen in Deutschland durch den Klimawandel.
Aufgrund großer regionaler Standortunterschiede (unter anderem Böden, Gelände) ist die Wirkung von Klimaänderungen auf das komplexe System Boden-Pflanze-Atmosphäre sehr unterschiedlich.
Entscheidend sind die Wasserverfügbarkeit sowie das Auftreten extremer Ereignisse vor Ort, wie Hitze, Kälte, Trockenheit oder Nässe.
Das Anbau- und Ertragsrisiko wird sich durch den Klimawandel erhöhen. Denn die Anzahl von Tropentagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und Tropennächten mit Temperaturen über 20 Grad Celsius nimmt zu und die Niederschläge verlagern sich vom Sommer auf den Winter, wodurch häufiger Wassermangel auftreten wird. Für Getreide verschlechtern sich insgesamt die Bedingungen. Denn die höheren Temperaturen verkürzen die Entwicklungsabschnitte, die für die Ertragsbildung relevant sind. Höhere flüssige Winterniederschläge könnten außerdem zu mehr Wassererosion führen und gut lösliche Nährstoffe wie Stickstoff aus dem Wurzelraum nach unten verlagern. Der Schädlingsdruck nimmt mit höheren Temperaturen zu. Das Auftreten von Pilzkrankheiten verringert sich durch trockenere Bedingungen.
An sehr guten Standorten mit ausreichender Feuchtigkeit (durch genügend Niederschläge und großem Bodenwasserspeicher) wird sich dagegen die weitere Verlängerung der jährlichen Wachstumsperiode vor allem für wärmeliebende Pflanzen, wie Mais und Zuckerrüben, ertragserhöhend auswirken.
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Das Klima-Orakel erscheint in Zusammenarbeit von Handelsblatt Online und der vom Bundesumweltministerium geförderten Initiative Klima sucht Schutz.
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