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Solar-Impulse-Pilot Borschberg „Ich wollte einfach nicht runter!“

Er umrundete gemeinsam mit Bertrand Piccard die Welt in einem Solarflugzeug. Im Interview berichtet André Borschberg über die Pionierleistung - und erklärt, warum das Projekt mehrmals zu scheitern drohte.
27.07.2016 Update: 28.07.2016 - 06:54 Uhr
Der Schweizer umrundete im Wechsel mit Bertrand Piccard die Erde in einem Solarflugzeug. Quelle: dpa
André Borschberg am Steuer von Solar Impulse 2

Der Schweizer umrundete im Wechsel mit Bertrand Piccard die Erde in einem Solarflugzeug.

(Foto: dpa)

Zürich „We made it, we made it!” Bertrand Piccard und André Borschberg müssen völlig übermüdet sein. Aber das einzige, was sie empfinden, als ihr Flugzeug am Dienstag um vier Uhr nachts auf dem Flughafen von Abu Dhabi aufsetzt, ist Freude. Sie sind innerhalb von 16 Monaten mit einem Flugzeug um die Welt geflogen, das alleine von Sonnenlicht angetrieben wird.

Im März 2015 war der Solarflieger „Solar Impulse“ in Abu Dhabi aufgebrochen und über Indien, China und den Pazifik Richtung Hawaii geflogen. Dort musste das Team im vergangenen Jahr wegen eines Defektes der Batterien eine neunmonatige Pause einlegen. Das Projekt stand kurz vor dem Scheitern. Nach der Reparatur ging es über die USA und den Atlantik Richtung Europa und anschließend über Nordafrika und Saudi-Arabien zum Ausgangspunkt der Reise nach Abu Dhabi. Insgesamt legte der Solarflieger nach Angaben des Projektteams 43.041 Kilometer auf seiner Reise um die Welt zurück und war 558 Stunden und sechs Minuten in der Luft.

Ihr Pioniergeist ist gleichermaßen bemerkenswert wie außergewöhnlich in der heutigen Geschäftswelt. Zu Beginn des Projekts hatte das Team um die beiden Piloten Bertrand Piccard und André Borschberg weder eine ausgereifte Technologie noch die kompletten finanziellen Mittel vorzuweisen – und legten trotzdem los. Hätten sie mit dem Start der Solar Impulse gewartet, bis sie das ganze Geld beisammen gehabt hätten, wäre der Solarflieger vermutlich nie abgehoben. Doch mit der Zeit und jeder einzelnen Flugstunde gewann das Unternehmen mehr und mehr Interessenten. Selbst Firmen, die mit Technologie wenig am Hut haben, fanden Gefallen an einem Werbebanner auf den rund 70 Meter langen Flügeln – etwa der Champagnerhersteller Moët Hennessy.

Herr Borschberg, wie fühlt es sich an, mit gerade einmal 70 Stundenkilometern und 1600 Kilogramm Material über dem Pazifik durch die Wolken zu fliegen?

Es war ein Privileg, ich bin sehr stolz. Ich habe bei den Etappen, in denen ich geflogen bin, ständig aus dem Fenster geblickt und mir die aufgehende Sonne und die Flügel an unserem Flugzeug angeschaut. Und dann habe ich immer wieder gedacht: Nur die Sonne gibt die Energie, die mich in der Luft hält. Ich kann Ihnen sagen, das ist ein außergewöhnliches Gefühl.

Sie haben auf der Etappe von Japan nach Hawaii sogar einen Rekord gebrochen, mit über vier Tagen, die Sie in der Luft verbracht haben und über 7200 Kilometer zurückgelegter Entfernung…
…es waren sogar über 8200 Kilometer, wenn man die Warteschleifen hinzurechnet. Ich wollte einfach nicht runter!

„Die Industrie denkt in die richtige Richtung“
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