Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Abwehr gefährlicher HimmelskörperNasa plant den Asteroiden-Hammer
Die Nasa denkt heute schon über die Abwehr eines Asteroiden nach, der uns in 100 Jahren gefährlich nahe kommt. Als Abwehrwaffe soll eine Art Rammbock dienen.
Washington Über den 25. September 2135 machen sich die meisten Menschen vermutlich keine Gedanken. Einigen Wissenschaftlern bereitet dieser Tag dagegen große Sorgen. 1 zu 2700 beträgt derzeitigen Berechnungen zufolge die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid „Bennu“ an diesem Tag der Erde gefährlich nahe kommt.
Ein Aufprall würde 80.000-mal mehr Energie freisetzen als die Hiroshima-Atombombe, heißt es vom US-Forschungszentrum Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien. „Die Chancen eines Einschlags mögen jetzt gering aussehen, aber die Konsequenzen wären verheerend“, sagt LLNL-Forscherin Kirsten Howley.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa zählt „Bennu“ zu den gefährlichsten der derzeit bekannten Asteroiden – und will auf einen drohenden Einschlag vorbereitet sein. Schon 2016 startete deshalb die Mission „Osiris Rex“ zu „Bennu“.
Missionen zu Asteroiden
Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt gelang es der US-Weltraumagentur Nasa im Jahr 2001, auf einem Asteroiden zu landen. Ein kontrollierter Absturz, denn die Sonde von der Größe eines Autos besaß noch keine Landeinstrumente. Dass sie den Aufprall überstehen würde, hatten Experten bezweifelt. Nach ihrer Landung sendete sie dann sogar noch einige Zeit Daten zur Erde.
Die Sonde startete vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral zum Asteroiden mit dem späteren Namen Braille. In einem Abstand von nur 16 Kilometern zeichnete die Sonde im Jahr 1999 Daten über den Himmelskörper auf und schickte sie zur Erde.
Die ersten Bodenproben, die auf einem Asteroiden je eingesammelt wurden, brachte die japanische Sonde 2010 zur Erde. Sieben Jahre hatte sie für den Flug zu „25143 Itokawa“ gebraucht.
Die Nasa-Raumsonde besuchte zunächst den Asteroiden Vesta. Das Kamerasystem ermöglichte den Experten einen Blick auf dessen Krater und Berge. 2011 ging es weiter auf die Reise zum Zwergplaneten Ceres, den „Dawn“ 2015 als erster Flugkörper erreichte.
Dessen Name wurde von einem Schüler in einem Wettbewerb in Anlehnung an einen Vogel aus der altägyptischen Mythologie vorgeschlagen. Der tiefschwarze Riesenbrocken mit einem Durchmesser von etwa 500 Metern, größer als das Empire State Building, und einem Gewicht von rund 79 Milliarden Kilogramm kreist derzeit mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100.000 Kilometern pro Stunde um die Sonne.
Ab August soll „Osiris-Rex“ mit der Annäherung an „Bennu“ beginnen, im Dezember schließlich ankommen und den Asteroiden mit diversen Instrumenten und Kameras untersuchen. 2020 wird sich die Raumsonde dem Asteroiden so weit nähern, dass sie mit einer Art Roboter-Arm eine Probe aufsaugen kann, die dann in einer Kapsel zur Erde gebracht wird.
Von den bei der rund eine Milliarde Dollar teuren Mission erhobenen Daten und der Auswertung der Probe erhofft sich die Nasa genauere Informationen über den Asteroiden. Und nicht zuletzt auch eine bessere Vorhersage zum Risiko eines Einschlags auf die Erde.
Für den Ernstfall trifft die Nasa weitere Vorbereitungen: Zusammen mit dem Forschungszentrum LLNL wird derzeit ein Abwehrsystem entwickelt, das bislang nur auf dem Papier existiert, aber wegen seiner Ähnlichkeiten mit dem Action-Film „Armageddon“ schon jetzt für Schlagzeilen sorgt: Ein neun Meter langer und fast neun Tonnen schwerer Flugkörper namens „Hammer“ (Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response vehicle) soll dafür sorgen, dass der Asteroid von einem möglichen Kollisionskurs abgebracht wird – entweder durch einen Rammstoß oder durch die Zündung eines mitgeführten Atomsprengkörpers.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.