Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Pumpspeicherkraftwerke Investitionsstau bei riesigen Stromspeichern

Wasser als Speicher für Ökostrom – technisch wäre das kein Problem. Riesige Pumpspeicherkraftwerke könnten auch größere Strom-Überschüsse aufnehmen. Doch derzeit rechnen sich die Megaprojekte nicht.
13.08.2015 - 10:09 Uhr 3 Kommentare
Blick auf die 672 Meter lange Triebwasserleitung des Pumpspeicherwerkes Hohenwarte II im Saaletal nahe Saalfeld. Quelle: dpa
Pumpspeicherwerke Hohenwarte II

Blick auf die 672 Meter lange Triebwasserleitung des Pumpspeicherwerkes Hohenwarte II im Saaletal nahe Saalfeld.

(Foto: dpa)

Erfurt Wenn Solaranlagen und Windräder in Deutschland kräftig produzieren, springen im südthüringischen Goldisthal die Pumpen an. Der Ökostrom-Überschuss, den Sonne und Wind liefern, geht baden: Im Thüringer Wald steht Deutschland größtes Pumpspeicherkraftwerk – mit 1060 Megawatt von der Leistung mit einem Kernkraftwerk vergleichbar.

Etwa 30 dieser Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von zusammen etwa 7000 Megawatt, die als Stromspeicher dienen, gibt es bundesweit. Doch das Geschäftsmodell droht zu kippen – trotz des enormen Bedarfs an Stromspeicherkapazität.

Jahrelang waren die Anlagen, deren Bau wegen der massiven Eingriffe in Natur und Landschaft heftig umstritten ist, ein gutes Geschäft. Mit billigem Nachtstrom wurde das Wasser nach oben in ein großes Becken gepumpt. Am Tag rauschte das Wasser wieder nach unten, trieb Turbinen an und erzeugte Strom. Die Preisdifferenz zwischen Tag- und Nachtstrom warf ordentliche Erträge ab.

Solarstrom für den Hausgebrauch
Consolar
1 von 6

Heizen mit Eis
Die Hybridkollektoren des Lörracher Unternehmens Consolar am Bodensee zapfen nicht nur die Sonne als Wärmespender für Dusche und Heizung an. Sie entziehen auch der Luft Wärme und speichern diese in Verbindung mit einer Wärmepumpe in einem Speicher. Ein Teil der Energie wird zu Eis gefroren. Taut das Eis wieder zu Wasser auf, wird besonders viel Energie frei. Dank dieses Effekts fasst der Eis-Wasserspeicher acht Mal mehr Energie als konventionelle Wasserspeicher gleicher Größe.

Consolar Solaera

(Foto: Pressebild)
Referenz-Hell-Foto2
2 von 6

Schaufelrad auf dem Dach

Über die Dächer unserer Städte und Dörfer streicht, außer bei Windstille, ein beständiger Luftstrom – besonders intensiv über die glatte Oberfläche von Solarmodulen. Die LWS Systems aus Mecklenburg-Vorpommern hat eine Strömungsturbine entwickelt, die ihn über Schaufeln auffängt und in elektrische Energie umwandelt. Die Hybridtechnik hebt die Energieausbeute auf dem Dach; sie ist genehmigungsfrei.

www.lws-systems.com/windmodule

(Foto: Pressebild)
TAGHeuer-MERIDIIST
3 von 6

Solarhandy gegen Nomophobie
Es soll Menschen geben, die sich vor nichts mehr fürchten als auch nur eine Minute nicht erreichbar zu sein. Nomophobia (No-Mobile-Phone-Phobia) heißt das Phänomen in Fachkreisen. Den Geplagten kann geholfen werden, verspricht das Schweizer Unternehmen Tag Heuer - eigentlich bekannt für Luxusuhren. Es will im Juli ein Handy auf den Markt bringen, dessen im Display integrierte transparente Solarzelle genug Strom produzieren soll, um das Mobiltelefon allzeit auf Empfang zu halten. Das Laden funktioniert angeblich auch bei Kunstlicht.

TAG Heuer Meridiist

(Foto: Pressebild)
C-MAXSolarEnergi
4 von 6

Doppel-Pack für den Hybrid
Weil gleich zwei Solarquellen die Batterie des C-Max Solar Energi von Ford mit Elektronen auffüllen, soll der Plug-in-Hybrid mit Verbrennungsmotor ganz ohne Kabel und Stecker auskommen. Er lädt sozusagen während der Fahrt – sofern die Sonne scheint. Das Konzeptfahrzeug hat zum einen klassische Siliziumzellen auf dem Dach. Zum anderen ist es mit sogenannten Konzentratorzellen bestückt, die das Sonnenlicht wie ein Brennglas bündeln. Das soll die Ladegeschwindigkeit verachtfachen.

C-MAX Hybrid Energi

(Foto: Pressebild)
Klepper
5 von 6

Paddelboot für Faule
Lass mal die Sonne ran! Kann sich sagen, wer mit einem Elektro-Kajak von Klepper auf Flüssen und Seen unterwegs ist. Zwei Solarmodule mit zusammen 60 Watt Leistung treiben das Boot bei Sonnenschein mit Paddelgeschwindigkeit lautlos voran. Sobald der Fahrer selbst die Paddel ins Wasser sticht, laden die Zellen einen Akku. Dann hat er Strom für Handy, GPS und Zeltbeleuchtung zum Nulltarif.

Klepper Falt Solarantrieb für E-Kajaks

(Foto: WirtschaftsWoche)
Sun-in-a-Jar-PR
6 von 6

Sonne im Glas
Die Bürger von Schilda wollten das Sonnenlicht einst mit Eimern einfangen und damit ihr fensterloses Rathaus erleuchten – so eine der Sagen von Till Eulenspiegel. Mit diesem umdisponierten Einmachglas wird das Märchen endlich wahr: Einfach das Behältnis in die Sonne stellen und abends den Deckel verschließen – schon erstrahlt feines Solarlicht. Das Geheimnis: Das Glas enthält Solarzellen und einen Akku, dessen Strom eine Leuchtdiode fünf Stunden aufleuchten lässt.

Sun in a Jar

(Foto: Pressebild)

Das ist heute nicht mehr so, mit dem klassischen Geschäft sei kaum noch Geld zu verdienen, sagen Betreiber. Der Markt und das Preisgefüge haben sich mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien verändert. Am Tag, wenn viel Energie benötigt wird, gibt es auch viel Energie: Bei schönem Wetter laufen Windräder und Solaranlagen auf Hochtouren. Manchmal so stark, dass dem Netz die Überlastung droht. Auch dann springen die Speicherwerke ein.

„Die stabilisierende Funktion der Anlagen im Stromnetz bis hin zu Blackout-Schutz bei Stromausfall wird nicht honoriert“, sagt der Chef der Wasserkraftsparte des Energiekonzerns Vattenfall, Peter Apel. Vattenfall gehört mit acht Pumpspeichern auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein zu den Großen der Branche.

Die Wasserkraftwerke würden zudem behandelt wie Endverbraucher, nicht wie Speicher, kritisiert Apel. „Die Befreiung von den Netzentgelten würde helfen.“

Eine Meinung, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) teilt. „Wir hoffen auf bessere Rahmenbedingungen“, sagt ein Verbandvertreter in Berlin. Dabei gehe es nicht allein um die Netzentgelte.

Doch nach der Vorlagen des neuen Energiemarktkonzepts der Bundesregierung vor einigen Wochen gab es lange Gesichter. „Es ist enttäuschend, dass das Wort Speicher kaum erwähnt wird“, beklagt eine Branchenvertreterin.

Projekte in Warteposition
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Pumpspeicherkraftwerke - Investitionsstau bei riesigen Stromspeichern
3 Kommentare zu "Pumpspeicherkraftwerke: Investitionsstau bei riesigen Stromspeichern"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Kann mir jemand erklaeren, wie beim Heizen mit Eis man aus dem Schmelzprozess Energie gewinnt?

  • Es ist natürlich ziemlich abwegig eine Stromversorgung entsprechend (öko)religiöser Visionen zu organisieren.

    Das aktuelle Subventionssystem für umweltschädlichen Solar- und Windstrom sorgt für Verzerrungen im In- und Ausland.

    Rein sachlich wäre es dringend geboten die umweltschädlichen Windmühlen und Solaranlagen die Strom entsprechend den Launen des Wetters einspeisen durch möglichst grosse Speicherkapazitäten zu ergänzen.

    Andererseits funktioniert das bisherige Geschäftsmodell den Speicher nachts mit preiswertem Nachtstrom aus umweltfreunlichen Kernkraftwerken zu füllen und diesen tags als Spitzenlaststrom zu verkaufen, Auslastung ca. 20%, nicht mehr. An sonnigen Tagen gibt es Solarstromüberschüsse und der gespeicherte Strom lässt sich nicht verkaufen. Windstrom fällt an, oder nicht an. Dies bedeutet eine wesentlich geringere Auslastung und damit kein Betriebsgewinn.

    Sinnvoll wäre es innerhalb der ökoreligiösen Stromversorgung diese Speicherleistung mit einer Subvention zu fördern.

  • Das EEG verhindert wirtschaftliche Investitionen und damit die Schaffung von Mehrwert.
    Energiewende/EEG = erst kommt die Lüge, dann der Betrug/Selbstbetrug danach der Investitionsstau und zum Schluss die Armut!

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%