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Klimawandel Weltkulturerbe unter Wasser

Der Meeresspiegel-Anstieg bedroht langfristig das Weltkulturerbe. Auch Denkmäler in Deutschland könnten davon betroffen sein. In 2000 Jahren dürften viele unserer Kulturschätze unter Wasser zu finden sein.
06.03.2014 - 10:44 Uhr 2 Kommentare
Schloss Augustusburg in Brühl bei Köln. Das Schloss gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Die von der Unesco geführte Liste des Welterbes umfasst weltweit fast 1000 Stätten. Quelle: ap

Schloss Augustusburg in Brühl bei Köln. Das Schloss gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Die von der Unesco geführte Liste des Welterbes umfasst weltweit fast 1000 Stätten.

(Foto: ap)

Potsdam Klettere die globale Durchschnittstemperatur in den kommenden 2000 Jahren auf der Erde um ein Grad Celsius, seien weltweit 40 Kulturstätten unmittelbar vom Wasser bedroht, berichten Wissenschaftler. Die Studie der Universität Innsbruck und des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ist im Fachjournal „Environmental Research Letters“ veröffentlicht.

In Deutschland könnten in den kommenden 2000 Jahren die Altstädte von Lübeck, Wismar oder Stralsund betroffen sein, wo das Wasser sich breitmachen würde. Insgesamt stehen derzeit weltweit deutlich über 700 Kulturdenkmäler auf der Liste der UN-Kulturorganisation Unesco.

Klettere die Temperatur um drei Grad, würden sogar 136 Standorte auf lange Sicht unter dem Meeresspiegel liegen, betonte der Wissenschaftler Ben Marzeion von der Universität Innsbruck. Darunter seien die historischen Stadtzentren in Brügge, Neapel, Istanbul und St. Petersburg, aber auch Stätten in Indien und China. „Wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen, werden die Archäologen der Zukunft einen großen Teil unseres Kulturerbes in den Meeren suchen müssen.“

Die Wissenschaftler haben am Computer für einen Zeitraum von 2000 Jahre die Entwicklung des Meeresspiegels modelliert. Sie berücksichtigten dabei auch den regional unterschiedlichen Anstieg der Meere und Sturmfluten.

Klimaforscher Anders Levermann vom PIK warnte vor den Auswirkungen auf die Menschheit: „Die globale Durchschnittstemperatur hat sich bereits um 0,8 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit erwärmt. Steigen unsere Treibhausgasemissionen weiter an wie bisher, müssen wir bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer globalen Erwärmung um bis zu fünf Grad rechnen.“ Damit wären die heutigen Siedlungsgebiete von Millionen von Menschen an den Küsten betroffen.

Bei einer globalen Erwärmung um drei Grad könnten bereits bis zu zwölf Länder der Welt mehr als die Hälfte ihrer derzeitigen Landfläche verlieren. Vor allem Regionen in Südostasien, aber auch der US-Bundesstaat Florida gehörten dazu.

Die von der Unesco geführte Liste des Welterbes umfasst weltweit fast 1000 Stätten. Etwa Dreiviertel davon gelten als Kulturdenkmäler, die anderen als Naturdenkmäler. Einige Denkmäler gehören sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe an.

  • dpa
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2 Kommentare zu "Klimawandel: Weltkulturerbe unter Wasser"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • So ein ärmlicher Kommentar.
    Das ist keine Propaganda von Greenpeace, in dem Artikel steht doch, dass ein Wissenschaftler, nämlich Ben Marzeion von der Universität Innsbruck dieser Daten aufgrund von Modellen herausgebracht hat. Marc Hofmann, du kannst den Kopf weiter in den Sand stecken und sagen: es hat sich schon immer etwas verändert in der Evolution... Und der Mensch ist Teil dieser Erde, richtig.
    Aber: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann.

    Wovon willst du also in Zukunft noch geistig zehren, wenn bedeutende Kultur- und Naturschätze dieser Erde für immer verlohren gehen?
    Und wovon willst du dich körperlich ernähren, wenn das Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten weiter so rasant voranschreitet? Von früher über 100 Kartoffelsorten sind z.B. nur noch vier übrig geblieben. Von über 200 Maissorten sind durch Verbreitung gentechnisch veränderter Arten dutzende unwiderbringlich verschwunden. Arten, die sehr gut an das Klima ihres jeweiligen Standortes angepasst waren!
    Dieser jahrtausende-alten Leistungen der Evolution kann der Mensch innerhalb weniger Jahrzehnte zerstören - aber ob es den Menschen dann noch lange gibt?

    Und noch etwas: Ich glaube eher den Daten von Non-Profit-Organisationen wie Greenpeace als den (z.B. in Gerichtsprozessen gegen Kleinbauern in den USA) skrupellosen Großkonzernen, die ihre eigene Propaganda verbreiten. Denn letztere sind prinzipiell erstmal am eigenen Gewinn orientiert!

  • Und schon wieder so eine Angstmacherpropaganda von Greenpeace, PiK und Co.
    Weder der Meeresspiegel noch das Absenken von Erdteilen bedroht hier irgend ein Weltkulturerbe. Das sind natürliche Prozesse und nichts ist für die Ewigkeit. Alles unterliegt dem Naturgesetz der Veränderung (Evolution)!
    Und der Mensch ist genauso ein Teil dieser natürlichen und vom Menschen nicht beeinflussbaren natürlichen/kosmischen Veränderung (Evolution)!
    Anpassen oder Untergehen heißt schon immer die Strategie der Evolution/Veränderung.

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