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Landhebung in Schweden und Finnland Wo Land und Meer im Wettlauf steigen

Weltweit fürchten sich Küstenorte vor steigenden Meeresspiegeln. Nur in Schweden und Finnland bereiten Meer und Land ganz andere Probleme.
20.02.2018 - 13:11 Uhr 1 Kommentar
In Finnland und Schweden hebt sich das Land millimeterweise aus dem Wasser. Quelle: dpa
Schäreninsel vor Stockholm

In Finnland und Schweden hebt sich das Land millimeterweise aus dem Wasser.

(Foto: dpa)

Luleå/Helsinki Die Gletscher Grönlands schmelzen dahin – man sollte meinen, den Menschen im Norden mache das Sorgen. Steigende Meeresspiegel müssten die Küstenorte hier bald genauso bedrohen wie auf den Fidschi-Inseln. Oder?

„Wir sind hier ziemlich sicher“, meint der finnische Geodäsie-Professor Martin Vermeer. Denn in Schweden und Finnland liefert sich die Natur ein Rennen: Das Wasser steigt, doch das Land steigt auch – und zwar schneller. „Wir fliehen vor dem steigenden Meer, indem wir uns selbst anheben“, scherzt Vermeer.

Tatsächlich wächst das Land in Finnland und Schweden millimeterweise aus dem Wasser. Das Phänomen ist ein Relikt aus der Eiszeit. Als vor mehr als 10.000 Jahren die riesigen Eispanzer über Nordeuropa zu schmelzen begannen, ließ der Druck auf die Landmasse nach. In jahrhundertelanger Zeitlupe kommt sie seitdem hoch.

Am stärksten ist das Phänomen im Bottnischen Meerbusen, dem nördlichen Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland. Nach Daten des Permanent Service of Mean Sea Level (PSMSL), die das gemeinnützige Recherchezentrum „Correctiv“ zusammengestellt hat, steigt das Land dort bis zu sieben Millimeter im Jahr.

Im schwedischen Ratan veränderte sich der Meeresspiegel seit Beginn der Messungen 1892 um fast einen Meter. Allein in den vergangenen 30 Jahren hob sich das Land hier um mehr als 22 Zentimeter an.

Den Unterschied kann man mit bloßem Auge sehen, wenn man alte Fotos vergleicht. Oder wenn man hinausfährt zum Stein von Anders Celsius an der Küste der Insel Lövgrund. Hier markierte der für seine Temperaturskala weltberühmte Physiker 1731 den Wasserstand an einem Felsbrocken, auf dem sich früher Seehunde sonnten. Inzwischen, so zeigt Wissenschaftler Martin Ekman, ragt dieser Stein so weit aus dem Wasser, dass kein Seehund mehr hinaufkäme.

Nach Angaben des Schwedischen Meteorologischen und Hydrologischen Instituts (SMHI) hat sich die Küstenlinie dort um bis zu 300 Meter verschoben. Finnland bekomme jedes Jahr 700 Hektar Land dazu, sagt Vermeer. „Aber das ist ein sehr schmaler und sehr langer Streifen, mit dem man nicht viel anfangen kann.“

Die Landanhebung sorgt für Probleme in den Häfen
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1 Kommentar zu "Landhebung in Schweden und Finnland: Wo Land und Meer im Wettlauf steigen"

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  • Land hebt sich und Land versinkt. Dies ist teils der Geologie und den Verschiebungen der Kontinentalplatten geschuldet, aber auch den Auswirkungen der vergangenen Eiszeiten. Soweit bekannt steigt der Meeresspiegel generell um 1 - 3mm/Jahr. Dies ist eine Auswirkung der letzten Eiszeit.
    (Beitrag von der Redaktion geändert. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: Unterstellungen und Verdächtigungen ohne Bezug oder glaubwürdige Argumente, die durch keine Quellen gestützt werden, sind nicht erwünscht.)

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